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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 251 - Nr. 260 (26. Oktober - 6. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43256#0239
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GamStag, den 26. Oktober 1935


Mrinmt Mkhsld Srrberg f
itzs i ?' 24. Okt. Am 23. Oktober 1935 mit-
.^heimrat Rein-Hold Seeberg, Professor
>!gz Diversität Berlin, Direktor des Jnsti-
boztalethik Lhrewdoktor -aller Fakultä-
.h"ber des Adlerschil-des des Deutschen
in seinem Landhaus zu Ahrenshoop
^ern) verstorben.
tz.Beileid des Führers.
C- 24' Okt. Zum Tode von Geh Rat Dr.
ist bei dem Sohn des Verstorbenen
Vjch /s Beileidstelegramm des Führers und
>3» eingegangen:
ts^benr schweren Verlust, den Sie durch den
ihioi. Herrn Vaters, des um die deutsche
I->kg Ä'sche Wissenschaft hochverdienten Profes-
i^^whold Seeberg, erlitten haben, spreche
ime» me^e aufrichtige Anteilnahme aus."
bhAnr Aulounmkl bei GßUsV
Tote, ein Schwerverletzter.
Th Zg. Okt. Auf der Schweriner
""weit Bülowerburg kam ein
^eik°» er Personenwagen infolge einer
Mn, ""e ins Schleudern, streifte einen
wurde im Weiterschleudern gegen
stHj wachsten Vaum geworfen, wobei die
^iich ^^tenwaud des Wagens völlig einge-
wurde. Beim Herumschleudern des
flogen alle vier Insassen heraus
.tl mit schweren Schädelbrüchen be-
V/n iiegen. Der Führer des Wagens,
dh"'^arb unmittelbar nach dem Unglück an
«Nilrdp fallstelle. Die übrigen Verletzten
^»cht Güstrower Krankenhaus ge-
wri ' wo kurz nach der Einlieferung der
»Hz Ministerialamtmann Brandt
Itz^Wwerin, verstarb. Gegen 23 Uhr ver-
die 12fäbrqie Tochter des Jenz,
Sohn Brandts sich außer Le-
givq Mbr befindet. Den Führer ^ss Wa-
Üi„'Nt nach den polizeilichen Feststellun-
^'Ne Schuld.
^vchWZ- Wh Us-KlU-RNKDß
«<,sE"ch-n, 25. Okt. Am 15. Verh-an-dlun-gs-
H^s^i.eo-.HanI-Pr-o-zch>s stellte der Sachv-er-
s- i Abschließend fest, daß unter Annahme
w Angeklagten Dr. Ernst günstigsten
' ten d-is Leo-Film-AG. am 31. De-
r>/031 hei 40 000 Aktienkapital
Aktivbestand von 468 465^/. und
Passiven gehabt habe. Die
Nuldung habe also 900 000 betra-
Rrz^ Leo-Film-AG. -sei also mchr als kon-
! zweien. Aussagen früherer Au-fnchts-
V^sder lassen erkennen, daß der Ang-e-
Ernst das denkbar größte Vertrauen
dsseg wrn man allevdings, so heißt es in
^ Aussagen, Kenntnis von den Beanstan-
Buchprüfers gehabt hätte, die Dr.
itjstx AussichtSrat nicht mitgeteilt habe,
bbald nachdrücklich durchge-grissen wor-
Angeklagte Dr. Ernst bestritt en-tschie-
s > Aobevschu-l>d-uug; die Leo-Film-AG. sei
^mer Leitung völlig intakt gewesen.
Auto tu der Nrostnz Zrknt
ODeftlrrzt
Non Fünf Todesopfer.
Are-; wnd, 25. Okt. In der Nähe -des Ortes
ki,, A -chnstal in der Provinz Trient machte
^steu in der Nacht zum Freitag die
Mucke dnß dort ein Kraftwagen in eine
kin ^stürzt sein mußte, in deren Tiefe
s wch dahinbraust. Die Nachforschun-
r^> Cor r!' in den Nachtstunden ein mck
Mhtx/E nieri und zwei anderen Personen
Ms^r "saftwagen, anscheinend infolge eines
Hlen^I^des, über die Straßenböschung ge-
wurde und in die Schlucht gestürzt
Nt'i,.",bbei sämtliche Insassen des Fahrzeu-
" Tod fanden.
AtNLTs EMyWHUlMLtÜA
W Mtgmö
Bier Tote.
2^- Dkt In den Morgenstunden
ereignete sich aut der Strecke Bel-
Ast « M, ein schweres Eisenbahnunglück.
U/Ä"^r Schnellzug stieß in -der Sta-
Gin w''tschowo auf einen dort stehcn-
Adg -„/^ug. ^iner halbamtlichen Mittet-
wr x lle wurden beide Lokomotiven sowie
?stchädin"lwn- und sieben Güterwagen schwer
I^t sj^ - Der Verkehr ist unterbrochen. Bis
schein Tote und vier Schwerverletzte
^kllückzstoll^a^^ E Hilfszug an
in GMMomiM
L°z ^künden Ueberschwemmungsgesahr.
ÄaiNE' 25. Okt. Der Schaden, den
"ägde in Südkalifornien angerich-
Mtzt chwird jetzt auf ach-t Millionen Dollar
Mg O"Eer 12 000 Hektar Waldgebiet sind
^DtNm^^e-brannt. Ferner droht Ue-ber-
Vgefahr, weil der des Unterholzes

