I^o.'yo LLLLrioner CukiosL. 7r;
Der reiche cicero.
S ist aber der Grieche« coutea-uce diß,
fals aus dem zu ersehen / daß auff der kiel,
»en Insul Lzia« in dem Archipelago belegen /
die etwa» eine und eine halbe Meile im Umb,
keeyß hat/470000 Sclaven oder Knechte gewe,
se«. Nun rechne einer nach/ was dazu erfordert
«erde / wann einer solchen Staat führe» will/
undkan?
Doch wir wollen ein paar sotahner Leute für.
stellen / die nicht von den grössten Häusern ge,
wesen/sondern durch ihre eigene Geschicklichkeit
groß geworden / damit man aus diesen leicht
schliessen könne/was für Haab und Guth andere
gehabt haben mvssen/derer Vorfahren schier al,
leSchätze dieses oder jenen Reichs und Landes
(wenn sie nehmlich solches als Römische Gene-
rals erodert)an sich gebracht haben. Der erste
soll seyn der / den Schulknaben selbst bekandte
Marcus Tullius Cicero / dieser bekennet eS/ daß
er durch Testamente 500000 Cronen erworben?
Was hatS ihm dann woll eingebracht / daß die
gantze Provtntz Sicilten ihn für ihren Patron
angenommen ? WaS die Clientelen/davon sei-
ne Orsnoner zeugen? Erhatib Adeliche Sitze
gehabt/undauffderen einen/ nemlkchauffdem
Tusculano einen schönen Pallast auffrichtenlaf-
sen/so ihm 12500 Ducaten gekostet/ für fünfftzkg
tausend Ducaten hat er des Pubtlt CrasstHauß
an sich gekauffet. Was das nichts Geldes ge-
nug/vor ein Redner in Rom ?
Der reiche 5eneca.
Er andere ist Lucius /^nnseus Seneca ,
ein ebenmässig bekandter Philosophus/
und Kaysers r^croms gewester Hoff - Meister/
diesem istsürgeworffen worden / daß er mehr
Geld und Gutes habe / als einer privat Per-
sohn gebühre / da beneben an herrlichen Lust-
Garten/und prächtig erbautenRitterfitzen/den
Käyser weit übertreffe.
ZumBeschluß dieses Discurfes von derRö-
mer grossen Reichthum / wil ich / zumahl doch
die Verschwendung uns diese Materie an die
Hand gegeben/ noch einer der berühmtesten
Leckermäulern darstellen / damit man zugleich
sehen möge / waszuiderZett hunderttausend
Reichstahler geachtet seyn worden. Der/da-
von ich rede / ist äpieins, ein solcher / der alle«
Prassern und Verschwendern fürgegangen/
und gleichsahm ihrLehrmeister gewesen.Diesen
hatte seiner vonBaarschafft anderthalbMillio-
nen durch die Gurgel gejagt / und befand / daß
mehr nicht als 250000 Ducaten übrig wären/
dessen erschrack er dermassen / daß er/ aus Be-
sorge er möge Hungers sterben / ihm selber
durch Gisst vom.Brodt halff.
Die wichtige Frage.
SV Ey dieser Materie des grossen Reich,
«LL thums fragt sichS nicht unbillig / ob eS
schwerer sey/ etwas zu erwerdcn/oder das erwor-
bene zu erhalten? Das Lattinische Sprichwort:
noammor ett virtus, ^u»rngurerere,p»rtt
tuen, schätzet beyde gleich: Ich sage aber/daß
ei« jeder in der Welt bemühet ist/ in der Jugend
allerley Erqetzlichkeit / im männlichen Alter Eh«
re/ oder viel Geld zu erwerben/ und gleich ist
der Blume / von welcher jene sagt:
Mein Freund Heist Blume»,Hold/ der mich mit
Freud begabt/
Behalt ich ihn nicht lang / hab ich ihn doch ge-
habt.
Von derEhre sagtPiereMatthie gar nachdröck
llch : ES ist schwer zu Ehren zu kommen/noch,
S fff fchwe
Der reiche cicero.
