Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

DOI Heft:
Nr. 231 - Nr. 240 (3. Oktober - 14. Oktober)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43256#0027
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Me.WI

Donnerstag, Le« 3. Oktober 1SS8

Seite S


Ein merkNüdiger Fall
Mädchen mit doppeltem Bewußtsein
Eine achtundzwanKfgjährige Blondine, Miß
Mabel Elliot, die vor dreieinhalb Jahren
vnter geheimnisvollen Umständen
aus ihrem Elternhaus« verschwunden ist, wurde
dieser Tage auf Grund einer Photographie von
Ehrer Mutter agnosziert, ohne jedoch der un-
glücklichen Fran wiedergegeben werden zu kön-
nen. Mabel Elliot leidet an BewußtseinNfpal-
Eung. „Sie führt seit Jahren eine geheimnis-
volle Doppelexistenz, so daß man sie einen
weiblichen Dorian Gray nennen könnte", so
schreibt ein Londoner Blatt.
Am 1. Februar 1932 verschwand Mabel
Elliot aus ihrer Wohnung in Bolton. Sie war
morgens wie gewöhnlich weggegangen, angeb-
lich, um in das Geschäft zu gehen, in dem sie
als Verkäuferin angestellt war. Sie kehrte nicht
beim. Es stellte sich heraus, daß sie das Ge-
schäft nicht betreten hatte. Der behördliche
Apparat trat in Aktion, in der Umgebung
Gdltons wurden Streifungen unternommen,
die Behörden aller Hafenstädte wurden ver-
ständigt, aber die Suche nach der Vermißten
Wieb ergebnislos.
Einige Wochen später wurde in Southport
«in Mädchen aufgegriffen, das sich nachts m
den Straßen umhertrieb. Sie nannte sich Edno
Smith und erweckte den Eindruck einer geistigen
Störung und eines vollkommenen Verlustes
ihres Gedächtnisses. Man brachte sie in ein
Asyh, m dem sie, ohne daß sich ihr Zustand
gebessert hätte und ihr Erinnerungsvermögen
wiedevgekshrt wäre, bis vor etwa vierzehn
Dagen blieb. Niemand kam auf die Vermutung,
Gdna Smith -könnte mit Mabel Elliot identisch
sein, von der ihre Mutter schon längst glaubte,
daß sie verunglückt oder einem Verbrechen zum
Opfer gefallen sei. Mitte September nun ver-
schwand Edna Smith spurlos aus dem Asyl,
und in einem Bild der Vermißten, das in einer
Zeitschrift erschien, erkannte Mabel Elliots
Mutter ihre seit Jahren als tot betrauerte
Tochter. Nun hatte sie ihr Kind zum zweiten-
pioll verloren, denn Mabel Elliot konnte bisher
nicht aufgefunden werden.

ro-Mrafe für SylumMch
Nicht die fürchterlichen Kriege im Fernen
Osten und nicht die jährlichen Ueberschwem-
mungen mit ihren verheerenden Wirkungen
zermürben die Volkskraft Chinas so wie das
O,Pium. Man versteht darum, daß Dschiang-
kaischek jetzt die Todesstrafe für die
Opium rauch er verfügt hat. Zunächst un-
ternimmt man allerdings den Versuch, die
dem Laster Verfallenen "durch eine Entzieh-
ungskur zu heilen. Schon sind Hunderte
von Sanatorien errichtet worden, d'e

Die Mitgliedschaft der NSV ist der
«usdruck Euerer sozialistischen Gesinnung!

