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key war/und seinenHoff Leuchen nicht gestattet«/
-aß sie bey Gasiunge zu halben und gantzen/nach
unlöblichem Alt Deutschen Gebrauch einander
zusetzen solten: dshero richtete er eine besondere
Gesellschafft darinn die meisten seines Hoffs ihre
Nahmen schreiben lieffen/un nenmteu sick solche/
Die Gesellschafft des güldenen Rings/
allermaffen ein jeder Ge,ellschaffrer von dem
Fürsten eilten güldenen Ring geschenckt bc-
kam/und sich damit verpflichtete/ daß er von der
Zelt an keinem wolteBescheid chun/der mit gros-
sen Willkommen und Gefundheit.trinckewihm
begegnen würde. Dieser Gesellschafft aber wor-
unter andern auch zugechan dessen 8eorer»riur
Hubertus Hiomre von Lüttich / welcher Anno
rx;; von seinem kriacixaleo, wegen nochwendl-
ger Geschäfften zum König Henrich von Engel-
land versaut ward.
EinesTageS/da er gantz allein beySeln.Kön.
Mayst. war/brachte man auff Köntgl. Befehl
zween groffePocalen/beyde angefüllet/einer mit
Wein/und der andere mit Bier. Unter diesen/
spricht Hubertus, gab mir derKönig die Wahl/
welchen ich wolle Bescheid thun / und trunck mir
zu.Ich entschuldigte mich/itvd zeigte denGesev-
schafft- Ring/ mit vermelden/daß mir bedenckltch
fallen würde / meines 'gnädigsten Printzen Hoff-
Ordnung zubrechen/ bathe demnach unterthä-
nigst / umb allergnädigste Verschonung. Der
König versetzte: Ztzo seit ihr nicht am Pfaltzb
scheu Hofe/svndern in meinem Reich/ da ich O-
her- Herr/und so vtel/als Käyser/bin. Er ftag-
te weiter / was die Straffsey/ so man wider das
Recht der Gesellschafft handelte ? Ich gab den
Bescheid / daß man dem güldenen Ring wieder
geben / und noch einen Gold-Gülden dazu den
Armen ins Hospital verehren muste. Ey! sprach
hierauff der König/ den Ring gebe ich euch wie-
der/ und noch einen dazu / ergriffe also den Pocal
voll Biers/ (dann ich hatte den milWein erwöh-
let)und trunck ihn in einem Zuge aus/ meinen
aber kunte ich / ob ich gleich vlermahl ansetzete/
-7-'—--- --- " ..
kaum bezwingen. Bey meinem Abschied ließ
mir Sein. König!. Mayst. -so Cronen vereh»
ren und 60 güldene Ringe / die wider den
Krampff dienen solten / und etwas Seydene«
Zeuges/ ete.
Den letzte« Tag Decembrks kam ich gleich
nach Hanfe/und überreichte meinem Herren das
Credentz - Schreiben und den güldene»Pocal/
der ihm von dem Könige in Engekland zum
Neuen-Iahrs Geschenck war verehret worden /
erzehlete auch darneben / was mir mit dem Zu«
trincken begegnet / dass ich wieder meinen Wil-
len /mehr als nach Gebühr / bescheid gechan hät-
te. Der Printz ließ noch denselben Abend die
gantze Ge'ellschafft des güldenen Rings versam-
blen / welcher ich mein Verbrechen anzetgen mm
sie. Sie absvlvsrte mich aber ins gesambt/ und
ließaußdemKönigl. Poe-leinen Reih-Trunck
umbgehen Ich gab emen jeglichen Mit-Giied
einen von den Krampfrlsgen/ und hiemit schie-
de« wir ftöltch von etnander.Kuberrus "rtrom«
libr. 9^. p. i8l. Lc leg^. äe virs kriciericikalrtia^
Diese Gewohnheit war wett löblicher/ und nütz-
licher / als die jenige / krafft deren man sich ver-
bindlich machet / auffein halbes und gantzes Be-
scheid zu thun / die Teulschen zwar haben de«
Ruhm / oder soll ichsScha« de nennen / daß sie
gerne sauffen/ und die Frantzosen werffen thne«
solchesvielfältig vor / aber man hält ihnen dage-
genvor/ gleichwiewirvsndtMDurst/ Trunck
will ich nicht sage«/ geplaget werden/ als werbe«
sie noch tausendmahl mehr von der unkeuschen
Venus geplaget/ nun mag ein jeder selber nach-
dencken / pb mehriVorthell aus der Venus oder
aus dem vollsauffen erwachsen. Einwahl / die
Deutschen sind sehr durstig / dabero müssen sse
auch offt trincken/aber dieGeilheit derFrantzvsen
kan wohl in einemQuartierCller Essig gedämp,
fet werden/ doch dazu kompt es nicht; Lands
Weise / Lands Ehre/wie gesagt. Sie suchen ei-
nen Ruhm in venerische« Dingen/ der Himmel
wird ihnen auch den venerische« Himmel zum
rwkgenLohntttheilm,
es
WMjW
jUmßchM
«MGÄI!«
ch«. ÄlAN
WWW st!
(OoWM
«BKV/WU
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WMD
WWM
Ackchüntz!
ZIÄAW -
HL
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Die Gesellschafft des güldenen Rings/
allermaffen ein jeder Ge,ellschaffrer von dem
Fürsten eilten güldenen Ring geschenckt bc-
kam/und sich damit verpflichtete/ daß er von der
Zelt an keinem wolteBescheid chun/der mit gros-
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unter andern auch zugechan dessen 8eorer»riur
Hubertus Hiomre von Lüttich / welcher Anno
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König versetzte: Ztzo seit ihr nicht am Pfaltzb
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Recht der Gesellschafft handelte ? Ich gab den
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Den letzte« Tag Decembrks kam ich gleich
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trincken begegnet / dass ich wieder meinen Wil-
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te. Der Printz ließ noch denselben Abend die
gantze Ge'ellschafft des güldenen Rings versam-
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umbgehen Ich gab emen jeglichen Mit-Giied
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libr. 9^. p. i8l. Lc leg^. äe virs kriciericikalrtia^
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licher / als die jenige / krafft deren man sich ver-
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gerne sauffen/ und die Frantzosen werffen thne«
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