Ko. 45 R.eL«rl088S euKWSL. Z5)
Andere Todten-Töpffe.
S hatihmbMchder hochgelahrte Oies-
ri lrr.berühmterPrediger zuHall inSach-
sm zu§rstllilreo,daß er ern starckes und unzer-
brochenes Kleynod/nehmlich eine grosse Grab-
Urnam erhalten / die mit weissen/bleichen und
schwartzlichten Gebeinen angeMet war / darin
eineErtzene Nadel / und diemtteinem irdenen
Deckel versehen war- Solche war im Durch-
schnitt über eine halbe Ehle weit/ und stehet man
ste in gegenwärtigemKupffer/ ob gleich sehrkletn
doch eigentlich No, i. den Deckel/.wo. r abgebil-
det/dieNadel dazu war6Zoll lang/oben gekrüm-
met / und unten spitz und gerade zu- Er bekam
diese Rarität in der Leiptztger Neujahrs- Messe
Ao. 1675. Nebst diesem grossen/bekam er auch
-kleine/ aberledtgeUrnas/ so bey jener gestan-
den/die No.4ju sehen / aber nicht in gebührli-
cher gröffe/dazu esunSanRaum gebrechen wür-
de/darnach sind noch; andere kleine Orn« dazu
ksmmen/derenkormbcy 80.9/10 und nzu se-
hen. Diese waren leer/ äusser der ersten wo. 9
darin kleine Beinlein lagen / .die aber so zahrt
daß ste alsobald von einander fielen : Hiebey
hatte erjagter Hr.OlLsriur etliche Nadeln / so
anderswo gefunden worden/und davon hat man
deren etliche beywo, 19 und ?o zusehen/biegrös-
feste darunter bey wo. ly/war von Kupsser / mit
einem gedräheten Knvpff ist nicht in einem Topff
sondern zwischen zween grossen mit Gebeinen
ang'fülleten Urnenumb welche her 7 oders klei-
nere Urnen zu sehen / gefunden worden-
Man hat keine Müntze hiebey gefunden / es
sey dann/ daß man etliche runde Plättiein dafür
halte wolte/wclche doch so schlecht/ unansehnlich
und verschlissen waren / daß sie alsobald in Pul-
verzerfielen. Also gieng es auch einer Nadel /
woraus das hohe Alter dieserSachen gnugsahm
zu erkennen.
Nahe bey erjagter Ebene ist unter andern ein
Topff ausgegraben worden/der mit ungemeine«
grossen Zähnen angefüllet war / drey davon hat
Hr. oiesriuL überksmmrn/deren einer bey wo.
18 dergestalt nach zu sehk/die Grösse aber ist hier
etwas zu gering fürgestellet. Zwantzig Schrit-
te von demBach hat manGräber gefunden/ die
von gebrauten Steinen ausqebauet waren / ste
lagen an einander in einer Neige/ eines 5 oder §
Ehlen vom andern.Sie waren wie Feuer-Heer-
den auff 2 Ellen mit Erden bedeckt / die Gestalt
warvtereckt/ 4 Ellen lang und 2 breit/ etliches«
ber waren kleiner / die untersten Steine wäre«
enger als die obersten / und diese Obersten also
zerbrsnt/daß man ste mit den Fingern leicht zer-
reiben kunte. An dem einen Heerd war befe-
stiget etn Theil eines Eysen-Blechs/ und dane-
ben viel Kohlen.
Und solchergestalt hat fichs mit dem Orth/Zm
stand und Gestalt der Ornea , und wasdadey
und darinnen gefunden worden/wieauch mit ih-
rer Außgrabung verhalten/hiezu wollen wir ttzs
fügen -
Die nützliche Anmerckung.
H ist brkank gnug / daß die alten Heyden
ihre Todreu verbrandt haben / jedoch
nicht sie aller ersten. Dann in uhralken Zeiten
harre mau die Gewv-cheik / daß ein aus der Er-
den gezeugter Mensch / wieder in die Erde nach
dem Todt verscharret ward. Hernach / und da-
Mir die Todttn Körper nicht ei wann durch die
Feinde oder reissende Were aus der Erde« her«
auffgeholet und beschimpffek würben / hak man
sie zu verbrennen begonnen/damit aber das Ge-
dächkniß sothaner geliebten Körper nicht gäutz«
lich in die Lufft verstiebe/hak man die «derbllebe,
ne Gebein? daron sorgfältig verwahret/und ehr-
lich bel-gesetzt. Hiezu brauchte man diese Tod,
Ww Len-
Andere Todten-Töpffe.
