Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 42.1929

DOI issue:
Nr. 3
DOI article:
Valentien, Otto: Die Erhaltung der alten Nidda
DOI article:
Seifert, Alwin: Die deutsche Rosenschau 1929 in Coburg
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.59006#0050

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

liehen Werte ergibt. Die beigefügten Photos zeigen die
glückliche Einpassung der dem Zuge des Niddatales fol-
genden Bebauung. Sie zeigen aber auch die besonders
gute Wirkung des freien Pflanzenwuchses vor den ge-
o o o
schloslenen klaren FasTaden der modernen Architektur.
Dieser parkartige Rahmen soll aber auch Gelegenheit dazu
geben, in Sondergärten und Teilparks (wie im Brentano-
Park, Graf Solms Park, Rebstöcker Wald usw.) den in
gartenlosen Häuserblocks der Stadt wohnenden Menschen
die stille Freude an der Schönheit der Blumen und seltenen
Gehölze, an der nur scheinbar so zweck- und nutzlosen,
verschwenderischen Fülle der Natur zu bieten. Denn
„der Mensch braucht Schönheit wie seinen Herzschlag,
auch die Städte brauchen sie und können auf die Dauer
nicht ohne sie leben“ (E. Wichert).
Die durch ein hervorragendes Photomaterial ausgestattete
Denkschrift hat eine günstige Aufnahme gefunden und
unter Behörden und Privaten eine breite Front von In-
teressenten auf gerufen, die sich für die Verwirklichung
dieses Projektes einsetzen. Über die Art der Frischwasler-
zuführung zu den kupierten Altarmen, ob diese durch
vollständige Öffnung oder durch Zuleitung mittels Röhren
aus den höher gelegenen Staustufen oder aber durch eine

Kombination dieser Möglichkeiten gelöst wird, ist noch
nichts bestimmt. Wahrscheinlich werden die verschiedenen
Voraussetzungen und Bediirfnisse dazu führen, daß für
die einzelnen Arme keine einheitliche, sondern die jeweils
entsprechende Form der WasTerzuführung gewählt wird.
Der augenblickliche Zustand der abgeschnittenen Altarme,
deren stagnierendes Wasser teilweise durch den Zufluß
von Schmutzwässern verunreinigt wird, erfordert eine
baldige Lösung der Frischwasserzuführung. Bei einer Ver-
zögerung in der Bewilligung der Mittel ließe sich dieser
geiundheitsschädliche Zustand auch durch eine voreilige
Zuschüttung nicht beseitigen, weil durch die Auffüllung
selbst keimfreier Bodenmasien auf den vorhandenen
Schlamm, das Grundwasser chemisch so ungünstig ver-
ändert wird, daß die Aufrechterhaltung des nahen Praun-
heimer Wasserwerks in Frage gestellt werden könnte.
Es ist daher zu hoffen, daß die außerordentliche siedlungs-
politische Bedeutung des Projektes rechtzeitig erkannt
wird und zur Freimachung der für den ersten Ausbau
notwendigen Mittel führt.
Die beigefügten Pläne und Photos sind der Denkschrift ent-
nommen, die photographischen Aufnahmen von Gartenbau-
techniker Kiehne, Frankfurt/Main gefertigt. Valentien.

Die Deutsche Rosenschau 1929 in Coburg

Der Gartenbauverein Coburg feiert sein hundertjähriges
Bestehen in diesem Jahre durch Veranstaltung einer Gar-
tenausstellung, die, aus zwei fast gleichen Teilen beste-
hend, in dem einen die Deutsche Rosenschau 1929 be-
herbergt, im andern eine Reihe von mustergültigen Haus-,
Wochenend- und Schrebergärten zeigt. Alles ergänzt und
eingerahmt von Wasierbecken und Schaubeeten mannig-
facher Art, außerdem in regelmäßigen Zwischenräumen
belebt durch Sonderausstellungen aus den verschiedensten
Gebieten.

Als Ausstellungsgelände steht zur Verfügung die „Zoll-
bauerwiese”, der von prächtigen Bäumen umstandene,
genau von Norden nach Süden sich erstreckende Karl
Eduardplatz vor dem Südtore der schönen alten Stadt.
In der Mitte des weiten Wiesengrundes, über dellen grüne
Umrahmung nur ein paar alte Türme hereinsehauen, steht
ein großer Brunnen, Kopie eines in Bromberg ausgeführ-
ten Werkes eines Coburger Künstlers und Geschenk eines
Gönners an die Stadt. Dieser Brunnen, der in seiner bis-
herigen Aufstellung inmitten der Grünfläche keinen rech

4^
 
Annotationen