den haben im Auftrag des Bozener Präfek-
ten an alle Besitzer von Rundfunkgeräten in
öffentlichen Lokalen die Weisung ergehen
lassen, daß der Empfnag von Nachrichten nur
durch die italienischen Sender vermittelt
werden darf. Die Einstellung der Apparate
auf Auslandssender wurde unter Strafe ge-
stellt. Es handelt sich um eine telegraphische
Weisung der Präfektur Bozen.

Steuer vom Durst.
Die Finanzämter der „nassen" Staaten
Amerikas werden in diesem Jahr eine Ernte
von 150 Millionen Dollar aus dem Durst
ihrer Angehörigen Heimbringen. Annähernd
100 Millionen Steuern stammen aus den
24 Staaten, in denen sowohl Vier wie auch
Schnaps ausgeschenkt werden darf, der Rest
aus den Staaten, in denen der öffentliche
Schnappsausschank erlaubt ist. Newyork
allein wird seinen Stadtsäckel um rund fünf-
zehn Millionen Dollar bereichern können.
Der Bierausschank ist in den Vereinigten
Staaten in der letzten Zeit übrigens erheb-
lich gestiegen, Vom Juni zum Juli wird z. B.
ein Anwachsen um 27 Prozent berichtet, was
nur zum Teil auf die größere Hitze zurückge-
fiihrt werden kann.

— Brandunglück in einem polnischen Dorf.
In -ssnem Dorfe -des Wilnoer Kreises entstand
ein Feuer in einem Avb-öitsvaium, m -dem 13

Muter in den deutschen Mittelgebirgen
Schneekoppe 78 Zentimeter, Brocken 18 Zentimeter Neuschnee,

gangen waren, fiel am Donnerstag in den Berg-
lagen der erste Schnee. Für eine kurze Zeit wa-
ren die HöhengeLiete mit einer dünnen weißen
Schicht überzogen,
Schmres Amtier an örr
PMNMWtl Mts
Stettin, 26. Okt. Durch schweren Nordost-
sturm, der im Küstengebiet zeitweise Wind-
stärke 9 bis 12 erreichte, und anhaltende Re-
genfälle wurden im Laufe des Freitag an
der ganzen pommernschen Küste große Schä-
den angerichtet. Im Stettiner Hafengebiet
ergab sich am Freitagabend Hochwasserge-
fahr, so daß die Siedler in verschiedenen Be-
zirken ihre Häuser räumen mußten und auf
höher gelegenes Gelände flüchteten. Haus-
geräte und Vieh wurden durch Hilfsmann-
schaften gerettet.
Auf Usedom richtete der Sturm vor
allem an der Steilküste bei Koserow u. Zem-
win große Verheerungen an. Bis an die
Brust im Wasser stehend, versuchten die
Fischer aus ihren überschwemmten Booten
wenigstens die Motore zu retten, was aber
nicht gelang. Auch hier mußten Hiifsmann-
schaften eingesetzt werden.
Von der R ü g e n k ü st e werden ebenfalls
schwere Sturmschäden gemeldet. Eine ganze
Reihe von Motorbooten sind von den an-
stürmenden Wogen vollkommen zerschmettert
worden.
Wstlsrltm ln ken lMsnWrn
Mmlmn
Mailand, 24. Okt. In d-en Vor-a-lpen ist e-in
scharfer Wettersturz -ein,getreten. Die Tempe-
raturen sind stark gesunken. Aus Cuneo wird
gemeldet, daß in -den Bergen bis g-nf 700 Pie-
ter herunter Schnee gefallen ist.

