Einfamilienhäuser mit einheitlichen Vorgärten
denl orten liehen Canna, Lilien und andere. Eingefaßt
sind die Rabatten durch Armeria Laucheana mit einer da-
hinterliegenden kurz gehaltenen Hecke von Salvia offic.
Diese bisher stiefmütterlich verwendete Staude ist ein guter
Ersatz für Buchsbaum. Belser wie ein reich illustrierter Kata-
log bringt ein solcher Schaugarten bei guter Etikettierung das
Pflanzenmaterial dem Publikum näher.
Das zeigt u. a. auch der Sondergarten der Baumschulen-
firma Reinhold Behnsch, Brockau b. Breslau. Für den Fach-
mann, wie den Gartenliebhaber bietet sich hier eine nicht
oft wiederkehrende Gelegenheit zum Studium nicht all-
täglicher, teilweise seltener Strauch- und Baumarten in einer
arboretumartigen Anlage, umrahmt von hochstämmigen
Bäumen, unter denen man wieder vieles findet, was wir
in unsern Gärten und bepflanzten Straßen nicht allzuoft
antreffen.
Endlich muß auch noch des Sondergartens der Baumschule
Berndt in Zirlau i. Schles. gedacht werden, eines Erb-
slücks der großen Breslauer Jahrhundert-Gartenbauaus-
stellung 1913. — Er bietet ein treffliches Beispiel für die
Verwendung von Sommerblumen, Stauden und Gehölzen
im Hausgarten, der vom Frühjahr
bis zum Spätherbst in Blüte sleht.
Trotz einfachster Rechteck-Geslaltung
gibt ihm dierichtigeVerwendungseiner
mannigfaltigen Pflanzenformen und
-färben ein bes onderes charakterislisches
Gepräge,ab wechselungsreich und rhyth-
misch zugleich. Zwanglos schließen
sich zu beiden Seiten Obslanlagen mit
Hoch-, und Halbslämmen sowie Spalier-
bäumen an.
Die Forderungen an die ästhetische
Geslaltung der Kleingärten erfüllen
einige Muller - Kleingärten, von
denen einer Seite 135 unten wiederge-
geben ist. Blüten, Obsl und Gemüse sind
hier auf engbegrenztem Raum in zweck-
mäßigster Weise zusammen gefaßt, und
die wohnlichen Lauben ergänzen die
Kleingärten zu Hausgärten en miniature
An den Einfamilien-Reihenhäusern liegen zeitgemäße Vor-
gärten (Bild 136 oben). Trockenmauerwerk und Stufen ver-
mitteln die Höhenunterschiede, und niedrige Staudenpflan-
zungen betonen die Linienführung. Vorbildliche Hausgärten
haben außerdem die Gartenarchitekten Hanisch, Vergin und
Hatt auf dem Gelände der Versuchssiedlung, welche dauernd
erhalten bleibt, geschaffen.
Die Ausslellung sah auch eine Abteilung für Grabmäler
vor. Der Werkbund hatte den Grabllein mit in das
Bereich seiner Beeinfluslung gezogen und die in der Nähe
der Schrotholzkirche zur Ausslellung gelangten Denk-
zeichen aus Stein, Holz und Elsen wurden im Sinne des Werk-
bundes teils von Architekten, teils von den Ausslellern
selbst entworfen. Sie zeigten eine einfache, ruhige
Form an und beslanden aus gutem, sachversländig bear-
beiteten, bodensländigem Material. Die Grabmäler waren
zwar nicht friedhofsmäßig aufgestellt, aber von einem
slimmungsvollen pflanzlichen Rahmen umgeben. Intereslant
waren ferner große Steinblöcke, die die Schlesischen Stein-
brüche zur Ausslellung gebracht haben. Sie lieferten den
Beweis dafür, wie reich Schlesien an wertvollen Gesleinen
ist, die sich für Bauzwecke, Bildwerke
und nicht zuletzt für die Grabmal-
industrie eignen.
Neben den verschiedenen Sonder-
und Schrebergarten - Musteranlagen
Breslauer und Schlesischer Firmen ist
als neuzeitlicher Gedanke von Ober-
baurat Konwiarz ein Kinderbezirk ein-
gerichtet. Anschließend an das Er-
holungsheim ist für die Körperflege
Sorge getragen, und ein entsprechend
großer Rasenspielplatz, sowie ein Turn-
platz mit Geräten, Planschbecken und
Spielsandkästen schließt sich an das
Gelände an (Bilder Seite 137 unten). Es
fehlt auch nicht ein mustergültig ein-
gerichteter Schulgarten, der von einer
Schulklasse zum Unterricht benutzt
wird.
Sondergarten A. Gericke und Ed. Monhaupt der Ältere. Aus den Gärten der Ausflellung
Wohnung und Werkraum in Breslau
Die Hälfte des Ausstellungsgebäudes
(Poelzig-Halle) zeigt uns das Problem
HL3><6>