S hatihmbMchder hochgelahrte Oies-
ri lrr.berühmterPrediger zuHall inSach-
sm zu§rstllilreo,daß er ern starckes und unzer-
brochenes Kleynod/nehmlich eine grosse Grab-
Urnam erhalten / die mit weissen/bleichen und
schwartzlichten Gebeinen angeMet war / darin
eineErtzene Nadel / und diemtteinem irdenen
Deckel versehen war- Solche war im Durch-
schnitt über eine halbe Ehle weit/ und stehet man
ste in gegenwärtigemKupffer/ ob gleich sehrkletn
doch eigentlich No, i. den Deckel/.wo. r abgebil-
det/dieNadel dazu war6Zoll lang/oben gekrüm-
met / und unten spitz und gerade zu- Er bekam
diese Rarität in der Leiptztger Neujahrs- Messe
Ao. 1675. Nebst diesem grossen/bekam er auch
-kleine/ aberledtgeUrnas/ so bey jener gestan-
den/die No.4ju sehen / aber nicht in gebührli-
cher gröffe/dazu esunSanRaum gebrechen wür-
de/darnach sind noch; andere kleine Orn« dazu
ksmmen/derenkormbcy 80.9/10 und nzu se-
hen. Diese waren leer/ äusser der ersten wo. 9
darin kleine Beinlein lagen / .die aber so zahrt
daß ste alsobald von einander fielen : Hiebey
hatte erjagter Hr.OlLsriur etliche Nadeln / so
anderswo gefunden worden/und davon hat man
deren etliche beywo, 19 und ?o zusehen/biegrös-
feste darunter bey wo. ly/war von Kupsser / mit
einem gedräheten Knvpff ist nicht in einem Topff
sondern zwischen zween grossen mit Gebeinen
ang'fülleten Urnenumb welche her 7 oders klei-
nere Urnen zu sehen / gefunden worden-
Man hat keine Müntze hiebey gefunden / es
sey dann/ daß man etliche runde Plättiein dafür
halte wolte/wclche doch so schlecht/ unansehnlich
und verschlissen waren / daß sie alsobald in Pul-
verzerfielen. Also gieng es auch einer Nadel /
woraus das hohe Alter dieserSachen gnugsahm
zu erkennen.
Nahe bey erjagter Ebene ist unter andern ein
Topff ausgegraben worden/der mit ungemeine«
grossen Zähnen angefüllet war / drey davon hat
Hr. oiesriuL überksmmrn/deren einer bey wo.
18 dergestalt nach zu sehk/die Grösse aber ist hier
etwas zu gering fürgestellet. Zwantzig Schrit-
te von demBach hat manGräber gefunden/ die
von gebrauten Steinen ausqebauet waren / ste
lagen an einander in einer Neige/ eines 5 oder §
Ehlen vom andern.Sie waren wie Feuer-Heer-
den auff 2 Ellen mit Erden bedeckt / die Gestalt
warvtereckt/ 4 Ellen lang und 2 breit/ etliches«
ber waren kleiner / die untersten Steine wäre«
enger als die obersten / und diese Obersten also
zerbrsnt/daß man ste mit den Fingern leicht zer-
reiben kunte. An dem einen Heerd war befe-
stiget etn Theil eines Eysen-Blechs/ und dane-
ben viel Kohlen.
Und solchergestalt hat fichs mit dem Orth/Zm
stand und Gestalt der Ornea , und wasdadey
und darinnen gefunden worden/wieauch mit ih-
rer Außgrabung verhalten/hiezu wollen wir ttzs
fügen -
Die nützliche Anmerckung.
H ist brkank gnug / daß die alten Heyden
ihre Todreu verbrandt haben / jedoch
nicht sie aller ersten. Dann in uhralken Zeiten
harre mau die Gewv-cheik / daß ein aus der Er-
den gezeugter Mensch / wieder in die Erde nach
dem Todt verscharret ward. Hernach / und da-
Mir die Todttn Körper nicht ei wann durch die
Feinde oder reissende Were aus der Erde« her«
auffgeholet und beschimpffek würben / hak man
sie zu verbrennen begonnen/damit aber das Ge-
dächkniß sothaner geliebten Körper nicht gäutz«
lich in die Lufft verstiebe/hak man die «derbllebe,
ne Gebein? daron sorgfältig verwahret/und ehr-
lich bel-gesetzt. Hiezu brauchte man diese Tod,
Ww Len-