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https://doi.org/10.11588/diglit.67102#0268
Ko. zo. S-eLLilsM-! LllkrsSK. 2.ZZ
Der erkandte Verfolger.
Lhker fahr? wir fort in unsererHistorie/wo
UU wir solche.gelassen haben/ dann sie ist wert
Laß man sie allen Gefchicht-Büchern / der Welt
zur ewigen Nachricht cinverleibe.
Aber als uachmahls Octavianus/ mit seinem
Kriegs-Heer/ nacher Nom kehrete/und Barbu-
!a sambt seinen Sclaven ( welcher doch dem
Stand nach höher dann er selbst war) mitihme;
Stande einsmahls M. Varro /vor der Pforten
des Rath-Hauses / und wartete auffDarbulam
seinen Herrn / welcher wegen seiner Geschähe
dahin gegangen war/in deme nunVarrv daselbst
stunde/ wurde er von einem andern Römer er-
kand/der denn auch solches alsbald seinem Herrn
wissend machte. Aber sein Herr der Varbula/
ließ sich gegen ihm nichts mercken / daher solches
wüste/sondern brachte unterdessen inGeheim bcy
dem Kayser Octsviano/ als welcher damaln in
Rom regierke/fo viel zu wegen/ daß er ihn xer^
oirtechierauffschenckte erthmedte Freyheit/nnd
führte ihn vor den Kayser Octavianum / der ihn
dann gar höfflkch tractirte / und unter die Zahl
ftiner besten Freunde auffnahm. Nach Ver-
-ieffung etnigerZeit/als zwischen Octaviano und
feinem Schwager Marco Antonio eine grosse
Mißhelligkeit erwüchse/ schlug sich ermeldter
Darbulazu dem Marco Antonio; Nachdeme
aber Marcus Antonius von Octaviano in einer
Schlacht überwunden worden / wurde Bar»
bula gefangen / welcher dann aus Furcht
vor Octaviano / sich leben dieses Mittels /
seine Kleidet zu verwechseln / wie M. Varro ge-
lhan hatte / bedienete/und sich für einen andern
ausgab. Dieweiln es nun lange Zeit war/ daß
Barbula und M. Varro einander nicht gesehen
hakten/ erkante M. Varro zumahin wegen Ver-
änderung des Habits/jenen nicht mehr/ erkauff-
te ihn auch also unerkannt vor einen Sclaven/
nach Verßiessung vielerTage/ward er vonMar-
coVarrone erkant / welcher dann endlich gleich -
fals bey demOctaviaso so viel zu wegen brach«
te/ daß er ihn wegen seines Verbrechens begna-
dete/ und seine Freyhelt wieder schcnckete. In
deme also Marcus Varro seiner Schuldigkeit
ein Genügen gethan und die Gutthat die er em«
pfangen / mit gleicher BescheidenhestMeder ver-
golten / hat er uns ein gut Exempel hinterlassen/
betreffend die Unbeständigkeit des Zustandes
Menschlichen Lebens/ wie auch eine Lehr und
Unterricht / daß der Mensch bey wehrendem
Glück nimmermehr unterlassen solle/ den künffti«
gen Fall oder Unglück zu befürchten/ hinwieder,
umb auch in Unglück die Hoffnung einiger Hülff
und Besserung nicht zu verlieren.
Der wunderliche Fund.
In jedes Werck der Natur ist wunder,
bahrk und zeiget die Allmacht des gross
fen Schöpffers: diejenigen Dinge aber/ so al,
bereit gemein/ und von den Weisen und Gelahr,
ten Leuthen erkandtnnd erlernet worden / ver-
ursachen keine sonderliche Verwunderung; Als
La ist/so man flehet wie wunderbarlich die Men-
schen zur Welk gebohren werden / wie auch die
Lhiere/Gewächs und derselben Früchte hervor
kommen/ auch alle andere natürliche/ «nd dem
lom, IV.
ordentlichen Lauff nach / uns bekante Dinge
mehr.
Es seynd aber auch andere / über welche wir
uns zwar wegen ihrer Natur nicht zu entsetzen/
gleichwol aber zuverwnndern Ursach haben / son-
derlich so wir etwas sehen hervorkommen oder
wachsen / welches dem gemeinen Lauft und Ord«
nung entgegen zu feyn scheinet/ wie dann derglei-
chen Sachen/ von vornehmen/ gelehrten und be-
glattblen Leuchen afftrmirt und avffgezetchnet
Ff wor«
Der erkandte Verfolger.
