^o. 56 6UKI0S«. 441
Die Ursache sothaner Teichen.
KW AnlegtdieUrsach solcher Teichen auff et-
Md lichebenachbahrte Flüsse / die durch ge-
Heime Röhren unter der Erden Hinlauffen / und
sich in solche Höhlen verstecken / so bezeuget er
auch mit einem Scribenten / den er aber nicht
«ahmhafft machet/daß ein solcher unterirrdtscher
Teich gefunden worden/welcher eine halbeMeil-
wegs tm begrlffgehabt / und solches habe man
daran gemerckt/daß/ wan man über sokhaneFel-
ftn und Steine spatzirek / auf jeden Tritt ein star-
ker Hall gehöret worden / als ob inwendig alles
hohl wäre.Weswegen ftlbigePerfohn nicht ohne
Furcht dahin über passiret. Endlich habe der-
selbe Scribenk ein Mundloch des Teiches gefun-
den/ so kaum 4 Hände breit gewesen/ zu wel-
chem er hinein gesehen/ und einen abscheulichen
dunckelen Abgrund erblicket / alsoforr auch mit
seinen Gefährten eine gewisse Materie gesam«
blet / die für Seyker diene» / und ein Faß daraa
hinab gelassen / worin sie ein süß-und liebliches
Wasser auffgezogen. Als er ferner die Tieffe er-
forschen wolle / funden sie dieselbe 40 Bracas
(eine gewisse Spanische Maaß/) davon waren
die 8 obersten Bracas süß/ die zr untersten aber
hatten lauter Saltz unten: daher man urtheilek/
das Meer muste seine verborgene Gänge auch
dahin haben.
Sinestsche Seen.
Ir mache» in diesem Theile der Welt
den Anfang billig von dem grossen Lan-
de China/als zu welchem man ausAmerica hinü-
ber am ersten gelanget / nehmet davon nachfol-
genden Bericht :
InderProvkntzlauso/ wirbeln See gefun-
den/ welcher beyden Seogrsplur gar berühmt/
und in manchen Land - Karten befindlich ist /
unter demNahmen cklv,von welchem dieSine-
ftn erzehlew daß/ nachdem in einem grossen Erd-
beben/ eine grosse Stadt/ umb der Einwohner
Übermächten Boßheit willen/ untergangen/ die,
ftr Wasser-Pfuhl hingegen an die Stelle kom-
men/und alles unter sich gesetzet Habe/Menschen/
Vieh und Gebäue biß auff ein eintziges Knäb-
lein/ welches auff einem Holtze gefahren und da-
von kommen. Dieser See wird sonsten auch
der Gestirnte genandt / ohne Zwevffel in Be-
trachtung der Krau ter und Wasser-Bluhmen/
deren Blätter man oben auff demWaffer ausge-
breitet siehet / wie bey uns in den stillen Sem
und Teichen die See-BluhmenAircker.ekm,
HIuKr. P.i/s.
Vor vielen andern Wassern wird auch Mg
Tom. IV. lA
verwundert der See Chung in der Provkntz Fs-
kien/an dessen Strande ein Pallast erbauet/so i»
zehen Höffe abgetheilet ist/ in welchem Pallast
gleichsahmb ein Glockenklanck gehöret wird/
so offt ein Regen und Ungewitter vorhanden /
welches jedoch seine natürliche Ursache hat. Daß
wiek^lrckerll, ekm. lüukr.v. 17; urthei!et/ss
stehet der Pallast vermuthlich über ctuer hohlen
Klufft/und wann nun das Wasser desSeeö von
den unterlrrdischen Dünsten und Dämpffen auf-
schwellet / so wird es durch verborgene Erd- Lö-
cher in besagte Klufft gewaltsahm hinein getrun-
gm / darauf muß alsdann aus der mannigfalti-
gen LuFt-Bewegung / wie auch aus der Nru»-
uoo und Eygenschafft des klingenden Felsens/
uothwendig ein solcher Schall entstehen/
wr einem Glockeuklang gleichste. FolgendS
leigen durch Bewegung.des Pfuhls die Dünste
jöher in die Luffk/und werden darauff gar leicht
n Regen und Unwitter auffgelöset/ darumb kan
es nicht anders ftin/der Klang muß vor demRe-
gen hergehen.
In der Provlntz Nanking/ im Landstrich der
Stadt findet sich der grosse Pfuhl
M Hus
Die Ursache sothaner Teichen.
