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Der Rest dieser Höhle.
M CH fahre fort mit Beschreibung dieser sei«
W tzamen Höhle/ welche wahrlich höchstver-
wunderlich/uud sage also:
Ma« möchte zweifeln und bedrucken/ ob man
hie einigen Beyfall geben wolte / wann nicht
Solknuseben dieses/ doch kürtzer gefast/ erzehle-
te: Corycos / spricht er/ ist eine Stadt/ und da-
selbst stehet man eiye Höhle die den Berg / wie er
gegen dem Meer liegt / von dem allerhöchsten
Wippe! an außhöhlet/und mit einem sehr weiten
Schlund offen steht. Dann gedachte Höhle fas-
set mit ihren in die Tteffe der Erden versenckten
Seiten alles mit lieblichen Waldungen / und
das Mittet das da leer steht / ist grün innerhalb/
da die Wälder hangen. Der Gang hinunter in
die Höhle hat zwey tausend und fünff hundert
Schritt / nicht ohne überflüssigen Tag und
Liecht/ da die unvergängliche Brunnen-Quellen
hie und da fliessen. Wann mass zum aller tieffe-
sten in den ersten Bufem kommen / thut sich wie-
der ein ander Höhle auff/ welches Loch Anfangs
des Lages-Liechk annimbt / und wann man wei-
ter fortkombt zudem engen Paß/wird es dun-
ckel- Und eben dieses berichten Plinius und
Strabo/vonder Gegend umb Seleucta.
Seneca beschlieft den Handel mit diesenWor-
ten: Die Natur hat ihre gerechtsame unter der
Erden/ die uns zwar wenig bekannt / aber nicht
desto weniger gewiß ist. Glaube/ daß drunden
sey alles/ was du oben stehest. Dort finden sich
auch übergrosse Höhlen/über die Massen grosse
Winckel und Raum / indem die Berge hie und
da hangen/ auch grosse Felsen:Es eräugnen sich
abstürtzige Kiufften mit unendlicher Tieffe/wel-
che offt die Städte/so hinein gefallen/angenom-
men / und ein ungeheuren Einfall oben auff der
Erden verursachet.
Strabo schreibt / neben Metauro in Sicili-
en sey ein Höhl/durch welche ein grosser Fluß ein
lange Zeit und mit langem Stzich/ in seinem
Bett unter der Erden durchlauffe/ biß er endlich
in ein flaches Feld außbreche- Im Land Luca«
nien/jetztins gemein genannt Basilicata/tsteine
Höhle dreysstg Schuh tieff/ und sünfftzig breit/
mit einem See in der Mitten / über welchen ein
Felß hanget/und bricht ein Fluß Herfür/M sehr
grossem Gewalt und Prasseln. In Hekrurien
bey derStadt Vslaterren stehet in einem Wald
ein Höhl / auswelcher jederweilen ein so starcker
Geist und Wind herfür bricht / daß er aües/was
Ihm vorkombt/ auch die Bäume selbst/ zu Bo-
den legt.
Diecsmpanifche Ksritättn
rs oder Höhlr ist nur; Ruthen zur Seichen des
Berges hinelfl/die man sehen kan/und nicht dar ff
hinein gehen / vernehmet aber die Seltzamkeit
dieses Orths; Wann die Frembdlinge hieher
kommen / so nimmek einer einen lebendigen
Hund/und hält ihm den Kopff mit einer höcher-
nen Gabel Niederwerts / da der Hund Anfangs
Pflegt zu schreyen/ und darauffdie Augen zu ver-
kehr« / darauffläst man ihn denKopffwieder
über sich heben / da er dann alsovald wieder zu
sich selbst kombt / solches kau man etliche mahl
xrotrixen / endlich aber hält man ihm den Kopff
SPS ist keineGegend in derWelt/die auf ein-
sV mahl und in so grosserAnzahlso viel hmli-
cheSachen prE/emiren kan/als dieLandschafft
Campanien/ auff dem Wege von Neapolisnach
Rvm/welche zu besichtigen/ich meine Federlauf-
fen lasse. So bald man aus der im ersten l'o-
rno kel.e ur. beschrtebeneHöhlePosilippv kom-
men/wlrd man die so genannte 6rorts äet osae
vor sich finden. Wann die Hunde selbiger Ge-
gend einen Trouppen Reuter ankommen sehen
machen sie sich-als durch tägliche Erfahrung ge-
wi^get/alsobald aus dem Staube. Diese 6ror
Der Rest dieser Höhle.
