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Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Bearb.]; Härtel, Zacharias [Bearb.]
E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Vierter Theil): In welchen eingeführt/ erwogen und abgehandelt werden/ allerhand Historische/ Physicalische/ Mathematische auch andere Merckwürdige Seltzamkeiten/ Welche in der Menschen Lebens-Lauff/ am Himmel/ in der Lufft/ im Meer und hin und wieder auff Erden sich jemahlen begeben und eräugnet haben: Allen Liebhabern dieser Curiositäten auffgesetzt/ aus den bewehrtesten Scribenten zusammen getragen/ in offendlichen Druck verfertiget/ und mit vielen Kupffern gezieret — Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von VViering, 1689 [VD17 12:109610N]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.67102#0689

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die Thkere und Vögel erkennen / und daß selbige
dadurch einanderruffen und verstehen/ so muß
man wissen/ daß solches drum nicht geschicht/
durch einige Rede/ massen/ wie AnKst-lernrel-
det/es seyn kau/ daß i o einem die Sprache ver-
fallen/ man doch/ in Ermangelung der Wörter/
durch die Gebärden andeuten und zuverstehen
geben könne die Freude/ das Mißfallen und an-
dere vaivessäi AKeÄeo, inmaffen wir sehen
und spühren an der Stimme desLachens und
Jauchzens die Freude / und an dem Seusstzen
und Schreyen die Empfindung des Schmer-
tzenS.
Und dieses geschicht auch an den Thkcren/wel-
che eine« Unterschied haben in dem Gesang und
indem Geschrey/ wann sie traurig oder fröltch
seyn/ ja sie können auch durch Gebärden / als
durch Flügel-schlagen/empor-fllegen und andere
Zeichen ihre Gemüths-Neigong emdecken.Das
Reden aber / durch welches man insonderheit an
den Tag gibt den Nutzen / die Rochwendigkett/
den Verlust/das Böse/das Gerechte oder Unze«
rech te/5as Ehrbatzr und Gut<uydandereDin-
ge von gleicher Arth / solches ist einig und «Sein
dem Menschen gegeben / und hat er solches auß
eigener Nakur/wie solches einjeder-der gesunden AW/E
Verstandes ist/gar leichtltch begretffen karK MsiAn
Dannenhcro ist auch schwerlich / als e twas na-
tätliches? zu glauben/wasvon jenen Englische« !
Pspegay erzehlet wird/und wir an jetnem Qrche
auch angeführet haben / daß er einsmahls in die .
Temse,gefallen / und darauff in dieser Wasser« ff. IUM
Noch geruff-n - Ein Boot her/solte es auch
hundert Thaler kosten: Als er nun gchyrge« s ß!-,,
und dem Körrig Wiedel uberlieffert wor .eu / da-
»eben aber auff der Schiffer seine versprochene -
iso Rthl. gefodert/hat der Papegou gelacht/und .
zum König gesagt: Gib dem Buben eMM
Schilling. Dann Siele Reden niusten uoth-,
wendig vorher in dem Gemöth ersonnen und
fvrmirerseyn/ deffeneinnnseraLaffttges Thier i
»mangelt. ,

6i6
werden: das erste Lrgsmeat belangend/ kan
man sagen/daß ein Dingumverfsliter natürlich
sein könne/psrticulrrirer aber könne es volua
trrre operiren unhwürcken. Natürlicher Wel-
fe sündiger derjenige /und verdienet die Straffe/
Der einen andern umbs Leben bringet oder das
seinige emwendet/cinen solchen Verbrecher aber
mehr und schäffer als einen andern zu bestraffen/
geschicht wohl voluntsrie oder freywilltg. Also/
rb gleich die Menschen in unterschiedlichen
Gprachenreden/ss folget darum nicht / daß das
Reden nicht aus der Natur entspringe / umb so
viel mehr auch/ weil die Mannigfaltigkeit und
Verwirrung derSprachen eineStraffe der Hof-
farth war derjenige/die den Babylonische Thurs
gebauet hatten / dann vorher war nur eine und
zwar natürliche Sprache in der Welt Die
Völcker die may weyland l'roAloäxtennenne-
te/von denen man erzehlet / daß sie nimmer gere-
det/ belangend/ anWvret man/ daß solches her-
gerühret von ihre^allzu Barbarischen und un-
vollkommenen Zunge/wte desgleichen annoch an
den wilden Caffren oder Hottentotten zu sehen/
welche mehr Bestien/ als Menschen zu sein schei-
nen / nichts desto weniger haben diese / wie jene/
eln Sprache / wodurch sie einander vollkommen
verstehen können.
Daß man weiter anföhret / es seyen etliche
Vögel/welchereden könten/ wie jenerPapegqy/
dessen l.u<lovlcui Lseliar gedenket / dender
Cardinal hatte / welcher in seiner Ge-
genwart den Glauben in Lateinischer Sprache/
ohne Mangel einiges Worts hergesagt.Auff dle-
fes stehefzu antworte/daßsolches eigentlich keine
Rede sey/so wissen solcheThiereauch selber nicht/
was sie reden/ sondern es ist nuWnelautere Ge-
wonhett / und werden sie mitMhL ünd langer
Übung gelehret/ daß sie dergleichen Wörter for-
miren/tn Betrachtung / daß die Rede zuvor in
-em Gemütbe gefaffet werden muß/welches aber
fsthanen Vögeln ermangelt. Daß dann wei-
ter in diesem Argument gedacht wird / daß wir
W dem Merscheid der Stimmen yndGesHrey/
 
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