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l Hinrich vonHaffeltweiste aus Nkeberlandnach
Bergen in Norwegen/Mer Hanthierung nach/
Der Fastende Niederländer.
ÄM Ey demselben Lmore liefet man noch von
W! einem andern Denkwürdigen Fasten.
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^MUffder rokeistion des I Lheils PSA. 75.
MV habe ich einige Exempel von dieser
Materie angejühret/ abersokürtzlich/ daß der
eurieufe Leser Ursach hat gehabt/seinen Ver-
druß darob spühren zu laffen/wetl danu die Ma-
terie überauß nachdenckltch/so kan nicht umbhin/
dieselbe zu diesem mahl wieder vor die Hand zu
nehmen/wegen etlicher Umbständen/dte damah-
len ausgelassen worden/und zurErläuterung der
Sachen gleichwohl Nicht wenig contribuiren.
Es ist aber zuforderst nicht zu verhalten / daß
der Mensch / .wann feine Natur gut ist/ wohl
z Tage fasten möge / länger aber nicht leichtlich/
vhnegäntzlicheVerderbungdes Magens. Kay-
ser ^l-ximMLa , da ihm hiuterbracht worden/
daß sein Hr. Sohn/König klüüppus vonSpa-
nien/mit Tode abgangen / hat sich z Tage in ein
Gemach verschlossen / nichts weder geffen noch
getrun cken/ sondern die gantze Zeit über in steter
Andacht zugebracht. Des andern Tages ist sein
possirlicher Tisch-Raht/Kuntz von der Ro-
sen/der ihm sehr lieb war/weil er in Riederland
Im Gefängnüß bey ihm gewesen / für das Zim-
mer getretten/hat an dieThür geklopfft/und hin-
ein begehrt. Dem aber der Kävser geantwor-
tet : Lauff weg Kuntzlees iftjetzt nicht
Zeit. Wvrauff die Rathe ihm gewehret/ daß
er nicht mehr klopffen dürffen. 3-ach dem drit-
ten Tage ist der Käyser von sich selber heravß
gangen/hat die Taffel anzurtchten/und den Mm
ficanten zu ruffen/befohlen; auch etlicheWrsten
zurTastel gezogen/und mit ihnen über derMahl-
zeit vom Reich / vom Lode seines Hn. Sohns/
und andern wichtigen Sachen geredt / aber des
Lraurens nach diesem kein ferner Zeichen mehr
gegeben.
Das ungewöhnliche Fasten
Ich wolte es aber nicht einem jedem rahten/
solches dem Kayser nach zu k hun / noch ihn <m
seiner Gesundheit Schaden-frey sprechen. Mit
den z Tagen gteng es noch wohl hin/ muste aber
nicht offt geschehen/sonst würde/an einem fasten-
den/wenig feistes mehr übrig bleiben. Man sol
mit einem Tyrannischen und unertraglichenFa-
sten Gott nicht versuchen/sondern gedencken/daß
der ein Mörder sey / der seinem eigenen Leibe
Schaden thut. Etliche haben solche ihre Ver-
messenheit auch/wo nicht gar mit demTode/doch
mit einer schweren Kranckheit büffen müssen.
Von einem cLnonico zu Lüttich wird geschrte-
ben/daß er seine Kräffte imFasten versuchen wol-
len/und biß in den 17 Tag nichts genossen/aber
sich dermassen abgemattrt gefkhlet/ daß / wan
man ihm nicht geschwinde mit einer kräfftigen
Artzney geholffen und auffgehalten hatte/er gantz
verfaken und gestorben wäre.
Zu Buchold in dem Stifft Munster ist ein
junges Mägdlein gewesen / daß einsmahls von
grosser Traurigkeit angefochten/ durchaus nicht
ausgehen wollen/ und deswegen von ihrer Mut-
ter geschlagen wvrden/welches ihr die Angst und
Traurigkeit dermassen gemehrekdaß sie darüber
allen.Schlaff verlohren / vier Monat ungessen
und ungetruncken blieben/ ohne daß sie b ißweilen
etliche gekochte Aepffel gekäuet/ und den Mund
mit etwas gesottenem Wasser außgespühlet :
Sie ist aber über die massen mager worden. Zu
letzt hat ihr daunvch Gott wiederauff geholffen/
und ein langes Leben geschencket / welches sie in
grosser Zucht / und mit sonderbahrer Gottes,
. furcht geführet. Vicl.Mer.l'rLLst. öeIeM-
! nüs cormnenrirüs.