M CH fahre fort mit Beschreibung dieser sei«
W tzamen Höhle/ welche wahrlich höchstver-
wunderlich/uud sage also:
Ma« möchte zweifeln und bedrucken/ ob man
hie einigen Beyfall geben wolte / wann nicht
Solknuseben dieses/ doch kürtzer gefast/ erzehle-
te: Corycos / spricht er/ ist eine Stadt/ und da-
selbst stehet man eiye Höhle die den Berg / wie er
gegen dem Meer liegt / von dem allerhöchsten
Wippe! an außhöhlet/und mit einem sehr weiten
Schlund offen steht. Dann gedachte Höhle fas-
set mit ihren in die Tteffe der Erden versenckten
Seiten alles mit lieblichen Waldungen / und
das Mittet das da leer steht / ist grün innerhalb/
da die Wälder hangen. Der Gang hinunter in
die Höhle hat zwey tausend und fünff hundert
Schritt / nicht ohne überflüssigen Tag und
Liecht/ da die unvergängliche Brunnen-Quellen
hie und da fliessen. Wann mass zum aller tieffe-
sten in den ersten Bufem kommen / thut sich wie-
der ein ander Höhle auff/ welches Loch Anfangs
des Lages-Liechk annimbt / und wann man wei-
ter fortkombt zudem engen Paß/wird es dun-
ckel- Und eben dieses berichten Plinius und
Strabo/vonder Gegend umb Seleucta.
Seneca beschlieft den Handel mit diesenWor-
ten: Die Natur hat ihre gerechtsame unter der
Erden/ die uns zwar wenig bekannt / aber nicht
desto weniger gewiß ist. Glaube/ daß drunden
sey alles/ was du oben stehest. Dort finden sich
auch übergrosse Höhlen/über die Massen grosse
Winckel und Raum / indem die Berge hie und
da hangen/ auch grosse Felsen:Es eräugnen sich
abstürtzige Kiufften mit unendlicher Tieffe/wel-
che offt die Städte/so hinein gefallen/angenom-
men / und ein ungeheuren Einfall oben auff der
Erden verursachet.
Strabo schreibt / neben Metauro in Sicili-
en sey ein Höhl/durch welche ein grosser Fluß ein
lange Zeit und mit langem Stzich/ in seinem
Bett unter der Erden durchlauffe/ biß er endlich
in ein flaches Feld außbreche- Im Land Luca«
nien/jetztins gemein genannt Basilicata/tsteine
Höhle dreysstg Schuh tieff/ und sünfftzig breit/
mit einem See in der Mitten / über welchen ein
Felß hanget/und bricht ein Fluß Herfür/M sehr
grossem Gewalt und Prasseln. In Hekrurien
bey derStadt Vslaterren stehet in einem Wald
ein Höhl / auswelcher jederweilen ein so starcker
Geist und Wind herfür bricht / daß er aües/was
Ihm vorkombt/ auch die Bäume selbst/ zu Bo-
den legt.
Diecsmpanifche Ksritättn
rs oder Höhlr ist nur; Ruthen zur Seichen des
Berges hinelfl/die man sehen kan/und nicht dar ff
hinein gehen / vernehmet aber die Seltzamkeit
dieses Orths; Wann die Frembdlinge hieher
kommen / so nimmek einer einen lebendigen
Hund/und hält ihm den Kopff mit einer höcher-
nen Gabel Niederwerts / da der Hund Anfangs
Pflegt zu schreyen/ und darauffdie Augen zu ver-
kehr« / darauffläst man ihn denKopffwieder
über sich heben / da er dann alsovald wieder zu
sich selbst kombt / solches kau man etliche mahl
xrotrixen / endlich aber hält man ihm den Kopff
SPS ist keineGegend in derWelt/die auf ein-
sV mahl und in so grosserAnzahlso viel hmli-
cheSachen prE/emiren kan/als dieLandschafft
Campanien/ auff dem Wege von Neapolisnach
Rvm/welche zu besichtigen/ich meine Federlauf-
fen lasse. So bald man aus der im ersten l'o-
rno kel.e ur. beschrtebeneHöhlePosilippv kom-
men/wlrd man die so genannte 6rorts äet osae
vor sich finden. Wann die Hunde selbiger Ge-
gend einen Trouppen Reuter ankommen sehen
machen sie sich-als durch tägliche Erfahrung ge-
wi^get/alsobald aus dem Staube. Diese 6ror