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Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Oth.]; Härtel, Zacharias [Oth.]
E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Vierter Theil): In welchen eingeführt/ erwogen und abgehandelt werden/ allerhand Historische/ Physicalische/ Mathematische auch andere Merckwürdige Seltzamkeiten/ Welche in der Menschen Lebens-Lauff/ am Himmel/ in der Lufft/ im Meer und hin und wieder auff Erden sich jemahlen begeben und eräugnet haben: Allen Liebhabern dieser Curiositäten auffgesetzt/ aus den bewehrtesten Scribenten zusammen getragen/ in offendlichen Druck verfertiget/ und mit vielen Kupffern gezieret — Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von VViering, 1689 [VD17 12:109610N]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.67102#0249

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Heitgibi/Keaußjülmden.

M

re über dem Wasser bleibet / durch welche er
" 77/.' 7 . '7 7."7 7 ' >
Wässer bleibe / wird oben darauffein Holtz befe-
stiget; Alsdann lasset sich der Fischer mit Stei-
nen gnugsahm beschweret / an einem Strick zum
Grundc/und samblet die Austern in seinknSack/
den er am Halse trägt: Hernach man er wie-
der herauff wtl/giebk er miiZkckung des Stricks/
seinem Gesellen/der mit einem Bohl über ihm
hält/ ein Zeichen/ und wird also wieder auffgezö-
gen- Sowtitgerühmbker^kLvcleisio, andere
thun hinzu / daß Vie e Arabische Perlen-Fischer/
die denAthem sehr lange Inhalten vermögen/
wann sie sich ins Wasser hinab sencken wollen/
den Mund mit Oehl anfullen / darauß ste unter
Wasser nach und nach / so offt ihnen die Augen
tuncke! werden / etwas gehen lassen / wo-
durch sie ein neues Licht oder gute klare Augen
bekommen.


sich auff / empfangen und fassen etliche Tropfen
von dem Regen in ihren inwendigen Theil
hinein/ schliessen sich hernach zu / sincken wieder
auff den Boden / und Hernachmahls werden alle
solche Wasser - Tröpstein zu Perlen. Man fan-
get sie aber ehe ntcht/als am Ende des Heu-Mo-
naths / und desgantzen^uZutt Mouathhin- WchWK«-
durch: Dann sie sind nicht ehe zeitig/ sondern so
weich/wie etn Leim/ wie diese edle Wahre gefan-
gen werde / davon soll uns nach dem Unterschied
der Länder gnugsahm Bericht erthetlen/erstljch

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-

Ann wir ja von allerhand DLngm reden/so
gebühret es uns auch / daß wir der edlen
Perlen einenPlatz in unfern keisriombus gön-
sen/als einer Kostbarkeit/derendte Welt wenige
zeuget/ und die deswegen zu allen Zeiten bey den
Verständigen Leuche« hoch «Kurüret worden.
Die edle Perle wird also erzeuget: wann es im
April viel Regens gießt / findet sich ein gewisses
Geschlecht von Austern/ welche eine Bewegung
haben/gleich dem L»xprtsnre in Italien. Die-
se heben sich aus dem Wasser des Meers/ thun

/«d
M

mmsstmäßig zu Miessen^aß die l'efticuli zu kei- ge darinn zubehalten / biß es Zeit Md Gelegen«
andern Ende sind gemaclMlsumb sothane heitgibt/sieaußzuseuden.
ThierleLn dartnnzuformireu/uud ftibige solan-
Die Perle.

Der Arabische Perlen-Fang.
WO Egen der alleredelstm Perlen und dersel- sul kskrrem geschtehek/folgendcr Gestalt. Der
NV den reichen Fangs ist schon viele hundert Perlen - Fischer verwahret das Haupt mit einer
Jahr her gar berühmbt gewesen die kleine/ wüste dicken und dichten Kappe/woran eine langeRöh-
Ealtz'Jnsut 0rniur in dem Persischen Meer / re über dem Wasser bleibet / durch welche er
als bey welcher und erlichen kleinen nahe da her- Lufft schöpffet: Und damit diese Röhre über dem
umb gelegenen Jnsuln die köstlichsten Perlen in
der gantzen Welt/gefi-chet worden.Jch nenne es
aber darumb den Arabischen Fang, weil Arski,
ea auff der andern Seilen gar nahe daran grän-
tzet/ zumTheil auch/ weil am ArskischenUfer
herrliche Pcrlengefangen werden; am allermei-
sten aver/weil der gantze Fang meiKnrheils von
lauter ^rsbischenTäuchernverrtchtetwird.Auß
diesem kllv6»rrienr ist O' MU8 vormahlen ein
solcher reicher und nahrhaft erOrth gewesen/als
er noch unter seinen eigenen Königen / ja auch
ttoch/da er unter denPortugiesen gestanden/nun-
mehro kommet ernmer derPersijchkBvttmas-
figkelt galltz in Avnchmen. Kevcler Lsrnroa
hergegen/ so 6 Meilen gegen über am Persischen
Ufer gelegen/wird groß und mächtigManäcirio
beschreibet den Arabischen Prrien-Fang^ so bey
Orwus, oder ßiu weaig besser hinab bey der In-
 
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