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Die Gartenkunst — 42.1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.59006#0261

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Umfange zu verwenden. Vielleicht wird sich unter diesen
auch gerade der Baum finden lallen, der alle Forderungen
in idealer Weise erfüllt. Die Bepflanzungstechnik, die bis-
her in der allereinfachsten, handwerksmäßigen Form geübt
worden ist, wird allerdings eine völlig andere werden
müllen, und ich halte es für ausgeschlossen, daß künftig-
hin der Straßenbautechniker sich mit der Behandlung der
Anpflanzung wird befallen können. Die bautechnischen
Aufgaben erfüllen das höhere und niedere Straßenbau-
personal heute in einem Ausmaße, daß ihnen für die Be-
schäftigung mit Bepflanzungsfragen nicht mehr die Zeit
verbleibt, die ihnen früher dafür zu Gebote stand. Das
zu behandelnde Gebiet ist auch im Hinblick auf die
skizzierten höheren Ziele zu schwierig geworden, als daß der
ff Vortrag gehalten im V. Sonderlehrgang für Gartenbaubeamte am
17. bis 19. Oktober 1929 in Geisenheim.

Bautechniker mangels genügender Fachkenntnisse es in befrie-
digender Weise bearbeiten könnte. Wir werden also die Be-
arbeitung der Straßenbepflanzung der künftigen Autostraßen
in die Hände von gärtnerischen Fachkundigen legen müllen.
Es mag vielen hart ankommen, wenn sie bei nüchterner
Überlegung zu dem Schlusse kommen, daß unsere bis-
herigen Bepflanzungsweilen, die ein ständiges Motiv im
deutschen Landsehaftsbild darstellen, überholt sind und daß
sie den Forderungen einer neuen Zeit weichen mussen.
Ihnen mag zum Troste gesagt sein, daß wir noch nicht
wissen können, aber wohl ahnen, welche neuen malerischen
Effekte und ästhetischen Genüsse uns die kommende Be-
pflanzungstechnik bringen wird, die im Verein mit einer
Landschaftskunst, die in außerordentlich erfreulicher Ent-
wicklung begriffen ist, uns in den nächsten Jahren völlig
neue, ungeahnte Werte schaffen wird.

LICHT- LUFT- UND WASSERBAD IN VORHANDENEM ALTEM PARK*)
Von Rudolf Bergfeld, Gartenarchitekt VdG, Bremen

o

ü

ff Aus der Ausstellung des Verbandes
deutseher Gartenarchitekten im Ko-
burger Kunstverein, Sommer 1929.

Der Blick aus dem hinteren Lauben-
gang über Brunnen und drei Stufen,
sowie umgekehrt von starker Symmetrie
beherrscht. Im übrigen ist die Symmetrie
zu einem malerischen Gleichgewicht
aufgelöst, das von verschiedenen Stand-
orten aus in vielseitigen pcrspektivischen
Wirkungen bei straffer architektoni-
scher Haltung zur Geltung kommt.

örtlich für die Schriftleitung: Gartendirektor
1t in Leipzig.

Verlag Klinkhardt & Biermann (Verlag der Gar
Carl He icke in Fr;

Die Anlage dient als Wohn- und Stau-
dengarten. Die Staudenpflanzung ge-
langt durch Hecke, Mauerstufung aus
Klinker, und Laubengang zu ruhiger
Wirkung. Zur Verstärkung des archi-
tektonischen Charakters gegenüber
parkartiger Umgebung sind Wege und
Platzssächen mit roten Sollingsplatten
belegt. Brunnen, Tisch, Brüstung aus
gelbem Weser-Sandstein, das Badehaus-
dach aus Kupfer, Laubenholz weiß
gestrichen. Das Gartenhaus weiß ge-
putzt, innen farbig, mit Bank in
preußisch-blau.
 
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