Ä Z72v Meter Me
St. Bernhard in Met wirt Wirklichkeit

Die Mönche vom Großen St. Bernhard in der
Schweiz erhielten jetzt von der Provinzialregie-
rung der chinesischen Provinz Pünnan die längst
ersehnte Erlaubnis, auf dem Paß zwischen den
Flußtälern des Salwen und Mekong hart
an der tibetanischen Grenze auf chinesischem Bo-
den ein Verghospiz zu errichten. Mit dem Bau
soll in kurzem begonnen werden.
Es darf hier noch einmal an die Geschichte die-
ser Gründung erinnert werden: Ein alter Mis-
sionar der chinesischen Provinz Szetschwan hatte
an der Grenze Tibets in dem dortigen Gebirgs-
massiv ähnliche Bedingungen gefunden wie jene
in den Alpen zur Zeit des hl. Bernhard von
Menthone. Der Eeneralobere der Auswärtigen
Missionen zu Paris, der jüngst verstorbene Erz-
bischof de Euebriant, suchte dann später den Abt
vom Kroßen St. Bernhard auf, erzählte ihm von
den Beobachtungen eines seiner Missionare in
China und bat ihn, ein Mar Priester in dieses
weltverlorene Gebiet zu senden, um durch Aus-
übung christlicher Caritas an Reisenden und
Verirrten für den christlichen Glauben Zeugnis
zu geben, also eine ähnliche Tätigkeit auszu-
üben. wie sie zum Segen der Menschheit seit dem
10. Jahrhundert die Mitglieder der Bernhardi-
ner-Kongregation in den Walliser Alpen ge-
pflegt hatten.
Im Oktober 1930 begaben sich zwei Kanoniker
vom Großen St. Bernhard an die tibetanische
Grenze, um dort die Möglichkeit -um Bau eines
Hospizes zu untersuchen. Im Juli 1931 kehrten
sie nach Hause zurück und berichteten an das Ge-
neralkapitel der Kongregation, das sich dem Un-
ternehmen geneigt zeigte. Am 13. Januar
1933 schifften sich die beiden Ordensleute, b«"lei-
tet von einem Bruder und einem Laien, zu Mar-
seille ein, um mutig und methodisch da? neue
Werk zu beginnen.

Lange ließ die erbetene Erlaubnis der chine-
sischen Behörden auf sich warten, nachdem ein
günstiger Platz für das Hospiz gefunden war.
Jetzt ist also Bauerlaubnis erteilt worden. Das
Hospiz wird ein wenig unterhalb der Kammhöhe
an dem zum Mekong hin neigenden Hang des
Gebirges in 3720 Meter Höhe errichtet werden.
Es ist nur 6 dis 7 Stunden von den letzten Sied-
lungen an beiden Paß-Seiten entfernt. Die
Paß-Straße zählt im Sommer bis 100 Reisende
pro Tag. Ueber diesem Paß ward wahrschein-
sich einmal die große Verkehrsstraße zwischen
Tibetisch-Pünnan und den äußersten Gebieten
Englisch-Oberbirmas gehen. Das Klima ist
rauh. Schöne Tage sind selten. Meist herrscht in
der Kammhöhe starker Nebel. Eichen- und Fich-
tenwälder steigen bis zu 3700 Meter Höhe auf.
2n der Nähe des zukünftigen Hospizes befinden
sich starke Rhododendronbüsche. Die Ortsbehör-
den und auch die tibetanischen Lamas in den
Grenzgebieten haben sich den Patres gegenüber
bisher sehr aufmerksam gezeigt. So besteht Ge-
währ, daß die neue Klostergründung aus den Hö-
hen der Berge vom Wohlwollen der Talbevöl-
kerung, auf die man selbstverständlich zwecks
freundschaftlicher Beziehungen angewiesen ist,
getragen wird. Schwer wird es sein, das Bau-
material hinaufzuschaffen, aber es besteht die
Hoffnung, daß nach einiaen Jahren an den
Grenzen Tibets ein neuer St. Bernhard erstehen
wird.
Am anderen Ende Tibets beabsichtigen die
Schweizer Regularkanoniker van Saint-Maurice
en Valais — ebenfalls auf Anregung des ver-
storbenen Erzbischofs de Euebriant hin — an den
Hängen des Himalaya auf dem Wege nach
Lbasia, der Hauptstadt Tibets, ein Kloster zu er-
richten.

die Süchtigen nufnehmen. Wer nicht freiwillig
sich meldet, wird zwangsweise interniert. Nack
der Kur werden die Geheilten durch eine Tä-
towierung gezeichnet und trifft man sie danach
wieder beim Opiumrauchen, dann erschießt
man sie. Uebrigens gab es schon vor 206
Jahren ein Opiumverbot, das aber keine
große Wirkung hatte. Damals wurde, wie
beute auch noch teilweise, das Opium von
England einqeführt und gegen die englisch-
ostindische Company konnte die chinesische
Regierung nichts ausrichten.
Bel einem MisimW lebendig
MbNMt
Krefeld, 1. Okt. Auf der Provinzialstraße
von Schiefba-ch nach Neüß ereignete sich am ge-
strigen Nachmittag ein folgenschwerer Verkehrs-
unfall, dem ein Menschenlöben zum Opstr fiel.
An einer unübersichtlichen Stelle verlor ein
Autofahrer beim Ausweichen vor einer Plötz-