KW AnlegtdieUrsach solcher Teichen auff et-
Md lichebenachbahrte Flüsse / die durch ge-
Heime Röhren unter der Erden Hinlauffen / und
sich in solche Höhlen verstecken / so bezeuget er
auch mit einem Scribenten / den er aber nicht
«ahmhafft machet/daß ein solcher unterirrdtscher
Teich gefunden worden/welcher eine halbeMeil-
wegs tm begrlffgehabt / und solches habe man
daran gemerckt/daß/ wan man über sokhaneFel-
ftn und Steine spatzirek / auf jeden Tritt ein star-
ker Hall gehöret worden / als ob inwendig alles
hohl wäre.Weswegen ftlbigePerfohn nicht ohne
Furcht dahin über passiret. Endlich habe der-
selbe Scribenk ein Mundloch des Teiches gefun-
den/ so kaum 4 Hände breit gewesen/ zu wel-
chem er hinein gesehen/ und einen abscheulichen
dunckelen Abgrund erblicket / alsoforr auch mit
seinen Gefährten eine gewisse Materie gesam«
blet / die für Seyker diene» / und ein Faß daraa
hinab gelassen / worin sie ein süß-und liebliches
Wasser auffgezogen. Als er ferner die Tieffe er-
forschen wolle / funden sie dieselbe 40 Bracas
(eine gewisse Spanische Maaß/) davon waren
die 8 obersten Bracas süß/ die zr untersten aber
hatten lauter Saltz unten: daher man urtheilek/
das Meer muste seine verborgene Gänge auch
dahin haben.
Sinestsche Seen.
Ir mache» in diesem Theile der Welt
den Anfang billig von dem grossen Lan-
de China/als zu welchem man ausAmerica hinü-
ber am ersten gelanget / nehmet davon nachfol-
genden Bericht :
InderProvkntzlauso/ wirbeln See gefun-
den/ welcher beyden Seogrsplur gar berühmt/
und in manchen Land - Karten befindlich ist /
unter demNahmen cklv,von welchem dieSine-
ftn erzehlew daß/ nachdem in einem grossen Erd-
beben/ eine grosse Stadt/ umb der Einwohner
Übermächten Boßheit willen/ untergangen/ die,
ftr Wasser-Pfuhl hingegen an die Stelle kom-
men/und alles unter sich gesetzet Habe/Menschen/
Vieh und Gebäue biß auff ein eintziges Knäb-
lein/ welches auff einem Holtze gefahren und da-
von kommen. Dieser See wird sonsten auch
der Gestirnte genandt / ohne Zwevffel in Be-
trachtung der Krau ter und Wasser-Bluhmen/
deren Blätter man oben auff demWaffer ausge-
breitet siehet / wie bey uns in den stillen Sem
und Teichen die See-BluhmenAircker.ekm,
HIuKr. P.i/s.
Vor vielen andern Wassern wird auch Mg
Tom. IV. lA
verwundert der See Chung in der Provkntz Fs-
kien/an dessen Strande ein Pallast erbauet/so i»
zehen Höffe abgetheilet ist/ in welchem Pallast
gleichsahmb ein Glockenklanck gehöret wird/
so offt ein Regen und Ungewitter vorhanden /
welches jedoch seine natürliche Ursache hat. Daß
wiek^lrckerll, ekm. lüukr.v. 17; urthei!et/ss
stehet der Pallast vermuthlich über ctuer hohlen
Klufft/und wann nun das Wasser desSeeö von
den unterlrrdischen Dünsten und Dämpffen auf-
schwellet / so wird es durch verborgene Erd- Lö-
cher in besagte Klufft gewaltsahm hinein getrun-
gm / darauf muß alsdann aus der mannigfalti-
gen LuFt-Bewegung / wie auch aus der Nru»-
uoo und Eygenschafft des klingenden Felsens/
uothwendig ein solcher Schall entstehen/
wr einem Glockeuklang gleichste. FolgendS
leigen durch Bewegung.des Pfuhls die Dünste
jöher in die Luffk/und werden darauff gar leicht
n Regen und Unwitter auffgelöset/ darumb kan
es nicht anders ftin/der Klang muß vor demRe-
gen hergehen.
In der Provlntz Nanking/ im Landstrich der
Stadt findet sich der grosse Pfuhl
M Hus