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Die Gartenkunst — 42.1929

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Nr. 6
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Intemann, Ludwig: Verwendung von Motor-Rasenmähern in Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.59006#0103

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TECHNISCHE FRAGEN

Verwendung von M otor=R a le nm ä he rn in Köln

Bei der neuzeitigen Gestaltung des öffentlichen Grün-
wesens spielen,auch in städtebaulicher Hinsicht, zusammen-
hängende weite Flächen eine Hauptrolle. Wenn wir an
die Vollendung der auf diesem Gebiete in den deutichen
Städten noch schwebenden Projekte denken, mussen wir
uns darüber klar werden, daß schon jetzt in bezug auf
die Unterhaltung dieser großen Anlagen ganz besondere
Richtlinien zu verfolgen sind. Da es sielt bei den hier
in Betracht kommenden gärtnerischen Anlagen und Sport-
plätzen überwiegend um ausgedehnte Rasenflächen han-
delt, können wir ermessen, welche große Bedeutung
diesen Flächen bei der Unterhaltung zukommt. Zur Bil-
dung und Erhaltung einer gut besleckten gleichmäßigen
Rasenfläche ist neben dem Besprengen und Walzen der
Rasenschnitt ein Hauptbestandteil der Pflege.
Während in kleinen Anlagen uns die Rasenpflege keine
besondere Mühe bereitet, kann man sagen, daß sie uns
bei großen Grünflächen nur zu leicht über den Kopf
wächst, im wahren Sinne des Wortes. Wir müllen uns
deshalb bei solchen Flächen solcher Maschinen bedienen,
die die Arbeit bedeutend erleichtern und die Unterhal-
tungskosten vermindern. Sollen aber diese Forderungen
erfüllt werden, dann ist es nicht einerlei, welche Maschinen
wir ansehaffen. Ausschlaggebend bei ihrer Auswahl ist
in erster Linie die Beschaffenheit der Rasenflächen, erst
in zweiter Linie die Größe derselben. Je nachdem es sich
um mittlere oder große, ebene oder bewegte Flächen,
groben Wiesen- oder feinen Teppichrasen handelt, werden
wie die Wahl treffen müssen. Wir wollen uns kurz die
aus der Praxis sich ergebende Verwendbarkeit gangbarer
Maschinen klarlegen.
Der Handrasenmäher, der zu einem allgemein be-
kannten und unentbehrlichen Arbeitsgerät bei Rasenflächen

von mäßiger Ausdehnung geworden ist, braucht nicht
näher erläutert zu werden. Es sei jedoch betont, daß
die einfachste Maschine mit drei oder vier Walzenmessern
die geeignetste ist.
Der Handmotormäher dürfte schon mehr inter-
essieren. Seine Verwendbarkeit ist da am Platze, wo wir
tageweise für die Maschine Arbeit haben, d. h. ebene
Rasenflächen von 100—300 ar Ausdehnung. Normale
Steigungen, wie sie mit Handmähern überwunden wer-
den, brauchen auch hier nicht ausgeschaltet zu werden.
Die Tagesleistung beträgt 1,0 ha.
Der Motormäher mitFührersitz ist für größere,
ebene Flächen mit Baumbestand verwendbar und findet
auf Rasen von 3 ha Größe an geeignete Arbeitsgelegen-
heit. Die Tagesleistung beträgt 3,0 ha. Bei den Motor-
mähern ist das Zu- und Abbringen der Maschinen von
besonderer Bedeutung. Die Gesamtkonstruktion, insbe-
sondere die Motoren und Gußteile, halten harte Schläge,
wie sie bei Transportwegen über Pflaster leicht hervor-
gerufen Werden, auf die Dauer nicht aus, ohne daß Bruch-
schäden vorkommen. Es müssen daher besondere Tief-
gangtransportwagen da zur Verwendung gelangen, wo
die Arbeitsstellen durch große Entfernungen voneinander
getrennt liegen.
Die großen Motormäher haben den Vorteil, neben dem
Schnitt gleichzeitig ein genügend starkes Walzen der
Rasenflächen zu bewirken, so daß diese Arbeit nicht mehr
besonders in Rechnung gestellt zu werden braucht. Das
Gewicht der Maschine schwankt zwischen 800 und 1000 kg,
so daß sie auch als ausgesprochene Walzen in der Unter-
haltung von Laufbahnen und Wegen Verwendung finden
können. Zu diesem Zweck müssen jedoch Fangkorb
und Schneidezylinder abmontiert werden, um ein über-




Links Transport des Mähers mittels Handwagen, rechts mittels Gespann.
Motor-Rasenmäher-Verwendung in den städt. Anlagen in Köln.
 
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