lich erscheinenden Radfahrerin die Gewalt
über seinen Wagen und sauste in voller Fahrt
gegen einen Baum. Der Anprall war so heftig,
daß der Beifahrer aus dem Wagen geschlendert
wurde und der Benzintank explodierte.
Im gleichen Augenblick stand der Wagen in
Hellen Flammen. Der auf seinem Füh-
rersitz eingeklemmte 19jährige Fahrer Pfeiffer
ans Kaarst konnte sich trotz größter Anstren-
gungen nicht mehr befreien und verbrannte
bei vollem Bewußtsein.
Die Familie Pfeiffer wird durch diesen Un-
glücksfall zum dritten Male schwer getroffen,
da schon zwei Söhne fast auf die gleiche grauen-
volle Art den Tod fanden.
Daß WarMzm ZMMW Museum
esMWrrt
Warschau, 2. Okt. Aus dem Grundstück
der Warschauer Universität brach in der
vergangenen Nacht Feuer aus, das in kurzer

Die ersten Schützennester des Weltkriegs

Vor 20 Jahren, vom 25. September bis
zum 15. Oktober 1915, tobte die Herbstschlacht
bei La Bassee-Arras. Diese Schlacht hat in-
sofern Bedeutung, als sie eine neue Kampf-
raktik brachte: das Schützennest, das dann
während des ganzen Krieges eine so große
Rolle spielte.
Am gleichen 25. September, als die Franzosen
glegen die deutsche 3. Armee in der Champagne zu
«inem wuchtigen Schlage ausholten, rannten
Franzosen und Engländer gegen die 6. Armee
des bayerischen Kronprinzen an. Zehnmal so
stark waren die Gegner, und dock vereitelte der
deutsche Soldat die weitangelegten Pläne der
Angreifer. Die Wolken der Eranateinschläge,
den Geruch von Tod und Verwesung in sich tra-
gend, wichen nicht mehr von der Stelle, lagen im
Nebel des Landes über den zerfetzten Stellungen
und Linien des 7. und 4. Korps südlich des La
Vassee-Kanals im flachen, trostlosen Industrie-
gelände von Hulluch, lasteten auf den Hügel« ei-
len nördlich Arras von Souchez bis Thelus. In
den Morgenstunden des 25. brachen die Englän-
der, in den Nachmittagsstunden die Franzosen
vor, beide kein oder nur mehr wenig Leben in
den deutschen Stellungen vermutend. Nebenan-
griffe auf den Flügeln sollten den Armeeführer
verleiten, seine Reserven — es waren nur ein-
einhalb um Douai versammelte Divisionen — in
falscher Richtung anzusetzen. 66 Engländer-Ba-
taillone werfen sich auf die einen Frontraum
von g Kilometern deckende 117 Infanterie-Divi-
sion, von der in erster Linie 14, in der Zwischen-
stellung 12 zerfetzte Kompagnien stehen. Hinter
der vierten Rauch- und Easwolke, die bis zu
einer Kirchturmhöhe von 50 Meter aufsteigt,
kennt die dicht gescharte englische Infanterie an.
Trotz alledem fährt ihr deutsches Feuer zwischen
di« Beine, heulen Eisensplitter deutscher Grana-
ten um die Köpfe. Englische Brigaden, engge-
dallt und tiefgegliedert, stürzen sich auf deutsche
Kompagnien, an vier Stellen schon durch die
Wucht des Anpralls durchbrechend. Doch die nicht