Bad Harzburg, 28. Okt. 2m ganzen Harzgebiet
hat der Winter Einzug gehalten. Namentlich
im Brockengebiet, aber -auch sonst in den höheren
Lagen des Gebirges ist viel Schnee gefallen.
Der ganze Hochharz bietet eine prachtvolle Win-
terlan-dschaft. Der Brocken trägt eine 15 Zenti-
meter hohe Schneedecke. An einzelnen Stellen
liegt -der Schnee noch höher, an zusammengeweh-
ten Flächen sogar bis zu 40 Zentimeter. Da der
Schnee aber noch sehr leicht ist, ist — wie von
-der zuständigen amtlichen Stelle betont wild,
Sportmögtichkeit noch nicht vorhanden.
Breslau, 25. Okt. Der schon seit Tagen in
Schlesien fallende Niederschlag hat sich — wie
der Reichswetterdienst Breslau-Krietern meldet
— am Donnerstag erneut verstärkt. Die Nieder-
schlagsmengen haben wiederum 25 Millimeter
überschritten und im Gebirge zu einer weiteren
Verstärkung der Schneelage geführt. Der Zob-
ten meldet z. Zt. 12 Zentimeter, Grotz-Jser 22
Zentimeter, Oberschreiberhau 30 Zentimeter und
die Kammlagen des Riesen- und Jsergebirges
über einen halben Meter Schnee. Auf der
Schneekoppe liegt bei Minus 6 Grad bereits 75
Zentimeter Schnee. Die Sportverhältnisse sind
vor allem für Ski bereits gut.
Schneefall in Sachsen.
Dresden, 25. Okt. Am Donnerstag und in
der Nacht zum Freitag sind im Erzgebirge,
in der Lausitz und im Vogtland bis zu den
mittleren Gebirgslagen herunter ergiebige
Schneefälle eingetreten. Vielfach hat sich bei
leichtem Frost schon eine zusammenhängende
Schneedecke gebildet. Chemnitz meldet 5,
Annaberg 18, Altenberg 19 cm Schneehöhe.
Auf dem Fichtelgebirge liegt bereits über ein
halber Meter Schnee.
Erster Schnee in der Eifel.
Köln, 25. Okt. Nachdem in den letzten Näch-
ten die T""-"-"aturen sehr erheblich zurückge-

Krmde Br dir MOmlt
Geschichte in Felsen gehauen / Aulzeichnungen, die Jahrtausende überdauern sollen / Ein
interessanter japanischer Plan

Mit Aufmerksamkeit studieren die WPen-
schaftler die Lehmt-afeln mit den KÄlschriftz-si-
ch-en astatischer Kulturvölker. Eifrig vertiefen
sie sich in d-en Sinn der Hieroglyphen an den
Pyramiden. Als größte Kostbarkeiten werden
Pergamentfetzen vergangener Jahrhunderte
unter Glasscheiben aufvew-a-hrt und von Fach-
leuten präpariert. Unsere Zsitungs-bände aber
und unsere Bücher vergilben schon nach ein
paar Jahren und zerfallen. Die Gefahr, daß
in ganz kurzen -geschichtlichen Zeiträumen, alle
Auszeichnungen unserer Tage vernichtet sein
werden, hg-t schon mehrfach die Geschichtsfor-
scher beschäftigt.
Aus dem Gedanken heraus, eine dauerhafte
Aufzeichnung unserer jetzigen Geschichte z-u
schaffen, hat man in -den -amerikanischen Fel-
sengeb-irgen in kurzen und knappen Worten die
wichtigsten Ereignisse unserer Zeit in mächti-
gen Buchstaben in die Felswände -gehauen,
gleichzeitig mit -den Bildwerken der größten
Präsidenten der Bereinigten Staaten.
In Japan hat man ein anderes Berfa" n
a-usged-acht, um über die ko-mmen-d-en Jahrta-u-
s-end-e hinweg kie Kunde von für das Land

schweren Ereignissen zu erhalten. Man geht
daran, eine kurze Aufzeichnung der Erdbsben-
katastro-ph-en der letzten Jahre -h-erzustellen und
gleichzeitig eine Namen-sliste der Toten anzu-
legen. Zusammen mit einem Sinn-spru/i aus
den -Werken Bu-ddhas sollen d-i-öfe Aufzeichnun-
gen, für Jahrtausende präpariert, ixge'^-vo
vermauert werden.
Sie werden auf einem sehr starken Per-g-a-
mentpapier hergostellt. Als Schriftmateria-l
nimmt man dicke chinesische Tusche. Verpackt
wird d-as Ganze in Flaschen aus Quarzglas,
die uj-ch-t nur luftdicht, abgeschlos-s-en werden,
sondern obendrein noch einen starken Bl-ei-man-
tel erhalten, der wiederum von einer Afbest-
h-ülle gegen Wetter, Feuer und Feuchtig-ke-il ge-
schützt werden soll.
Man hat mit fchorsstnnigen Usberlezungen
alles aus-gedacht, was die Däuech-aftigk-eit K --
ser Dokumente und ihrer Gefäße nach weiter
höben könnte. In ihrer jetzigen Form -sollen sie
auch nach 5000 bis 8000 und nach günstigeren
Schätzungen sogar nach 10 000 Jahren lesbar
'ein.