Lhker fahr? wir fort in unsererHistorie/wo
UU wir solche.gelassen haben/ dann sie ist wert
Laß man sie allen Gefchicht-Büchern / der Welt
zur ewigen Nachricht cinverleibe.
Aber als uachmahls Octavianus/ mit seinem
Kriegs-Heer/ nacher Nom kehrete/und Barbu-
!a sambt seinen Sclaven ( welcher doch dem
Stand nach höher dann er selbst war) mitihme;
Stande einsmahls M. Varro /vor der Pforten
des Rath-Hauses / und wartete auffDarbulam
seinen Herrn / welcher wegen seiner Geschähe
dahin gegangen war/in deme nunVarrv daselbst
stunde/ wurde er von einem andern Römer er-
kand/der denn auch solches alsbald seinem Herrn
wissend machte. Aber sein Herr der Varbula/
ließ sich gegen ihm nichts mercken / daher solches
wüste/sondern brachte unterdessen inGeheim bcy
dem Kayser Octsviano/ als welcher damaln in
Rom regierke/fo viel zu wegen/ daß er ihn xer^
oirtechierauffschenckte erthmedte Freyheit/nnd
führte ihn vor den Kayser Octavianum / der ihn
dann gar höfflkch tractirte / und unter die Zahl
ftiner besten Freunde auffnahm. Nach Ver-
-ieffung etnigerZeit/als zwischen Octaviano und
feinem Schwager Marco Antonio eine grosse
Mißhelligkeit erwüchse/ schlug sich ermeldter
Darbulazu dem Marco Antonio; Nachdeme
aber Marcus Antonius von Octaviano in einer
Schlacht überwunden worden / wurde Bar»
bula gefangen / welcher dann aus Furcht
vor Octaviano / sich leben dieses Mittels /
seine Kleidet zu verwechseln / wie M. Varro ge-
lhan hatte / bedienete/und sich für einen andern
ausgab. Dieweiln es nun lange Zeit war/ daß
Barbula und M. Varro einander nicht gesehen
hakten/ erkante M. Varro zumahin wegen Ver-
änderung des Habits/jenen nicht mehr/ erkauff-
te ihn auch also unerkannt vor einen Sclaven/
nach Verßiessung vielerTage/ward er vonMar-
coVarrone erkant / welcher dann endlich gleich -
fals bey demOctaviaso so viel zu wegen brach«
te/ daß er ihn wegen seines Verbrechens begna-
dete/ und seine Freyhelt wieder schcnckete. In
deme also Marcus Varro seiner Schuldigkeit
ein Genügen gethan und die Gutthat die er em«
pfangen / mit gleicher BescheidenhestMeder ver-
golten / hat er uns ein gut Exempel hinterlassen/
betreffend die Unbeständigkeit des Zustandes
Menschlichen Lebens/ wie auch eine Lehr und
Unterricht / daß der Mensch bey wehrendem
Glück nimmermehr unterlassen solle/ den künffti«
gen Fall oder Unglück zu befürchten/ hinwieder,
umb auch in Unglück die Hoffnung einiger Hülff
und Besserung nicht zu verlieren.
Der wunderliche Fund.
In jedes Werck der Natur ist wunder,
bahrk und zeiget die Allmacht des gross
fen Schöpffers: diejenigen Dinge aber/ so al,
bereit gemein/ und von den Weisen und Gelahr,
ten Leuthen erkandtnnd erlernet worden / ver-
ursachen keine sonderliche Verwunderung; Als
La ist/so man flehet wie wunderbarlich die Men-
schen zur Welk gebohren werden / wie auch die
Lhiere/Gewächs und derselben Früchte hervor
kommen/ auch alle andere natürliche/ «nd dem
lom, IV.
ordentlichen Lauff nach / uns bekante Dinge
mehr.
Es seynd aber auch andere / über welche wir
uns zwar wegen ihrer Natur nicht zu entsetzen/
gleichwol aber zuverwnndern Ursach haben / son-
derlich so wir etwas sehen hervorkommen oder
wachsen / welches dem gemeinen Lauft und Ord«
nung entgegen zu feyn scheinet/ wie dann derglei-
chen Sachen/ von vornehmen/ gelehrten und be-
glattblen Leuchen afftrmirt und avffgezetchnet
Ff wor«