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Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Oth.]; Härtel, Zacharias [Oth.]
E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Vierter Theil): In welchen eingeführt/ erwogen und abgehandelt werden/ allerhand Historische/ Physicalische/ Mathematische auch andere Merckwürdige Seltzamkeiten/ Welche in der Menschen Lebens-Lauff/ am Himmel/ in der Lufft/ im Meer und hin und wieder auff Erden sich jemahlen begeben und eräugnet haben: Allen Liebhabern dieser Curiositäten auffgesetzt/ aus den bewehrtesten Scribenten zusammen getragen/ in offendlichen Druck verfertiget/ und mit vielen Kupffern gezieret — Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von VViering, 1689 [VD17 12:109610N]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.67102#0596

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bto.6? (luklosL. 519

Der Rest dieses Gebäues.

Sist warllch eln künstliches Raub Nest
gewesen / aber alle Gemacher dessel-
ben sind noch nicht beschrieben / drum ver-
nehmet den Rest davon: Aus besagter
Stube kriecht man durch einen niedrigen
Gang von 14 Fuß in die andere Ecke deSStein-
Felsen/welche 8 Fuß lang/6 breit und 7 hoch ist/
darin ist auch gegen Abend ein langlicht Schieß,
loch / aus welchen z Löchern und Seiten des
Stein-Felsens bemeldker Räuber seine gantze
HGle beschiessen und verthädigen können. Aus-
serhalb bemeldter Höhle und Stein-Fel,
sen Halder Lippold eine Mauer auffgeführet/
und inwendig mit Balcken belegt gehabt, das
die annoch lmFelsen vorhandene Löcher auswell

sen. Wie über dem annoch vorhandenen ge,
mauerten aber mit Erden überschütteten Keller
ein Pferdestall/und darüber noch z Boden/jeder
achthalb Fuß hoch gewesen/also daß der Lippold
aus seiner Stuben und Küchen/unten zum Kel-
ler und Pferdestall/wie auch oben zu demGefan,
gen - und andern Boden kommen können. DaS
Voder von Steinen und Kalck suffgem merk
gewesene Gebäud/ soll vor Jahren weggertssen
sein/ auch die eyserne Hacken und Riegel / sambt
dem Bley heraus gebrochen und weggenom»
men / daß also jetzt nichts mehr / als demeldte in
dem sehr harten Felsen gehauene Gewölbe und
Gänge noch zu sehen seyn. 2eileru5 loxo
ßrspk,8sx. Iv^er.^sZ,


Seltzam gebildete Sachen.

M CH wende mich nun wieder zu der Bumans
W Höhle; Ohnweit von dannen sind nahe
bey dem Kloster Mtchelstetn im Walde zwo ho-
he Klippen/die von der Natur also gebtldet/daß
sie die Gestalt und das Ansehen Myer Münche
gar'!artig prrefevt,ren/ in massen dann auch da-
her der eineFelßHanß Münch und der an-
der Henning Münch von undenckltchen
Jahren genennet worden und noch heute solche
Nahmen sühren.
Etwa eine halbe Meile davon/ in selbigem
Ambt Blanckenburg auff der Höhe/zwischev den
Dörffern Wtnrode und Timmenrode ist ein
Gteinbruch/ darinn die Steine in Form runder
Schusseln an einander stehen/ nicht anders / als
ob sie mit Fleiß von Menschen Händen allo ge-

rundet/ gehölet und in einandergefüget wären/
daher die Nachbarschafft für Trinck- Geschirr/
zum Behuff ihres Viehes / gar nicht zu sorgen
hat/sondern wer dessen bedarss/ gehet nur zu ge-
dachter Gruben/ da ihm dann nachsäveosot.
elngantz oder halb Dutzent dieser Stein-Schüs-
seln ohne Entge lt gereichet werden.
Gegen diesem Orth über nach Mitternacht/
sichet man einen langen Zug hoher SteinKlip,
pen/ der Heidelberg genannt / derselbe stretcht
von der Stadt Blanckenberg gegen Morgen/
einehalbe MeLlwegs und weiter in einer so gera-
den Retge/htnunter/daß einer der es nicht wüste/
einen Eyd schwüre/eS wäre nicht natürlich/son-
dern von Men,chen Händen nach der geraden
Linie eine Mauer dahin gezogen.

Die übrigen kumen dieser Gegend.

SM Ann man auch nun besehen wolle die
BV Wercke/ soMenschen-Hände gemacht/
und sonderlich die annvch vorhandene Kacker,
1om.1V.

der alten Schlösser und wunderbchrlichen Han-
ser dieser.Grassschasst/als da find:
TtL -Vox
 
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