S ist aber der Grieche« coutea-uce diß,
fals aus dem zu ersehen / daß auff der kiel,
»en Insul Lzia« in dem Archipelago belegen /
die etwa» eine und eine halbe Meile im Umb,
keeyß hat/470000 Sclaven oder Knechte gewe,
se«. Nun rechne einer nach/ was dazu erfordert
«erde / wann einer solchen Staat führe» will/
undkan?
Doch wir wollen ein paar sotahner Leute für.
stellen / die nicht von den grössten Häusern ge,
wesen/sondern durch ihre eigene Geschicklichkeit
groß geworden / damit man aus diesen leicht
schliessen könne/was für Haab und Guth andere
gehabt haben mvssen/derer Vorfahren schier al,
leSchätze dieses oder jenen Reichs und Landes
(wenn sie nehmlich solches als Römische Gene-
rals erodert)an sich gebracht haben. Der erste
soll seyn der / den Schulknaben selbst bekandte
Marcus Tullius Cicero / dieser bekennet eS/ daß
er durch Testamente 500000 Cronen erworben?
Was hatS ihm dann woll eingebracht / daß die
gantze Provtntz Sicilten ihn für ihren Patron
angenommen ? WaS die Clientelen/davon sei-
ne Orsnoner zeugen? Erhatib Adeliche Sitze
gehabt/undauffderen einen/ nemlkchauffdem
Tusculano einen schönen Pallast auffrichtenlaf-
sen/so ihm 12500 Ducaten gekostet/ für fünfftzkg
tausend Ducaten hat er des Pubtlt CrasstHauß
an sich gekauffet. Was das nichts Geldes ge-
nug/vor ein Redner in Rom ?
Der reiche 5eneca.
Er andere ist Lucius /^nnseus Seneca ,
ein ebenmässig bekandter Philosophus/
und Kaysers r^croms gewester Hoff - Meister/
diesem istsürgeworffen worden / daß er mehr
Geld und Gutes habe / als einer privat Per-
sohn gebühre / da beneben an herrlichen Lust-
Garten/und prächtig erbautenRitterfitzen/den
Käyser weit übertreffe.
ZumBeschluß dieses Discurfes von derRö-
mer grossen Reichthum / wil ich / zumahl doch
die Verschwendung uns diese Materie an die
Hand gegeben/ noch einer der berühmtesten
Leckermäulern darstellen / damit man zugleich
sehen möge / waszuiderZett hunderttausend
Reichstahler geachtet seyn worden. Der/da-
von ich rede / ist äpieins, ein solcher / der alle«
Prassern und Verschwendern fürgegangen/
und gleichsahm ihrLehrmeister gewesen.Diesen
hatte seiner vonBaarschafft anderthalbMillio-
nen durch die Gurgel gejagt / und befand / daß
mehr nicht als 250000 Ducaten übrig wären/
dessen erschrack er dermassen / daß er/ aus Be-
sorge er möge Hungers sterben / ihm selber
durch Gisst vom.Brodt halff.
Die wichtige Frage.
SV Ey dieser Materie des grossen Reich,
«LL thums fragt sichS nicht unbillig / ob eS
schwerer sey/ etwas zu erwerdcn/oder das erwor-
bene zu erhalten? Das Lattinische Sprichwort:
noammor ett virtus, ^u»rngurerere,p»rtt
tuen, schätzet beyde gleich: Ich sage aber/daß
ei« jeder in der Welt bemühet ist/ in der Jugend
allerley Erqetzlichkeit / im männlichen Alter Eh«
re/ oder viel Geld zu erwerben/ und gleich ist
der Blume / von welcher jene sagt:
Mein Freund Heist Blume»,Hold/ der mich mit
Freud begabt/
Behalt ich ihn nicht lang / hab ich ihn doch ge-
habt.
Von derEhre sagtPiereMatthie gar nachdröck
llch : ES ist schwer zu Ehren zu kommen/noch,
S fff fchwe