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Die Gartenkunst — 42.1929

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Nr. 11
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Vom Frankfurter Palmengarten
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https://doi.org/10.11588/diglit.59006#0178

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Die neue Vorderfront des Gesellschaftshauses (auf dem Bilde wird die weiße Vorderwand des Neubaues vom Dachfirst des noch bestehenden
alten Saalbaues überragt). Palmengarten Frankfurt a. M.

DieKosten dieses erstenBauabschnitts haben ca.710,000.—M.
betragen. Umfassende Fundamentierungsarbeiten und eine
durchgreifende Neuorganisation der Küchenverhältnisse
mußten durchgeführt werden. Alle Vorbedingungen lind
jetzt gegeben, daß das Palmengartenrestaurant wieder ge-
sellschaftlicher Sammelpunkt wird. Wie sleht es nun mit
dem Garten? Er hat dem Ganzen den Namen gegeben,
er war der Hauptanziehungspunkt. Im Jahre 1927 war die
Aussehreibung eines Wettbewerbes für die Neugestaltung
nahezu Wirklichkeit geworden. Ob man an einen solchen
heute noch denkt, willen wir nicht.
In Hinblick auf die Bedeutung des
Unternehmens und alsPropaganda
in der ganzen Welt halten wir
eine solche Aussehreibung für an-
gebracht. Wie dem auch sei, wir
glauben, daß alle Freunde des ver-
gangenen und des zukünftigen Pal-
mengartens eine Erneuerung des
Gartens als nächste Etappe ebenso
nachdrücklich fordern und ebenso
freudig begrüßen werden wie die
jetzt vollendete Wiedererstehung
des gesellschaftlichen Mittelpunkts,
des Restaurants. D. H.
WAS ERWARTEN WIR VON
DER ZUKUNFT FÜR DEN
PALMENGARTEN?
Die moderne Front, in welcher sielt
der Gebäudekomplex des Gesell-
schaftshauses dem Beschauer seit
kurzem präsentiert (Abb. S. 170
Längsaufnahme der oberen Terrasse,
Palmengarten Frankfurt a. M.

oben), zeigt, daß der Palmengarten gewillt ist, mitzu-
gehen mit der neuen Zeit und ihren selbstbewußten
Ausdrucksformen. Zugleich zeugt sie von dem gesunden
Optimismus, der, allem Kleinmut um die Zukunft des
Palmengartens zum Trotz, sich hier durchgerungen hat.
Ist das Bauwerk Ichon in seinen architektonischen For-
men, in Aufbau und Gliederung kein Zweckbau durch-
schnittlichen Eindrucks, so ist seine Raumgestaltung erst
recht von einer besonderen Note diktiert. Es ist die Note, die
eben das Charakteristische ihrer Umgebung, nämlich ein
Gesellichaftshaus im Frankfurter
Palmengarten zu sein, zum Ausdruck
bringt. Schon auf den Terrassen:
In starker, aber harmonischer Kon-
trastwirkung mit den einfachen Li-
nien der Architektur wird das Grün
der Rankgewächse, werden die Blu-
men auf den Brüstungsmauern uns
den Aufenthalt heimeliger denn
zuvor machen. Und treten wir in
das Innere der neuen Gaststätte, so
soll uns der Zauber fremdländischer
Vegetation überraschen und völlig
umfangen! (Abb. S. 172 u. 173.)
Nicht als ob damit der Sinn sol-
cher Komposition von Bauwerk und
Pflanze erfüllt ist. Die neuartig aus-
gestatteten Gesellschaftsräume wol-
len im Frankfurter Palmengarten
mehr sein, als irgendwelche pflanzen-
und blütengeschmückten Gaststätten
anderswo. Mag in jenen die kurz-
fristige oder ständige Dekoration

Die Bilder des neuen Zustandes nach Auf-
nahmen von Grete Leistikow


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