überrannt sind, halten sich, als seien sie aneinan-
dergekettet. Feuer und Feind haben sie zusam-
mengeschweißt zu unlösbaren Einheiten, die nur
eines kennen: gemeinsames Aushalten oder ge-
meinsamen Untergang!
Das Schützennest hat sich gebildet, das jeder
verteidigt mit all seinen Kräften, mit Ehrs und
Blut. Hinter ihnen schließen sich die Wellen
des Feindes, von der Front, von den Seiten wer-
den sie immer wieder angefallen. Einem nach
dem andern entfällt die Waffe, immer kleiner
wird die Schar, immer geringer die Munition,
immer größer der Hunger, der Durst, immer
drohender der Untergang: sie halten aus denn
sie wissen, jede hier «rkämpste Stunde verzögert
das Vordringen des Feindes, ermöglicht der eige-
nen Führung, Reserven heranzubringen und ge-
schlagene Lücken zu schließen. Es ist die Geburts-
stunde des Schützennestes . . .!
Belanglos ist es, daß jene Schützennester der
117. Infanterie-Division schließlich nach dem
letzten Gewehrschuß der feindlichen Usbermacht
erliegen, schlachtenentscheidend dagegen, daß die
Deutschen wenn auch noch so schwache Reserven
heranbringen können, um die Einbruchstellen ab-
zudämmen, während der englische Führer feine 10
Kilometer entfernten Reserven zu spät in die
Schlacht wirft.
Mit diesen deutschen Schützennestern hat die
Angriffstruppe nicht gerechnet, sie handelt nicht
mehr, irrt rat- und planlos umher, Offiziere und
Unteroffiziere versagen, können mit der Tapfer-
keit ihrer Leute nichts mehr anfangen, und die
deutschen Gewehre und Kanonen haben günstige
Ziele. 22 deutsche stumme Geschütze fallen zwar
in Feindeshand, im Hohenzollernwevk und der
Fasse 8 sitzen Schotten, allein der zuweilen sehr
bedenklich drohende Durchbruch wird von schwa-
chen deutschen Kräften aufgefangen. Zusammen-
geraffte Bayernbataillone und Teile der 26. Re-
serve-Jnfanterie-Vrigade verwurzeln sich am
Rande der Fasse 8, und in den ersten Oktoberta-

gen sind die Grube und das Hohenzollernwerk
wieder in. deutschen Händen, wobei der englische
General Bruce mit seinem Stabe in Gefangen-
schaft fällt.
Von noch geringerem Erfolge waren die An-
griffe der Franzosen Fachs nördlich Arras be-
gleitet. 9 Divisionen wuchteten hier, von Neben-
angriffen abgesehen, gegen 3 deutsche. Souchez,
Vimy, La Aolie wurden zu heiß umstrittenen
Punkten. Der ausgezeichnet angesetzte Angriff
lief jedoch in das ebenso ausgezeichnet einsetzende
deutsche Feuer und zerbrach an dem hohen mo-
ralischen Wert der unerschütterten Infanterie.
Zuavenregimenter machten vielfach kehrt und
rissen bereits vorgedrungene Schützenlinien mit
zurück. Souchez fiel dem Angreifer zu, der auch
bei Thölus am 26. klein« Erfolgs errang, allein
auch hier waren «s die deutschen Schützennest« -
an denen sich die Wucht der Angriffswogen brach
Die Schlesier der 11. und 12. Jnfanterie-Divh
sion, später gestärkt durch Bayern und die 1. und
2. Garde-Jnfanterie-Division. stellten den wie-
derholten französischen Vorstößen ein unüber-
windliches Nein entgegen. Die Großangriffe am
28. September, 3. und 11. Oktober östlich Sou-
chez und westlich Eivencky, steigerten die Schlacht
zwar noch stundenlang zu gefährlichen Krisen,
die jedoch eine über alles Lob erhabene Tapfer-
keit des deutschen Soldaten beschwor. Die weni-
gen Kilometer, um die unsere Linie durch jene
Doppelschlacht -urückaeschoben'wurden, bedeute-
ten nichts im Vergleich zu der von den Verbün-
deten aufaewandten Kraft. Die deutsche Linie
stand stab-lhart und fest. Zu Schützennestern hat-
ten sich die Frontseiten zu^ammengeschweißt —
und diese ersten Schützennestern wurden denn
auch im Laufe des großen Krieges Vorbild. Oft
noch haben deutsche Soldaten sich ihrer benutzt,
wenn sie schwach waren, wenn sie überrannt
wurden, und oft haben sie durch sie den Feind
zum Stehen gebracht und der deutschen Führung
Zeit geschaffen, Nachschub, Ersatz, Reserven her-
anzuholen.
Zwanzig Jahre zurück liegt demnach eine deut-
sche Schachtmethode, das Schützennest!

..GM Zeppelin..
wieder in Friedrichshafen
Friedrichshafen, 2. Okt. Das Luftschiff
„Graf Zeppelin" ist heute abend 9 Uhr von
seiner 13. diesjährigen Südamerikafahrt über
Friedrichshafen zurückgekehrt. Die Führung
des Schiffes hatte Kapitän v. Schiller
übernommen.

