GARTEN-GESTALTUNG
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Blick in das Seitengärtchen auf der Westseite des Kauses Dr. Haeßler, Fox Point, Wisc., U. S.‘|A.
Garten Dr. F. H. Haeßler. Fox Point, Wisc., U. S. A.
Von Otto Völckers, Architekt WB, München
Der Bauherr, von Beruf Augenarzt, im Nebenberuf Gar-
tenliebhaber und Bildhauer, wiinschte einen „deutschen”
Garten. Der Entwurf mußte auf die große Entfernung
München—Milwaukee hin an Hand der sorgfältigen An-
gaben des Bauherrn und der Lagepläne und Gelände-
photos gemacht werden. In Einzelheiten muß daher
dem Versländnis und den Kenntnissen des Bauherrn
manches überladen bleiben. Das Haus lag bereits in
fertigen Plänen vor; als diese aus bestimmten Gründen
geändert werden mußten, wurde der inzwischen fertig-
gestellte Gartenplan sorgfältigst in Berechnung gezogen —
gewiß ein seltener Fall.
Da es ein „deutscher” Garten werden sollte, konnte auf
eine stilistische Anpassung an den Stil des Hauses ver-
zichtet werden. Es wurden nur Umriße und Maße des
Hauses bei der Gartenkomposition berücksichtigt, natür-
lich außerdem auch die Eingänge, Hauptfenster usw. Im
Entwurf konnte das Gelände — das mit einigen Birken
und zwei Eichen bestanden ist — nur bis zum Beginn
der an det südlichen Schmalseite anstoßenden Schlucht be-
rücksichtigt werden; der Ausbau dieser Schlucht wird im
Sinne einer Vegetationsgemeinschaft nach und nach vom
Besitzer-Liebhaber vorgenommen werden.
Der Grundgedanke der Gesamtanlage ist dieser: Das Haus
beschreibt gegen den Garten hin die Figur einer gebrochenen
bzw. gestaffelten Linie (i in Skizze Seite 117 unten links).
Dieser Linie folgt der Garten in den unmittelbar am Haus
gelegenen Rabatten (2 ebenda) und auch in der Unterteilung
des großen Staudenbeetes kehrt diese Grundform wieder.
Weiterhin nimmt nun aber der Garten ein Gegenmotiv
Gartenkunst, 42. Jahrgang, Nr. 8, August 1929.
11 s
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Blick in das Seitengärtchen auf der Westseite des Kauses Dr. Haeßler, Fox Point, Wisc., U. S.‘|A.
Garten Dr. F. H. Haeßler. Fox Point, Wisc., U. S. A.
Von Otto Völckers, Architekt WB, München
Der Bauherr, von Beruf Augenarzt, im Nebenberuf Gar-
tenliebhaber und Bildhauer, wiinschte einen „deutschen”
Garten. Der Entwurf mußte auf die große Entfernung
München—Milwaukee hin an Hand der sorgfältigen An-
gaben des Bauherrn und der Lagepläne und Gelände-
photos gemacht werden. In Einzelheiten muß daher
dem Versländnis und den Kenntnissen des Bauherrn
manches überladen bleiben. Das Haus lag bereits in
fertigen Plänen vor; als diese aus bestimmten Gründen
geändert werden mußten, wurde der inzwischen fertig-
gestellte Gartenplan sorgfältigst in Berechnung gezogen —
gewiß ein seltener Fall.
Da es ein „deutscher” Garten werden sollte, konnte auf
eine stilistische Anpassung an den Stil des Hauses ver-
zichtet werden. Es wurden nur Umriße und Maße des
Hauses bei der Gartenkomposition berücksichtigt, natür-
lich außerdem auch die Eingänge, Hauptfenster usw. Im
Entwurf konnte das Gelände — das mit einigen Birken
und zwei Eichen bestanden ist — nur bis zum Beginn
der an det südlichen Schmalseite anstoßenden Schlucht be-
rücksichtigt werden; der Ausbau dieser Schlucht wird im
Sinne einer Vegetationsgemeinschaft nach und nach vom
Besitzer-Liebhaber vorgenommen werden.
Der Grundgedanke der Gesamtanlage ist dieser: Das Haus
beschreibt gegen den Garten hin die Figur einer gebrochenen
bzw. gestaffelten Linie (i in Skizze Seite 117 unten links).
Dieser Linie folgt der Garten in den unmittelbar am Haus
gelegenen Rabatten (2 ebenda) und auch in der Unterteilung
des großen Staudenbeetes kehrt diese Grundform wieder.
Weiterhin nimmt nun aber der Garten ein Gegenmotiv
Gartenkunst, 42. Jahrgang, Nr. 8, August 1929.
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