dlo. 6. OuLIOLL. 41
Das Lxernxel der gekünstelten Nastn.
On einer solchen Kunst - Nasen erzehlet
der ^mt»or des Ikeluurirsrur» särni-
rsvctarum, er habe von einem glaubwürdigen
Manne/ der es mit seinen Augen gesehen/ gehs-
ret/welchergestaltAo.lss^ ein^eapoUtLnischer
von Adel / dem in einen Sireltdie Naseabge-
worffen worden / mit einemKnecht sich vergli-
chen / daß er auß dessen Arm durch den Kunst-
Schnitt eines versuchten Wund - Artztes ihm
wieder eine Nase kormiren und ansetzen lassen
möge. Wie nun dieNase fertig und zierlich an-
gewachsen/begiebts sich; Jahr hernach/ daß der
Knecht erkrancket / worüber der Edelmann an
seiner Nasen auch grosse Schmertzen empfun-
den/ bald hernach stirbt der krancke Knecht/ und
also ist auch so bald / dieaus deß nunmehr» er-
storbenen KnechtsLeib geschnitkeneNasean dem
gesunden Antlitz des Edelmans erstorben. Die-
se Geschichte erzehlet auch Relinontius rr. 6e
rnszaet. vulrrer.curst. K.2r.p.sy8. aber Mit
andern Ümbständen. Ein Mann / spricht er/
von Brüssel/ der seine Nase verlohren/ gehetzn
dem berühmten LkirurZo 1'sAli-tcoüo zu 80-
vomca.daßer seinenVerlust wieder ersetze.Und
weil er dieselbe auß seinem eigenen Arm nicht
entlehnen wolte/erkauffte er einenArbeitsmann/
welcher seinen Arm dazu herliehe/ und eineNase
aus demselben Fletsch machen ließ- Etwa iz
Monat hernach/ wie er wieder zu Hause/ begin-
net die neu- gemachte Nase zu erkalten/ und von
der Zeit an auch allgemach zu verfallen/biß sie zu
letzt gäntzltch abgefallen. Als man nach verur-
sach dieser Selrzamkeit geforschet/ hat sichs be-
funden/ daß eben umbdie Zeit/ da die entlehnte
Nase abgefallen / vorerwehnter Ar^eitsmann
seinen Geist auffgegeben. Dieses Wunder ist
zu Brüssel von vielen Leuchen angeschauet WM
den/ deren annoch etliche im Leben.
Ein solcher Laku, hat die berühmten PK76
cordrauffwacker zu Chor getrieben - und ihnen
gnugsichme klaterie gegeben/ihrcn Verstand zu
exerciren.umb die Ursach zu ersinnen/woher es
nehmlich komme / daß die Verfaulung des gan-
tzen Cörpers alsobald das vor längst abgenom-
mene Stücklein nach sich ziehe. Reimomm«
I. c. hält es vor einen ^/lLgnetitknum: vz-Abi a-
ber schreibet es den ^wmis zu / Orat.äe pulv.
8z^mp. 9. H4. Andere sagen/ daß die dem Orth
nach getrennete Geister ihre Geistertiche Einig-
keit beschirmen / dann indem der Geist aus de»
faulenden Bauern - Cörper wandere / fahre zu-
gleich auch einTheii davon aus der angemachten
Nase / welche darüber verfaulen müsse. Viö.
8rrsuil*. sä Lorn. O/ßb. 6e 8z^m
xatker. 9.141. Man hat durch die Erfahrung
probiret. wann zween Manner ihre Arme ver-
wunden/und sie mit einander ihr Blut wechseln/
und wieder in die Wunden nehmen und zuheilen
lassen/daß alsdann/wann der eine seine zugeheil-
te Wunde mit einer Nadel sticht/ der andere es/
mittelst seines eingeheilten hinterlaffenenBluts/
fühlet / und solle er auch ioo Mei! davon seya/
so gar/ daß/ wo anders mau deßfalls gewisse Ab,
rede genommen / einer dem andernauffsolche
Weise in der Ferne seine Meynung vffenbahren
könne. Aber ich verspahr die fernere Außfkh-
rung dteftsWunders biß zu einer andern Gele-
genheit/ fürnehmlich werden wir bey der 8x«-
xrLtklL hievon zu clltcurrirea Ursach haben.
Darumb wende mich anitzo zu einer andernMa-
terie/welche unsfursteüen ssl
me Brunnen eingeführt / weil aber dergleichen
noch einige übrig geblieben/ und gleichwol nicht
F de?
Die denkwürdige Wunder-Brunnen.
O wohl im ersten als andern iomo ün- i
WA. serer 8e!unoaen haben wir etliche ftltzq- s
Das Lxernxel der gekünstelten Nastn.