Zeit großen Umfang annahm. Das Gebäude
des Zoologischen Museums, das eine Fülle
außerordentlich wertvoller Sammlungen und
Tierpräparate enthielt, ist fast vollständig ein
Raub der Flammen geworden.
Das Feuer, das vermutlich in der Trockner«
ausgebrdchen ist, in der sich etwa 30 000 Tier-
häute befanden, fand reiche Nahrung an den
Halzgestellen, Regalen, Tischen, Schränken ufw.
Als di« Flammen den Dachboden erreichten,
explodierten zahllose Spivitusgefäße mit Prä-
paraten. In dem neben dem brennenden Zoo-
logischen Museum gelegenen Rochus-Kranken-
haus entstand unter den Kranken eine Panik,
die unmittelbar vor ihren Fenstern gewaltige
Flammen emporschlagen iahen. Eine Reihe
von Sälen des Krankenhauses mußten von den
Kranken geräumt werden.
Erst in den Morgenstunden gelang es, des
Feuers Herr zu werben. Der Einsatz fast aller
Warschauer Feuerwshrzüge hat ein Uebersprin-
gen auf die übrigen Gebäude der Universität
und aus das St.-Rochus-KrankeNhaus verhin-
dert.
ZugzufgmMKstoß on der völnW-
rumänischen Grenze
Warschau, 2. Okt. Ein polnischer Zug von
Kuty an der ostgnlizisch-rumänischen Grenze
nach dem gleichfalls an der Grenze gelegenen
Ort Sniatyn, der eine Strecke der rumänischen
Eisenbahn zu passieren hat, stieß auf der
Grenzstation mit einen rumänischen Lokomo-
tive zusammen. 60 Insassen des polnischen
Zuges wurden verletzt, darunter acht sehr
schwer. Wie die erste Untersuchung ergab, war
der Maschinist der rumänischen Lokomotive
schwer betrunken.

SVMiWr WriMtellrr wegen
MMMW des Führers imhMrt
Madrid, 1. Okt. Auf Grund einer Anzeige
des deutschen Konsuls in Bilban wurde der
spanische Schriftsteller A n t o n i o E s P i n a,
der einen den Führer und Reichskanzler belei-
digenden Artikel in mehreren spanischen Zei-
tungen veröffentlicht hatte, am Montag ver-
haftet und ins Gefängnis eingeliefert.
DruWr EMlfliMr in Avon
Tokio, 2. Okt. Die deutschen Segelflieger
Woli Hirth, Stolz und Bauer trafen
am Mittwoch morgen in Tokio ein. Mit einem
feierlichen Empfang wurden sie von der ja-
panischen Segelfliegervereinigung, von Ver-
tretern der deutschen Botschaft und der deut-
schen Kolonie begrüßt. Hirth betonte in einer
Ansprache, daß er und seine Begleiter über
den herzlichen Empfang in Japan begeistert
seien und daß sie sich bemühen würden, durch
ihre Vorführungen mit ihren Segelflugzeugen
aus Deutschland in Japan viel Freunde und
Anbänger für die Segelfliegerei zu werben.
Auch die iapanische Presse begrüßt die deut-
schen Segelflieger und erwartet durch di«
Vorführungen der Deutschen «ine Befruchtung
des fov-inis-^en Se?elc6m>'s

Dir Kinderlandverschickung der
NSV ist noch in vollem Gange. Der Herbst
bringt nicht minder wie die Sommerzeit schöne
Tage der Erholung und mancher Junge und
Mädel würde noch gern einige Wochen aus
dem Lande verbringen, um sich rote Backen zu
holen. Die NSV wartet auf Freistellen für
Landaufenthalte. Gebt Eure Meldung der ört-
lichen NSV-Dienststelle.


Sumer
Empfehlung. „Di« Seife ist ja billig; ist sie
dann aber auch ergiebig?"
„Und wie! Mit der brauchen Sie sich nur
jeden dritten Tag zu waschen!"
Schmerzliche Zensur. „Von dem Aufsatz,
den ich gestern einreichte, tut mir heute der
Kopf noch weh."
„War er so schwer, armer Junge?"
„Nein; der Lehrer hat ihn mir um die
Ohren geschlagen!"
Zerstreut. „Pröppkes haben sich schon wieder
ein neues Speisezimmer gekauft; das dritte,
seitdem sie verheiratet sind!"
„So ein» verfressene Gesellschaft!"
Am Jnseratenschalter. „Sollen wir die Hei-
ratsanzeige mehreremal aufnehmen, Fräu-
lein?"
„Nein, danke! Ich will nur einmal heira-
ten!" x
Mißverständnis. „Ich wollte mich bei Ihnen
über einen gewissen Knoll erkundigen. Wie ist
der Ruf dieses Herrn?"
„Amt Schönbeck! Nummer 341!"
 
Annotationen