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68r
Die Fovtsttzung dieser Materie.
EI« ander Port spielet auff das Papier
8N Mit ftlgendr Reimen:
Sprache des Papiers.
DieLufftflüchtigen Reden Mer Weisen/
Wären immerfort im Vergeß geblieben/
Wann die Musen nicht das auffMch ge-
schrieben/
Was man ewiglich pflegt hoch zn preise«.
An das Zeug-Geschirr.
Seh'tdas mchtige/das die Stampfe! pumpe«/
Ist es Silberfchnee? Eine Nevel-Wolcken:
Eine Wolle? Nein: Milch? Nein/ weisse
Moleken?
Nein/der keines nicht: Es find alte Lumpen.
G.P.H.
Das künstliche Papier.
AM Ach Erfindung des Papiers hat man der
Sachen weiter nachgedacht / und aller-
hand künstliche Papiere ersonnen / darunter das
Hunte / so genannte Tarckische Papier wohl den
höchsten Preiß behält. Wie aber solches bereu
tetwerde/davonntmb folgende Lehre: 6ummi
Vttgrmtlüamn z Tage in reinem Wasser ge-
wricht/daß es ein weisser Safftmoch zu dtck/noch
zu dünn wird/welchen man in ein Gefäß / das ei-
nes Bogen grösse hat / schüttet und wohl ver-
wahret ist. Je leichter nun die Farben/ je dien-
licher fie hkrzu find. Dann nlmbt man Indiani-
schen La« / äunpißmemum Lc. Eine jede
Farbe muß mit weiß von Eyern angerühret wer-
den/mtt der Ochsen Gallen und ein wenig ke-
rrolosauff einemMarmor abgeriebea/und wie-
der absonderlich in dteSchtffletngethan/ nach-
mahls mit dem Pinsel in das bereitere Gummi
oder vrsgsvr-Wasser gesprützet / und wann es
ßchalles unter einander mischen wolle/ muste
man noch ein wenig Galle drein giessen/ und als,
dann das gute Schreib-Papier damit bestrei-
chen. Nimmet man VltrLm,rm»we!ches von
dem I-Splöe l-srull gemacht wird/ und sonst kei-
ne Farbe / so wird ein Papier gleich ein em Ja-
spis draus. Wann ich nun die Figuren auffbe-
sagtes Papier machen wolte/alö etwa eine Rose/
so werff ich einen Trspffen Farbe/ roth / gelb/
oder blau auff das Wasser / auff diesen Lropffe»
Färb im Wasser laß ich einen kleinen Tropffen
8p. ^.fallen/ so treibt solche die rothe/ gelbe oder
blaue Farbe von einander / gleich einem Circul/
in dieses 8p»c»um werffe ich wieder einen Tro-
pfen vorgemeldterFarbe/ hernach wieder 8p. v.
und dieses so sfftuüd lavg/als ich will/nachdem
die Blume oder Rose groß soll werden. Her-
nach formtre ich mit einem Feder Kiel oder spi-
tzigen subtilen Holtz die Blätter und dergleichen.
Es erfordert diese Arth ziemlichen Fleiß/ und ei-
nehurtige Hand/ daß man gleich aus dem Kvpff
allerley Sachen geschwind auff dem Wasser forr
miren könne/dann es nicht langen Verzug leiden
will/ es fallen sonst die Farben zu Grund; die
Erfahrung weiset denHandgriff. 8p. v.tst so viel
Msöxiritus vini.
ist eine Mne Kunst/ güldenes / filber-
W/ nes und andererlFarbe Papier zu giessen.
Solches aber kan geschehen / wann man eine
Haußblase nimmek/solche in Wasser fiedet/und
' Itom. IV.
Das güldene und silberne Papier.
durch ein Tüchlein zwinget / daß Me Unreinig-
keit davon geschieden werde/ nachmahls nim-
met man eine glat polirtes Kupfer/verwam es
umbnnd umb mitWachs/ daß die zerflössete
Ooos «M
68r
Die Fovtsttzung dieser Materie.