On einer solchen Kunst - Nasen erzehlet
der ^mt»or des Ikeluurirsrur» särni-
rsvctarum, er habe von einem glaubwürdigen
Manne/ der es mit seinen Augen gesehen/ gehs-
ret/welchergestaltAo.lss^ ein^eapoUtLnischer
von Adel / dem in einen Sireltdie Naseabge-
worffen worden / mit einemKnecht sich vergli-
chen / daß er auß dessen Arm durch den Kunst-
Schnitt eines versuchten Wund - Artztes ihm
wieder eine Nase kormiren und ansetzen lassen
möge. Wie nun dieNase fertig und zierlich an-
gewachsen/begiebts sich; Jahr hernach/ daß der
Knecht erkrancket / worüber der Edelmann an
seiner Nasen auch grosse Schmertzen empfun-
den/ bald hernach stirbt der krancke Knecht/ und
also ist auch so bald / dieaus deß nunmehr» er-
storbenen KnechtsLeib geschnitkeneNasean dem
gesunden Antlitz des Edelmans erstorben. Die-
se Geschichte erzehlet auch Relinontius rr. 6e
rnszaet. vulrrer.curst. K.2r.p.sy8. aber Mit
andern Ümbständen. Ein Mann / spricht er/
von Brüssel/ der seine Nase verlohren/ gehetzn
dem berühmten LkirurZo 1'sAli-tcoüo zu 80-
vomca.daßer seinenVerlust wieder ersetze.Und
weil er dieselbe auß seinem eigenen Arm nicht
entlehnen wolte/erkauffte er einenArbeitsmann/
welcher seinen Arm dazu herliehe/ und eineNase
aus demselben Fletsch machen ließ- Etwa iz
Monat hernach/ wie er wieder zu Hause/ begin-
net die neu- gemachte Nase zu erkalten/ und von
der Zeit an auch allgemach zu verfallen/biß sie zu
letzt gäntzltch abgefallen. Als man nach verur-
sach dieser Selrzamkeit geforschet/ hat sichs be-
funden/ daß eben umbdie Zeit/ da die entlehnte
Nase abgefallen / vorerwehnter Ar^eitsmann
seinen Geist auffgegeben. Dieses Wunder ist
zu Brüssel von vielen Leuchen angeschauet WM
den/ deren annoch etliche im Leben.
Ein solcher Laku, hat die berühmten PK76
cordrauffwacker zu Chor getrieben - und ihnen
gnugsichme klaterie gegeben/ihrcn Verstand zu
exerciren.umb die Ursach zu ersinnen/woher es
nehmlich komme / daß die Verfaulung des gan-
tzen Cörpers alsobald das vor längst abgenom-
mene Stücklein nach sich ziehe. Reimomm«
I. c. hält es vor einen ^/lLgnetitknum: vz-Abi a-
ber schreibet es den ^wmis zu / Orat.äe pulv.
8z^mp. 9. H4. Andere sagen/ daß die dem Orth
nach getrennete Geister ihre Geistertiche Einig-
keit beschirmen / dann indem der Geist aus de»
faulenden Bauern - Cörper wandere / fahre zu-
gleich auch einTheii davon aus der angemachten
Nase / welche darüber verfaulen müsse. Viö.
8rrsuil*. sä Lorn. O/ßb. 6e 8z^m
xatker. 9.141. Man hat durch die Erfahrung
probiret. wann zween Manner ihre Arme ver-
wunden/und sie mit einander ihr Blut wechseln/
und wieder in die Wunden nehmen und zuheilen
lassen/daß alsdann/wann der eine seine zugeheil-
te Wunde mit einer Nadel sticht/ der andere es/
mittelst seines eingeheilten hinterlaffenenBluts/
fühlet / und solle er auch ioo Mei! davon seya/
so gar/ daß/ wo anders mau deßfalls gewisse Ab,
rede genommen / einer dem andernauffsolche
Weise in der Ferne seine Meynung vffenbahren
könne. Aber ich verspahr die fernere Außfkh-
rung dteftsWunders biß zu einer andern Gele-
genheit/ fürnehmlich werden wir bey der 8x«-
xrLtklL hievon zu clltcurrirea Ursach haben.
Darumb wende mich anitzo zu einer andernMa-
terie/welche unsfursteüen ssl
me Brunnen eingeführt / weil aber dergleichen
noch einige übrig geblieben/ und gleichwol nicht
F de?
Die denkwürdige Wunder-Brunnen.
O wohl im ersten als andern iomo ün- i
WA. serer 8e!unoaen haben wir etliche ftltzq- s