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Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Bearb.]; Härtel, Zacharias [Bearb.]
E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Vierter Theil): In welchen eingeführt/ erwogen und abgehandelt werden/ allerhand Historische/ Physicalische/ Mathematische auch andere Merckwürdige Seltzamkeiten/ Welche in der Menschen Lebens-Lauff/ am Himmel/ in der Lufft/ im Meer und hin und wieder auff Erden sich jemahlen begeben und eräugnet haben: Allen Liebhabern dieser Curiositäten auffgesetzt/ aus den bewehrtesten Scribenten zusammen getragen/ in offendlichen Druck verfertiget/ und mit vielen Kupffern gezieret — Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von VViering, 1689 [VD17 12:109610N]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.67102#0861

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No.97


769

Die Fortsetzung dieser Materie.

S ist auch dem Kayser i>eo mehr / als
8Veinmahl mit demFeuer-Werck wieder die
Morgenlandische Kriegs-Macht gelungen/sin-
temahl er Lausend acht hundert leichte Schiffe
denselben auff einmahl mit dem sogenanten
Grichischen Feuer oder Brand-Schiffen ver-
zehret/bald hernach wieder 400 damit eingeä-
schert/und drittens nochmahls 250 durch gleich
massiges Feuer-Werck auffgerieben. Wann

anders R-obertusValturius libr. Il c!e re rnilitL-
ri c. 9 Nicht zu milde berichtet. Das Grichi-
sche Feuer aber / ist nach Bericht ungezogenen
Antoris/ aus Kohlen undWeyden-Holtz/Saltz
Brantwein/Schwefel/Pech/Weyrauch/Kam-
pfer und einemFaden von weicherEthiopischer
Wolle zugerichtet gewesen / und hat alles im
Wasser vcrbrandt.

Das künstliche Palmen-Kleid.

Je Ost-Indischen Relß - Beschreibungen
stimmen ctnmüthig überetn/das diePalm
Baume nicht alleinWetn von stch geben/sondern
dienen auch den Einwohnern mit ihrenBlättern
zu Dach-Ziegeln / wieder den stärckesten Platz-
Regen; tmgleichen zu einem Stoffe/ daraus al-
lerhand zierliche Tücher gearbeitet wirden / wel-
che auch zu zierlicher Kleydung dienen. - Juden
Ziegeln braucht man die vollaußgewachsene star
cke Blätter/zu demTuche aber undKletdung nur
di eneuen jungen Sprösse und Blätter / welche
man/wann sie oben auSschieffen/ abschneidet uud
trockenen läst/hernachermltden Händen zerrei-
bet , und also geschmeidig machet. Wiewohl
die Blätter des Baums Liarsmbe/ einer Arth
von Palm-Bäumen / so ftarck nicht wie die Pal-
men-Blätter; es werden auch die davon ge-
wirckte Tücher im geringen Werth gehalten/uk
die Kleider so davon kommen / «ur von den ge-
meinen Knechten/die man Jaffer nennet / getra-
gen. Sechs solcher Blätter sind genug ein Kleid
daraus zu mache» / welches die Leute nach ihrer
Manter/grühn/ roth und schwartz/artllch wissen
t» färben. Diese Arbeit verstehen gleichfals

die Völcker km Reiche Cyngo. Den Lopes und
Pigafettq melden / in Beschreibung dieses Kö-
nigreichs/daßdie Leuth e daselbst/ allerley köstli-
ches Lein-Wand und Tuch/ mitPalmen-Blät-
ter/weben/mit wunder seltzamer Arth/Kunst und
Wetse/tndemsie mancherleyGewand alsSam-
mit/mit und ohne Hahr/güldene Stücken/Zhlaß
Damwast/ Tafft und dergleichen / aus besagten
Blättern wlrcken. Selbige Congtanische Palm-
Bäume wachsen gar niedrig auff demErdretche/
werden jährlich gepropffet/undabgeschnitten/da-
mit sie hernacher desto zahrtrr hervor Wesse».
AuS solchen/auffihre Weise gereinigten Bläk-
ten ziehen sie reine und subtile Fäden / darunter
die längsten am meisten geachtet sind / weil von
diesen die gröffesten Stücke bereitet werden.
Auch muürcl man die Tücher auff beyden Sei,
then mit threnHaaren/also daß sie demSammiß
nicht ungleich sind. Den Dammast aber K>rm^
rer man/uud webt allerhand Blum Merck dar-
ein/wie in die güldene Stücke / welche zwar i»
hohem und niedrigen Pretse/die jedennoch köstli-
cher uud theurer sind/weder die Uasrtgen.

nige vor eine prächtige Stadt gewesen / davon
wissen wie Morien nicht gnug zu rühmen.
Aaaaa Von,

Diefehenswürdige Antiquität.
«KO As?cr5epoiis.weyland eineResidentz des
AV Königs Cyri und ander gewaltigenKö-
iom. rv.
 
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