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fie ihn nur erblicken-alsodald anfallcn und erwür-
gen und jolches zwarnichi anbers,alß den recht-
schaffenen Meistern/ von Pfuschern odw Boyn-
hasen zu geschehen pflege:: Dann alle und jede
sptanendeThiere oder Wurme muffen demSey-
den-WurmlM Spinnen den Preyß lassen/ wo-
von zu wissen daß derselbe/wann er gnug gefres-
sen / endlich abnimmet / und gletchsahm die
Schwindsucht bekvmbt. Er fa>iet einen gan-
tzen Tag/und wirfft einenHvntg qelbenSchleim
durch den Hintern von sich/und machet den Leib
solcher Gestalt gautz leer. Die Farbe des Leibes
verändert sich, indem sichelns Durchsichtigkeit
einer bleichen Farbe herfür Lhut / und unterm
Bauch spielet eine ichöneLeib-Farbe Der Fo-
der - Tbeil des Leibes fürnehmlich umb den an-
dern und dritten Ring/geschwillet/und wird mit
einer Purpurfarben bezogen/und soicherFarben
sind auch etliche Flecken am 5 «nd 8 Ring / der
Zwischen - Raum dieser Ring fiehet gelblicht
aus/wie auch die Hangende Thetle am untersten
Bauch Jnnerhalb/erscheinet in dem etwas nie-
der gedruckten Magen/ein Eyergelber Euter:
und darauff sänget der Wurm an/etn wenig her-
umb zu spatziren / und einen bequemen Wtnckel
zu suchen/da er spinnen möge: Alsdann pfleget
man sie in Italien unter das Reisig von Reben/
oder auch wohl unter gedörrete Krauter-Sten-
gel oder Wurtzeln/nachdem solche zusammen ge-
bunden / zu legen. Man brauchet hiezu auch
das Reisig von gewkffen Bäumen/ als vom Ca-
flanien- und Eych- Baum/wie auch dieGinster-
Stengel und desgleichen.
Wan also der Wurm eine gute Lager-Stelle
gefunden / hebet er an auß einem gewissen Theil
des Leibes einen zarten Safft / wie seydene Fä-
den zu ziehen/ und solche an die Höltzlein/Reisig/
oder andere Rauhigkeiten/ die er findet/ zu heff-
ten/ er wendet sich dann von diesem Orth / ziehet
seinen Faden stets fort/ und hanget ihn bald hie
bald dort an. Weil aber dieser Safft leimicht
und klebhafft/kan er an der fteyen Lufft leicht er-
härten und fest bekleben/und solchergestalt begin-
net der Wurm ein grobes Netz / vder unförm'
ltchsGewebe zu umchen/tn dessen Mitte hernach
auß gewisser Weite das En runde Bälglein /
und das rechte veste Gewebe letchl kan angelegek
werden.
Damit aber der Wurm den Faden herauß
briuge/muß er den Kopff bald zurück ziehen/bald
erheben/bald wider ermeorigr/und solchergestalt
fpeyet er gletchsahm dieSeyde/indem er die obe-
re Ringe zusammen drucket/ und den Kopffvon
einer Setten zur andern lencket. Unter dem
Sptnnnen ziehet er eins umbs ander den Kopff
zurück / und bleibet also ein wenig still / alsdann
verlängert erden Leib/verändert den Gang/und
greisst seine Arbeit mit desto grofferemErnst an-
Man disputtret zwar vielfältig / worauß er die
Senden spinne? auß dem Mund oder auß dem
Leibe / aber durch das klicroicopiurn ist ein
kurtzer Schnabel entdecket worden / der unter
dem Mund als ein Kinn hanget / aus welchem
er seine Faden ziehet/ dannenhero anch diejenige
irr Lpkeineriä. ast. Larios. i. Oblerv.
iz.pag. rn. so. wiederleget werden/ welche ge-
schrieben haben / der Wurm spinne die Faden
auß den Brüstletn oder Zitzen / die es auffdem
Rücken häuffig trage. Lx kle^lQ Lvecisrt. äe
m5eA.aor.sio. c. 4 x. 54.
Was pranget demnach doch der hoffärtige
Mensch viel mit seinem Sammit und Seyd en ?
Ist doch solches nur ein Koth oder Auswurff
von einem elenden Wurm / und gleichwohl ge-
schiehst so grosser Handel damit / daß es nicht zu
sagen. Ich glaube/wann Persien den Seyden-
Handei nicht hette / es würde unter die ärmste
Länder und Königreiche gezehlet werden / wie
wir an feinem Orth ein mehrers davon werden
zu berichten haben, ckia-selber/ das edelste
Land/ si> unter der Sonnen mag gefunden wer-
den / treibt mit keiner andern Maare grösser»
Hande!/ als mit Seyden. Und Florentz/ Luca/
Genua/ sambtandern Itallanischen Städte»
können mit ihrer Erfahrung bezeugen/ was^ür
Nutzen sie davpu haben.
