sunde Gegenbewegung gegen die Einseitigkeiten
des Großstadtlebens, zu denen wir verurteilt
sind. In diesem Sinne ist auch der Kleingarten
als eine obligate Form unlerer Zeit anzusehen.
Helfen Sie daher mit, daß diese Kleingärten
künftig ein unverlierbarer Bestandteil der groß-
städtischen Volksgärten werden, daß in den
logen. Flächenaufteilungsplänen auch Klein-
gartendauergebiete vorgesehen werden (Abb.
S. 23 oben), und daß diese Gebiete durch bin-
dende Gesetzeskraft für immer von ander-
weitiger Nutzung ausgeschlolsen bleiben.
Ich habe Ihnen an einigen mir beruflich ver-
trauten Gebieten zu zeigen versucht, wie aus
dem vertieften Verständnis des gegenwärtigen
Lebens, aus der systematischen Auseinander-
setzung mit den neuen Gegebenheiten der
Zeit, aus der Erkenntnis und Ordnung der
Gestaltungsprobleme, die sich daraus ergeben,
die Form unserer Zeit entlieht. Auch der
Kleingärten in der^RömerstadßFrankfurt a. M.-Heddernheim
Gartenbau fleht, wie wir sehen, heute in dem Wandel
der Form, der alle Gebiete gestaltender Arbeit ergriffen
hat. Und dieser Formwandel fleht, wenn ich mich nicht
täusche, im Zusammenhang mit einem neuen und vertieften
Verständnis des Lebens, nämlich des Lebens der Pflanze,
ihres Wesens und ihrer Wachstumsbedingungen. Aus diesem
vertieften Verständnis für das Leben der Pflanze, aus der
Auseinandersetzung mit dem neuen Material, den zahl-
losen neuen Arten, die wir der unermüdlichen Arbeit der
Züchter verdanken, und aus der schöpferischen Gestaltung
des Gärtners, der die Fülle dieses Materials für seine
Pläne verwendet, erwächst, wenn ich richtig sehe, die
neue Form des Gartens, des Gartens unserer Zeit, den
wir in vielen gelungenen Beispielen in unseren Volksgärten,
in unseren neuen Hausgärten, bereits vor Augen haben.
Uns allen, die wir uns in gestaltender Arbeit um die
Form unserer Zeit bemühen, bleibt nichts anderes übrig,
als vom Leben, von der Wirklichkeit auszugehen, und
uns in der Auseinandersetzung mit dieser Wirklichkeit
die geistigen Grundlagen zu schaffen, die uns allein erst
zu eigener schöpferischer Gestaltung befähigen. Überall
da, wo die neue Realität, wo das Erlebnis der Wirklich-
keit den Ausgangspunkt der Gestaltung bildet, sehen wir
heute neue Formen entliehen und mehr noch: Überall
da, wo in diesem Sinne, in objektiver, überpersönlicher
Hingabe an die Aufgabe, zu Werke gegangen wird, sehen
wir diesem Werk auch ganz von selbst den Segen der
Kun st zuteil werden, um den wir uns bisher so oft mit
all unteren ästhetischen Spekulationen vergeblich bemüht
haben.
Von Gartenkunlt zu Siedlung
Von Gartenbaudirektor
Man könnte fragen, ob denn das Thema zu meinem
Vortrag überhaupt gut gestellt sei oder ob es nicht um-
gekehrt heißen musse „Von Siedlung zu Gartenkunst“?
Gustav Alling er, Berlin
Man könnte in diesem Zulammenhange aber auch fragen,
ob angesichts der innerhalb der neuen Siedlungsbewegung
auftretenden Gartenaufgaben überhaupt noch von Garten-
Beispiel einer Kölner Siedlung
Wohnkolonie Berlin-Tempelhof
des Großstadtlebens, zu denen wir verurteilt
sind. In diesem Sinne ist auch der Kleingarten
als eine obligate Form unlerer Zeit anzusehen.
Helfen Sie daher mit, daß diese Kleingärten
künftig ein unverlierbarer Bestandteil der groß-
städtischen Volksgärten werden, daß in den
logen. Flächenaufteilungsplänen auch Klein-
gartendauergebiete vorgesehen werden (Abb.
S. 23 oben), und daß diese Gebiete durch bin-
dende Gesetzeskraft für immer von ander-
weitiger Nutzung ausgeschlolsen bleiben.
Ich habe Ihnen an einigen mir beruflich ver-
trauten Gebieten zu zeigen versucht, wie aus
dem vertieften Verständnis des gegenwärtigen
Lebens, aus der systematischen Auseinander-
setzung mit den neuen Gegebenheiten der
Zeit, aus der Erkenntnis und Ordnung der
Gestaltungsprobleme, die sich daraus ergeben,
die Form unserer Zeit entlieht. Auch der
Kleingärten in der^RömerstadßFrankfurt a. M.-Heddernheim
Gartenbau fleht, wie wir sehen, heute in dem Wandel
der Form, der alle Gebiete gestaltender Arbeit ergriffen
hat. Und dieser Formwandel fleht, wenn ich mich nicht
täusche, im Zusammenhang mit einem neuen und vertieften
Verständnis des Lebens, nämlich des Lebens der Pflanze,
ihres Wesens und ihrer Wachstumsbedingungen. Aus diesem
vertieften Verständnis für das Leben der Pflanze, aus der
Auseinandersetzung mit dem neuen Material, den zahl-
losen neuen Arten, die wir der unermüdlichen Arbeit der
Züchter verdanken, und aus der schöpferischen Gestaltung
des Gärtners, der die Fülle dieses Materials für seine
Pläne verwendet, erwächst, wenn ich richtig sehe, die
neue Form des Gartens, des Gartens unserer Zeit, den
wir in vielen gelungenen Beispielen in unseren Volksgärten,
in unseren neuen Hausgärten, bereits vor Augen haben.
Uns allen, die wir uns in gestaltender Arbeit um die
Form unserer Zeit bemühen, bleibt nichts anderes übrig,
als vom Leben, von der Wirklichkeit auszugehen, und
uns in der Auseinandersetzung mit dieser Wirklichkeit
die geistigen Grundlagen zu schaffen, die uns allein erst
zu eigener schöpferischer Gestaltung befähigen. Überall
da, wo die neue Realität, wo das Erlebnis der Wirklich-
keit den Ausgangspunkt der Gestaltung bildet, sehen wir
heute neue Formen entliehen und mehr noch: Überall
da, wo in diesem Sinne, in objektiver, überpersönlicher
Hingabe an die Aufgabe, zu Werke gegangen wird, sehen
wir diesem Werk auch ganz von selbst den Segen der
Kun st zuteil werden, um den wir uns bisher so oft mit
all unteren ästhetischen Spekulationen vergeblich bemüht
haben.
Von Gartenkunlt zu Siedlung
Von Gartenbaudirektor
Man könnte fragen, ob denn das Thema zu meinem
Vortrag überhaupt gut gestellt sei oder ob es nicht um-
gekehrt heißen musse „Von Siedlung zu Gartenkunst“?
Gustav Alling er, Berlin
Man könnte in diesem Zulammenhange aber auch fragen,
ob angesichts der innerhalb der neuen Siedlungsbewegung
auftretenden Gartenaufgaben überhaupt noch von Garten-
Beispiel einer Kölner Siedlung
Wohnkolonie Berlin-Tempelhof