beraubte Boden den Winterrcgen nicht aus-
halten kann.
WmUchsß MMMoMWsr in Lis
WtgWMN
Schanghai, 25. Okt. Wie erst jetzt bekannt
wird, hat sich am 20. Oktober in Landtschau,
der Hauptstadt der nordwestchinesischen Pro-
vinz Kansu, ein furchtbares Erplosionsunglück
zuge-tragen. Ein Munitionslager, in dem
große Mengen von Munition zur Bekämp-
fung der kommunistischen Armeen aufgestapelt
waren, flog in die Luft. Dabei sollen mehrere
hundert Soldaten und Einwohner getötet und
verwundet worden sein. Die vermutlich aus
Unachtsamkeit erfolgte Explosion verursachte
ein Großfeuer, durch das mehrere hundert
Häuser vollkommen zerstört wurden.

Schneeschäden in Oberösterreich
Wien, 25. O-kt. J-n vielen Teilen Ober-
österreichs sind starke -Schn-eefW-e zu verzeich-
nen. In manchen Gegenden -Hot der n-aff-e,
schwere Schnee besonders -a-n -den Waldungen
und Knlt-nr-en schweren Schaden anger-icht-e-t.
Licht-, und, Fernsprechle-itungen wurden teil-
wchse in Mitl-eSden-schaft gezogen. Bei Meggen-
hofen wurde d-er Avb-e-i-ter Josef Pucher erfro-
ren a-ufgefund-en.
Italien und die ausländischen
Rundfunksender.
Bozen, 25. Okt. Die Südtiroler Gemein-

