Ko.§6. LeLLrlorsis cukios«. 76k
Die Fortsetzung diestr Erzehlung.
MM Ach dieser Minen zwischen - Redejfahren
NM wir in unserer seltzamen Historie weiter
fork/wie die Beschreibung lautet: jDte Tochter
Ist alsobald als einCörper liegen blieben/dadurch
die Eltern von neuem zu weinen und klagen an-
ffngen / achallerliebste Tochter Phtltnion/ wie
Hastu uns durch dieses traurige 8xe«sculzu del-
«em dir von denGöttern zugestelten Leben bewe-
get / warumb verläffestu uns nun zum andern
mahl in solchen grossen Aengsten/ hastu darumb
müssen von den Todten wiederum-herfür kom-
men / daß wir dein Abletben zum andern mahl
sehen musten? warumb sind wir nicht vielmehr
aus diesem Leben abgefordert worden/ daß wir
dich tu den heiligen Elysischen Feldern besuchen
möchten? Aber wir sind zu gar unglückhafftig/
es ist uns das Glück jederzeit hefftig zu wider/
und hak uns in dermassen grosse Schmertzen
und Angst werffen wollen/daß uns derLodt lieb-
licher denn das Leben were. Zu diesem Ge-
fchrey ist das Hauß Gesinde zugelauffen / und
endlich in der gantzen Stadt ruchtbar worben.
Der Oberste aber derStadt käme gleiches mit
der Guardt/ und damit in der finstere kein Auff-
lauff/oder zusammen Rottterung geschehen tön-
te liesse er das Hauß biß auss denMorgen bewa-
chen : da denn das Volck von der vergangenen
Geschicht sich besprächet / unterdessen hat der O-
berste das Grab besichtiget/ und dartnn allein die
silberne Schalen und Ring / so ihr von Wachste
verehret/gefunden: Zu Hauß aber ist von den
Eltern der Leichnam vor ihre Tochter erkennet
worden/ wie derselbe in demBette gelegen/wel-
ches grossen Schröcken gebracht / Verwegen der
Wahrsager Hillus gerahten / den Cörper äusser
der Stadt den Thteren vorzuwerffen/ die Stadt
und Bürger mit sonderlichem Opffer zu versöh-
neg/dte Eumenides undMercurlum/Ehronlum
mit Opffern zu verehren/die Tempel zu heilige«/
und gewisse Spiel den Höllischen Göttern zu
halten / auch daß der Oberste/ so bald immer
möglich/dem)ovi Hotpitsli, lVlercurioMsrti
absonderlichen wegen Wohlfart des Käysers ein
Opsser thun solte. Welchem allem vachgelebet
worden. Ist auch Machates bald darauff ge-
storben. Biß daher gedachter Autor; Daraus
des Teuffels Begierde sich mit den Menschen zu
vermischen genugsam erschetnet/anderer unzehlt-
eher Exempel zngeschw ffgen: waS er aber zu sol-
chem der Abgestorbenen / oder auch am Galgen
zuK'LclrreaCörper gchrauchet/ ist duich die
Erfahrung gnugsam bekant.
Der weissagende Tsdte.
Eilerus im Zusatzezur ersten Historie der
Wü Trauer-Geschichten x. ;o. ;i. spricht.
In Böhmen hat man mich für gewiß berichtet/
daß so offt iemands aus dem fürnehmen Ge-
schlecht der Herren von Rosenberg (so nun-
mehr Abgestorben) hat sterben sollen/ man
allezeit eine Weibes-Person/ mit einem grossen
Böhmischen Schleyer/ im Schloß zu Crumau
in Böhmen/gesehen habe. Ein fast gleichför-
miges Exempel hat auch cmilus in ^nnal.
§vev. varr.1. lr. cso. 27. yyn dtM Schloß
rvm.1V.
Hohen Rechberg. Von des i'lleoäori e-icL
Meyer einem / in : schreibet keuccw«
in loco äc ^L§i2,part. m. r;r. a. UNd ^tanlius
in coUcölLn. p. IN. ZO ZI. Daß er ohngefähr
ein Tobten Geschirr außgegraben / und solches
auff dem Acker liegen gelassen. Bey der Nacht
erscheint ihm etwas / und befihlt er solle dassel-
be begraben / wo nicht / so werde sein Sohn be-
graben werden. Weils aber der Meyer nicht
thut/so stirbt ihm des andernTages seinSohn/
er wird darauff wieder ermahnt / das gedachte
' AM Grab
Die Fortsetzung diestr Erzehlung.