fie ihn nur erblicken-alsodald anfallcn und erwür-
gen und jolches zwarnichi anbers,alß den recht-
schaffenen Meistern/ von Pfuschern odw Boyn-
hasen zu geschehen pflege:: Dann alle und jede
sptanendeThiere oder Wurme muffen demSey-
den-WurmlM Spinnen den Preyß lassen/ wo-
von zu wissen daß derselbe/wann er gnug gefres-
sen / endlich abnimmet / und gletchsahm die
Schwindsucht bekvmbt. Er fa>iet einen gan-
tzen Tag/und wirfft einenHvntg qelbenSchleim
durch den Hintern von sich/und machet den Leib
solcher Gestalt gautz leer. Die Farbe des Leibes
verändert sich, indem sichelns Durchsichtigkeit
einer bleichen Farbe herfür Lhut / und unterm
Bauch spielet eine ichöneLeib-Farbe Der Fo-
der - Tbeil des Leibes fürnehmlich umb den an-
dern und dritten Ring/geschwillet/und wird mit
einer Purpurfarben bezogen/und soicherFarben
sind auch etliche Flecken am 5 «nd 8 Ring / der
Zwischen - Raum dieser Ring fiehet gelblicht
aus/wie auch die Hangende Thetle am untersten
Bauch Jnnerhalb/erscheinet in dem etwas nie-
der gedruckten Magen/ein Eyergelber Euter:
und darauff sänget der Wurm an/etn wenig her-
umb zu spatziren / und einen bequemen Wtnckel
zu suchen/da er spinnen möge: Alsdann pfleget
man sie in Italien unter das Reisig von Reben/
oder auch wohl unter gedörrete Krauter-Sten-
gel oder Wurtzeln/nachdem solche zusammen ge-
bunden / zu legen. Man brauchet hiezu auch
das Reisig von gewkffen Bäumen/ als vom Ca-
flanien- und Eych- Baum/wie auch dieGinster-
Stengel und desgleichen.
Wan also der Wurm eine gute Lager-Stelle
gefunden / hebet er an auß einem gewissen Theil
des Leibes einen zarten Safft / wie seydene Fä-
den zu ziehen/ und solche an die Höltzlein/Reisig/
oder andere Rauhigkeiten/ die er findet/ zu heff-
ten/ er wendet sich dann von diesem Orth / ziehet
seinen Faden stets fort/ und hanget ihn bald hie
bald dort an. Weil aber dieser Safft leimicht
und klebhafft/kan er an der fteyen Lufft leicht er-
härten und fest bekleben/und solchergestalt begin-
net der Wurm ein grobes Netz / vder unförm'
ltchsGewebe zu umchen/tn dessen Mitte hernach
auß gewisser Weite das En runde Bälglein /
und das rechte veste Gewebe letchl kan angelegek
werden.
Damit aber der Wurm den Faden herauß
briuge/muß er den Kopff bald zurück ziehen/bald
erheben/bald wider ermeorigr/und solchergestalt
fpeyet er gletchsahm dieSeyde/indem er die obe-
re Ringe zusammen drucket/ und den Kopffvon
einer Setten zur andern lencket. Unter dem
Sptnnnen ziehet er eins umbs ander den Kopff
zurück / und bleibet also ein wenig still / alsdann
verlängert erden Leib/verändert den Gang/und
greisst seine Arbeit mit desto grofferemErnst an-
Man disputtret zwar vielfältig / worauß er die
Senden spinne? auß dem Mund oder auß dem
Leibe / aber durch das klicroicopiurn ist ein
kurtzer Schnabel entdecket worden / der unter
dem Mund als ein Kinn hanget / aus welchem
er seine Faden ziehet/ dannenhero anch diejenige
irr Lpkeineriä. ast. Larios. i. Oblerv.
iz.pag. rn. so. wiederleget werden/ welche ge-
schrieben haben / der Wurm spinne die Faden
auß den Brüstletn oder Zitzen / die es auffdem
Rücken häuffig trage. Lx kle^lQ Lvecisrt. äe
m5eA.aor.sio. c. 4 x. 54.
Was pranget demnach doch der hoffärtige
Mensch viel mit seinem Sammit und Seyd en ?
Ist doch solches nur ein Koth oder Auswurff
von einem elenden Wurm / und gleichwohl ge-
schiehst so grosser Handel damit / daß es nicht zu
sagen. Ich glaube/wann Persien den Seyden-
Handei nicht hette / es würde unter die ärmste
Länder und Königreiche gezehlet werden / wie
wir an feinem Orth ein mehrers davon werden
zu berichten haben, ckia-selber/ das edelste
Land/ si> unter der Sonnen mag gefunden wer-
den / treibt mit keiner andern Maare grösser»
Hande!/ als mit Seyden. Und Florentz/ Luca/
Genua/ sambtandern Itallanischen Städte»
können mit ihrer Erfahrung bezeugen/ was^ür
Nutzen sie davpu haben.