Geite-d
Bauersfrauen mit -der H-ansau-fbersitung be*
chä-fti-g-t waren. Die Wammen schnitten den
Frauen -d-en Ausgang ab, so daß trotz soforti-
ger Rettungsversuche zwei der Frauen ver-
brannten 'und die übrigen außerordentlich
schwere Verbrennu-ngswu-riden erlitten.
— Ein Raubmörder hingerichtet. Die Ju-
äizpresssstelle Düsseldorf teilt mit: Am 25.
Okt. 1935 ist in Duisburg der vom Schwur-
gericht in Duisburg am 12. August 1935 we-
gen Naubmordes zum Tode verurteilte Joh.
Hoffmeister hingerichtet worden. Hoffmeister
hatte in der Nacht zum 15. Mai 1935 den
Handlungsgehilfen Karl Krause in dessen
Wohnung erdrosselt und beraubt.
— Amerikanische Millionenerbschaft geht
nach Deutschland. Das Gericht in Pittsburgh
(Pennsylvanien) verfügte am Freitag über
die Verteilung von rund einer Million Dol-
lar aus dem Nachlaß des in seinem deutschen
Heimatort Lengerich begrabenen Jungge-
sellen Karl Banning. Der gesamte Nachlaß
beträgt zweieinhalb Millionen Dollar, von
denen bis auf 30 000 Dollar alles nach
Deutschland geht. Der Restbetrag wird nach
Abzug der Erbschaftssteuer in Jahresfrist
flüssig gemacht werden. Banning erwarb
sein Vermögen durch Aktienbonds-Anlagen.
— Liebevoll zugeredet. Bei Unruhen rm
Staate Arizona gelang es einem amsr'-
kanischen Poliz-eikommandänten eines Ortes,
im Handumdrehen die Ruhe wieder herzustel-
len. „Wie haben Sie -d-as nur fertig-ge-bracht?"
kragte man ihn. „Durch liebevolles Zureden",
war die Antwort. „Ich habe nur die -aufge-
regte Menge daran erinnert, -daß mein Bru.
der hier am Orte das einzige Sargma-gaz:n
hat und daß ich für ihn und sein Geschäft alles
tun würde. . ."
— Notlandung eines englischen Verkehrs-
flugzeuges in Belgien. Ein Verkehrsflugzeug
der „Imperial Airways", das von London
kam, mußte außerhalb -des Flughafens in Hae-
ren eine Notlandung vornehmen. In dem
Flugzeug befanden sich sieben Passagiere, von
denen zwei verletzt wurden. Beim Aufsetzen
des Apparates brach eine Tragfläche ab.
— Zahlreiche Opfer der Beulsnpest in Sin-
kiang. In Sü-dwest-Sinkiang sind der Beu-
lenpest mehrere tausend Menschen zum Opfer
gefallen. Die Regierung hat -der Anstellung
sowsetrussischer Aerzte in -den Krankenhäusern
zugestimmt, bis chinesische Aerzte eintreffen.
— Wie man eine alte Schuld abtrug. Beim
Jnif-a-nterieregimen-t Heilbronn ging fo-l-gen-der
Brief e-in: „Nebers-en-de Ihnen hier 10 f-ür
-eine Ho-se, -die mein Sohn 1916 -aus der Ka-
serne entwend-st h-at. Bitte, -geben Sie d-ioses
Geld zu M-i-litärzw-ecken. Mein Sohn ist in
Feindesland begraben. Ungenannt. Heil Hit-
ler," Dem Schreiben nach scheint es sich bei -dem
Verfasser um einen Volksgenossen zu handellr,
der in einfachen, bescheidenen Verhältnissen
lobt und dem 10 eine große Summe be-
-d-enten. Um -so höher ist es anzuschlagen, wenn
hier ein Vater oder eine Mutter sich 10
v-om Munde ab-sparen, nm dadurch eine längst
zurückliegende Schuld entsprechend z-u sühnen.
— Der Sta-nd-ortälteste hat die 10 dem
WHW stberw'ie-fen. Dadurch dürste er dem
Sinne des Einsenders am besten entsprochen
-haben, durch dessen Spende nun wieder einem
notleidenden Volksgenossen geholfen werden
kann.
— Panik im Kanfhauszenirum von Neuyork.
Im Kau-fhausvierte-l v-o-n Neuyork -wurden am
späten Nachmittag des Mittwoch -die Fußgän-
ger v-a-n Panik ergriffen, als plötzlich über 20
Kanal Na t-i-onsd-eckel mit d-onnerartigem Getöse
in die Luft gesch-leu-dert wurden. In den unter-
irdischen Kad-ölgängen -hatte ein Kurzschluß eins
Explosion hervorg-eru-fen, durch die im N-u das
ganze Viertel in der Nähe der 39. Straße in
Dunkelheit' getaucht wurde. Sämtliche Fahr-
stühle der Wo-lkenkr-atzer hielten, und aus den
Kanmlisatio-ns-schächten wälzten sich dicke Rauch-
schwaden. Wiin-derbarerweife ist b-ex diesem
Zwischenfall niemand verletzt worden.
— Das Flugzeug von Nungesser und Coli
gefunden? Kanadische Trapper sollen — einer
Meldung aus Quebec zufolge — im Urwald
150 Kilometer von Ed-mundston-g die Ueber-
reste eines zertrümmerten Flugzeuges -gesun-
den haben. Vs ist die Vermutung aufgetaucht,
daß es si'h- vielleicht um den'Apparat der
Framös-en Nungesser und Coli handeln könnte,
die 1927 zu einem Ozeanflug von Frankreich
aus gestartet waren und von deren Schicksal
man nie wieder etwas hörte. Bisher glaubte
man allerdings, daß Nungesser und Coli einige
Stunden nach dem Start ins Meer gestürzt
und mit ihrem Flugzeug untergegangsn wa-
ren.
— Ein Autobus bei Algier ins Meer ge-
stürzt. Ein folgenschweres Verkehrsunglück er-
eignete sich-, wie der „Matin" -aus Algier mel-
det, bei Dji-d'elli. Gestern nachmittag stürzte
ein Autobus der Strecke Algier—Djidjelli hei
den Dünen von Mansuriah aus 30 Meöer
Höhe, anscheinend infolge Versagens der
Steuerung, ins Meer. Straßenarbeiter eilten
herbei und leisteten die erste Hilfe, Alle Fahr-
gäste des vollbesetzten Autobusses konnten ge-
borgen werden, aber 34 waren verletzt, dar-
unter acht sehr schwer bezw. hoffnungslos.
— Explosion in einer italienischen Pulver-
fabrik. In der Patronenabteilung der Pulver-
fabrik in Leceo ereignete sich am Freitag ein
Explosionsunglück. Ein amtlicher Bericht
spricht von drei Toten und mehreren Verletz-
 
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