Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Bearb.]; Härtel, Zacharias [Bearb.]
E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Vierter Theil): In welchen eingeführt/ erwogen und abgehandelt werden/ allerhand Historische/ Physicalische/ Mathematische auch andere Merckwürdige Seltzamkeiten/ Welche in der Menschen Lebens-Lauff/ am Himmel/ in der Lufft/ im Meer und hin und wieder auff Erden sich jemahlen begeben und eräugnet haben: Allen Liebhabern dieser Curiositäten auffgesetzt/ aus den bewehrtesten Scribenten zusammen getragen/ in offendlichen Druck verfertiget/ und mit vielen Kupffern gezieret — Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von VViering, 1689 [VD17 12:109610N]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.67102#0128

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8. e I, L V1 o« k s Luk»os s

Ko. »4

Die kleine Scheisst.
W^On den blinde« kommen wir auffsothane i
-WZ Künstler / die mittelst ihrer gar zu jcharfss j
sehenden Augen ungemeine Kunststücke zu Wege
gebracht haben / unter weichen exceUirer die zu !
Constanttnopel / weyland hochgeachtete Dra-
chenhaut/ auffwelcher der gantze Komerus mit
güldenen Buchstaben geschrieben stund. Ich
entlehne die Beschreib-und Abhandlung dieses
Stücks von meinem sehr wehrten Gönner und
hochgeachten Freunde / Dr. Hn.IoK. vsoi-l
ö/leckc. v. und k. Vroketlore zu Kiel/
der mir mts angebehrncr Leutseclrgkeit vor kur-
tzer Zeit dieselbe hochgenetgt übersandt hat.Die-
Mgelährte Mak machetverschtedene eoo66s-
rsnoaes hterübek/indem er erstlich bedencket/oö
die so genante Drachenhaut ein grosses / oder
von vielen zusammen gesetztes Stück gewesen;
daun/sprichk er/ob schon dieses/ als eine Überfluss
fige Frage möchte geschähet werden/ inmaffen ja
von sich selbst klar genung seye/ daß die Scribea-
rea so viel Allarm von dero Länge zu iro Schm
hen/nicht würden gemachet haben/ Ws es nicht
, wäre ein gantzes / unzerschnittenes Exemplar
Drachekhaut/ und sie derhalben/ wegen so unge«
wöhnlicher Länge für eine sonderbahre Rarität
«Mmirr gewesen. Aber warumb -ettimiret
man nicht eben so wohl/ und «och mehr/ enkwe,
der die güldene Schrifft/ oder die grosse Anzahl
der Verse/ die auff so geringen Raum gebracht?
oder alles beydes zusammen; Gott gebe / vH
die Haut ein gantz oder subtil zusammen - gefllck-
tes/und entweder auffAneüsche Manier in viel
gleiche Falten und Blätter zusammen gelegtes/
oder auff alte kuv,sche Arth (vi6e Oisum
V^orin. libr. 4. csp. 12. psg. ;8r.) NMd-
vmbgewunden-oder gerolltes Stück gewesen.
Denn/ was die güldene Schrifft betrifft/mit
dergleichen Buchstaben auch das Gesetz- Buch
Gottes von Jerusalem dem König?rolem«o
tzgch älexzoäriL, als eine fürtreffliche Rarität

geschicket worden; so ist nicht zu vermuhken/daß
den damahligenGriechm dasMuschel-Gold/uS
also durchBehülff cinesPinsels/dteBuchstaben/
(wie heutiges Tages zwar) auffs allersubtileA
zu schreiben/oder zumalen/sondenich bekandt ge-
wesen- Sondern gleich wie biß öaro noch in
uhralten Griechischen Gemählden und Götzen-
Bildern zu sehen ist / daß das darauff- gebrachte
Gold zEar herrlich und schön / als wenn esnur
jüngst auffgetragen wäre /^.tst zu sehen/ aber auff
einem sonderbahre« beständigen weiß-undro-
chen etwas-dicken Grund / also werden sieauff
rnemdrrven curieur zu schrelbe/zumGold auch
einen/wiewol subtilerenGrund gehabt haben/un
dahero so viel mehr Kunst^vie!güldeneSchrifft/
die nur dünne/ leserlich und beständig seyn solteK
auf engenRaum zu bringen.Wen derhalben von
Lcribenteaderselbigen Rorneüschen güldene«
Schrifft auff der Drachenhautgedacht wird /
und sie vielleicht die Künstljgkeit der Schrifft zu
vorsbevireQ dadurch vermeinet; mögen viel
Leser nicht eben so gar genau es gemerckt / und
sich vielmehr über die Länge der Haut / von rr»
Schuhen / als wen« solche nohkwendig von ei-
nem Stück müste gewesen seyn/ verwundert ha-
ben- Ja der fleissige Lr-tmusMsveilLi. der
(iibr,4.Außlavdis.Kunst, undSitten-Spke-
gels/x-K. rrxr) aus dem 2oüsrL,Md noch älte-
rem M»lcko L/rzario8ovbtkr, dessen Wer-"
ckes gedenckt/ nennet ausdrücklich Ein schön und
selten Buch. Warumb können derhalhen feine
Blatter / derer Raum etwa« in 8umMr iss'
Schuh austragen/nichtausvielen/undzwar de«
besten HankenMembrsasy^oder dergleichen/
styn aüßeilefen ivvröen? / '
Zuvem/ was dann die krodonrott des gas
MWMRaMK'/'" MeffMHDÄuWdE
?8erse belassD s so Mb lWeckit xDWk/h-ss eß -,
vielleichtauchdeshisibeninHEÄ^^ ulMöiekch-
lMMchWüt/dMeMmd
Q Man
 
Annotationen