MM Ach dieser Minen zwischen - Redejfahren
NM wir in unserer seltzamen Historie weiter
fork/wie die Beschreibung lautet: jDte Tochter
Ist alsobald als einCörper liegen blieben/dadurch
die Eltern von neuem zu weinen und klagen an-
ffngen / achallerliebste Tochter Phtltnion/ wie
Hastu uns durch dieses traurige 8xe«sculzu del-
«em dir von denGöttern zugestelten Leben bewe-
get / warumb verläffestu uns nun zum andern
mahl in solchen grossen Aengsten/ hastu darumb
müssen von den Todten wiederum-herfür kom-
men / daß wir dein Abletben zum andern mahl
sehen musten? warumb sind wir nicht vielmehr
aus diesem Leben abgefordert worden/ daß wir
dich tu den heiligen Elysischen Feldern besuchen
möchten? Aber wir sind zu gar unglückhafftig/
es ist uns das Glück jederzeit hefftig zu wider/
und hak uns in dermassen grosse Schmertzen
und Angst werffen wollen/daß uns derLodt lieb-
licher denn das Leben were. Zu diesem Ge-
fchrey ist das Hauß Gesinde zugelauffen / und
endlich in der gantzen Stadt ruchtbar worben.
Der Oberste aber derStadt käme gleiches mit
der Guardt/ und damit in der finstere kein Auff-
lauff/oder zusammen Rottterung geschehen tön-
te liesse er das Hauß biß auss denMorgen bewa-
chen : da denn das Volck von der vergangenen
Geschicht sich besprächet / unterdessen hat der O-
berste das Grab besichtiget/ und dartnn allein die
silberne Schalen und Ring / so ihr von Wachste
verehret/gefunden: Zu Hauß aber ist von den
Eltern der Leichnam vor ihre Tochter erkennet
worden/ wie derselbe in demBette gelegen/wel-
ches grossen Schröcken gebracht / Verwegen der
Wahrsager Hillus gerahten / den Cörper äusser
der Stadt den Thteren vorzuwerffen/ die Stadt
und Bürger mit sonderlichem Opffer zu versöh-
neg/dte Eumenides undMercurlum/Ehronlum
mit Opffern zu verehren/die Tempel zu heilige«/
und gewisse Spiel den Höllischen Göttern zu
halten / auch daß der Oberste/ so bald immer
möglich/dem)ovi Hotpitsli, lVlercurioMsrti
absonderlichen wegen Wohlfart des Käysers ein
Opsser thun solte. Welchem allem vachgelebet
worden. Ist auch Machates bald darauff ge-
storben. Biß daher gedachter Autor; Daraus
des Teuffels Begierde sich mit den Menschen zu
vermischen genugsam erschetnet/anderer unzehlt-
eher Exempel zngeschw ffgen: waS er aber zu sol-
chem der Abgestorbenen / oder auch am Galgen
zuK'LclrreaCörper gchrauchet/ ist duich die
Erfahrung gnugsam bekant.
Der weissagende Tsdte.
Eilerus im Zusatzezur ersten Historie der
Wü Trauer-Geschichten x. ;o. ;i. spricht.
In Böhmen hat man mich für gewiß berichtet/
daß so offt iemands aus dem fürnehmen Ge-
schlecht der Herren von Rosenberg (so nun-
mehr Abgestorben) hat sterben sollen/ man
allezeit eine Weibes-Person/ mit einem grossen
Böhmischen Schleyer/ im Schloß zu Crumau
in Böhmen/gesehen habe. Ein fast gleichför-
miges Exempel hat auch cmilus in ^nnal.
§vev. varr.1. lr. cso. 27. yyn dtM Schloß
rvm.1V.
Hohen Rechberg. Von des i'lleoäori e-icL
Meyer einem / in : schreibet keuccw«
in loco äc ^L§i2,part. m. r;r. a. UNd ^tanlius
in coUcölLn. p. IN. ZO ZI. Daß er ohngefähr
ein Tobten Geschirr außgegraben / und solches
auff dem Acker liegen gelassen. Bey der Nacht
erscheint ihm etwas / und befihlt er solle dassel-
be begraben / wo nicht / so werde sein Sohn be-
graben werden. Weils aber der Meyer nicht
thut/so stirbt ihm des andernTages seinSohn/
er wird darauff wieder ermahnt / das gedachte
' AM Grab