EI« ander Port spielet auff das Papier
8N Mit ftlgendr Reimen:
Sprache des Papiers.
DieLufftflüchtigen Reden Mer Weisen/
Wären immerfort im Vergeß geblieben/
Wann die Musen nicht das auffMch ge-
schrieben/
Was man ewiglich pflegt hoch zn preise«.
An das Zeug-Geschirr.
Seh'tdas mchtige/das die Stampfe! pumpe«/
Ist es Silberfchnee? Eine Nevel-Wolcken:
Eine Wolle? Nein: Milch? Nein/ weisse
Moleken?
Nein/der keines nicht: Es find alte Lumpen.
G.P.H.
Das künstliche Papier.
AM Ach Erfindung des Papiers hat man der
Sachen weiter nachgedacht / und aller-
hand künstliche Papiere ersonnen / darunter das
Hunte / so genannte Tarckische Papier wohl den
höchsten Preiß behält. Wie aber solches bereu
tetwerde/davonntmb folgende Lehre: 6ummi
Vttgrmtlüamn z Tage in reinem Wasser ge-
wricht/daß es ein weisser Safftmoch zu dtck/noch
zu dünn wird/welchen man in ein Gefäß / das ei-
nes Bogen grösse hat / schüttet und wohl ver-
wahret ist. Je leichter nun die Farben/ je dien-
licher fie hkrzu find. Dann nlmbt man Indiani-
schen La« / äunpißmemum Lc. Eine jede
Farbe muß mit weiß von Eyern angerühret wer-
den/mtt der Ochsen Gallen und ein wenig ke-
rrolosauff einemMarmor abgeriebea/und wie-
der absonderlich in dteSchtffletngethan/ nach-
mahls mit dem Pinsel in das bereitere Gummi
oder vrsgsvr-Wasser gesprützet / und wann es
ßchalles unter einander mischen wolle/ muste
man noch ein wenig Galle drein giessen/ und als,
dann das gute Schreib-Papier damit bestrei-
chen. Nimmet man VltrLm,rm»we!ches von
dem I-Splöe l-srull gemacht wird/ und sonst kei-
ne Farbe / so wird ein Papier gleich ein em Ja-
spis draus. Wann ich nun die Figuren auffbe-
sagtes Papier machen wolte/alö etwa eine Rose/
so werff ich einen Trspffen Farbe/ roth / gelb/
oder blau auff das Wasser / auff diesen Lropffe»
Färb im Wasser laß ich einen kleinen Tropffen
8p. ^.fallen/ so treibt solche die rothe/ gelbe oder
blaue Farbe von einander / gleich einem Circul/
in dieses 8p»c»um werffe ich wieder einen Tro-
pfen vorgemeldterFarbe/ hernach wieder 8p. v.
und dieses so sfftuüd lavg/als ich will/nachdem
die Blume oder Rose groß soll werden. Her-
nach formtre ich mit einem Feder Kiel oder spi-
tzigen subtilen Holtz die Blätter und dergleichen.
Es erfordert diese Arth ziemlichen Fleiß/ und ei-
nehurtige Hand/ daß man gleich aus dem Kvpff
allerley Sachen geschwind auff dem Wasser forr
miren könne/dann es nicht langen Verzug leiden
will/ es fallen sonst die Farben zu Grund; die
Erfahrung weiset denHandgriff. 8p. v.tst so viel
Msöxiritus vini.
ist eine Mne Kunst/ güldenes / filber-
W/ nes und andererlFarbe Papier zu giessen.
Solches aber kan geschehen / wann man eine
Haußblase nimmek/solche in Wasser fiedet/und
' Itom. IV.
Das güldene und silberne Papier.
durch ein Tüchlein zwinget / daß Me Unreinig-
keit davon geschieden werde/ nachmahls nim-
met man eine glat polirtes Kupfer/verwam es
umbnnd umb mitWachs/ daß die zerflössete
Ooos «M