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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 291 - Nr. 300 (13. Dezember - 24. Dezember)
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Nr.

Dienstag, de« 17. Dezember 1935

Seite 4


euer misaueri



Euwe hat damit bs! einem Stande von 9:8
bei 13-Remis-Partien die Schach:veltmeister-
schaft errungen.

FurMkMs KmftwaMNMgliU
Zwei Tote, ein Schwerverletzter.
Göttingen, 16. Dez. Auf der Landstraße
zwischen Edesheim und Northeim ereignete
sich ein Kraftwagenunglück, dem zwei Men-
schenleben zum Opfer fielen. Ein Motorzug
versuchte einen stark abschüssigen Feldweg
hinunterzufahren. Hierbei kam das Fahr-
zeug ins Schleudern, der Kraftwagen und
die zwei Anhänger überschlugen sich und
stürzten die Böschung hinunter. Die bei-
den Kraftwagenfllhrer gerieten unter die
Räder und die Steuerung der schweren Zug-
maschine; sie waren sofort tot. Dem Brem-
ser des zweiten Anhängers wurden beide
Beine abgequetscht; er wurde in bedenk-
lichem Zustande in das Krankenhaus in
Northeim eingeliefert. Erst nach stunden-
langem Arbeiten gelang es, die beiden To-
ten zu bergen. Die Schüldfrage ist noch nicht

k o IN s a V e rtrt e b Drei
(Nachdruck verboten.)

qeaancstn. Mit der Faust Packt er den Geduck-
ten im Genick.
Da schreit Herr Josias gellend auf:
„Erbarmen, Ihr Herren! Ich will sa auch
alles gestehen, so Ihr mir mein Leben zusagt!"
Der Wildensteiner wendet sich kurz. Er
winkt seinen Mannen, die hinter den Stühlen
stehen.
„Bindet diesen — und führt ihn ab in mein
Verließ. Graf Friedrich von Zollern mag in
den nächsten Tagen richten über ihn, dieweil
er Schirmvogt und Gauherr der W-eren-
waq ist."
Herr Josias, der es nicht wagt, sich zu
wehren, wird aus dem Saal geführt.
Jetzt tritt der Wildensteiner am Ingo zu.
„Ich begrüße Euch im Namen der schwäbi-
schen Ritterschaft, Ingo Edler van Werenwag.
Denn manches liebe Mal bin ich zusammen
geritten mit Euerm Vater Heinrich. Und mor-
gen reiten wir beide mitsammen hinab zum
greisen Propst Wolfrad von Thierberg, daß
ich noch Näheres höre von ihm."
Aber Ingos Augen suchen seinen alten
Waffenmeister. Dessen beide Hände packt er
mit eisernem Griff.
„Gerold, du Getreuer! Dir habe ich alles
zu danken, was ich bin und ward. Der du
über meinem Leben gewacht hast in tiefster
Treue. Nie kann ich es dir föhnen mit Lipp-
oder Hand. Gott lohne es dir in alle Ewig-
keit!"
Da kommt auch Sturmvogel auf die beiden
zu. Ihre Stimme zittert, und in ihren Augen
stehen Tränen.
„Laßt Euch in die Gaststuben führen, Ihr
Herren. Denn Ihr sollt unsere Gäste nun sein
auf dem Wildenstein. Ihr werdet der Ruhe
nötig haben nach dem langen Ritt. Eure Klei-
der sind noch naß und voll Schnee. Ich lasse
Euch frisches und trockenes Gewand bringen."
Und sie winkt einer Magd, daß sie Ingo
und den Waffenmeister nach oben führe.
Benedikta ist leise hinaufgegangen in ihre
Kammer, M muß Mein jM sei».

Pevsonengrnppen, die auf der Bühne Aufstellung
genommen haben, für das Auge der Zuschauer
verschwinden zu lassen.
„Ein WMMM gM durch dir
WM"
Zürich, 14. Dez. Ein 21 jähriger Hotelange-
stellter aus dem To-ggen-burgisch-en hatte sich ein
Geisterbeschwörungsbuch erstanden und ging
nun daran, eines der „Rezepte für Zauber-
künste" in die Praxis umzusetzen. Er nahm
gleich ein sehr bedeutsames vor, nämlich ein
solches, das ihn unsichtbar machen sollte. Nach
der Ausführung, wozu er in Zürich ein Fahr-
rad entwendete, wurde er in Meilen bereits
von der Polizei festgenommen Sie war er-
staunt, auf dem Gepäckträger des Rades einen
großen irdenen Topf befestigt zu finden. Der
Mann erklärte, aus dem „6. und 7. Buch Mo-
ses" habe er die Berufung erhalten, an einem
fernen Ort einen irdenen Topf mit Quellwasser
zu füllen und darin eine lebende Katze zu
kochen, lieber dem sich dann entwickelnden
Rauch habe er sich dann die Hände reihen müs-
sen und dadurch würde er fähig, sich unsichtbar
zu machen. Nachdem er den unterwegs schon
einmal zerbrochenen Topf ersetzte, sei er mit
dem Rad nach der Kreuzegg gefahren, wo er
dann das Experiment zwischen Toggenburg
und Tößtal ausführte. Die Katze halbe sich
«her im Wasser nicht lebendig festhalten lassen,
deshalb habe er sie, bevor er sie kochen konnte,
zuerst töten müssen. Dadurch sei leider der Er-
folg der Verschwörung ausgöblieben.

— Zwei Brücken durch Hochwasser zerstört.
Infolge eines Dammbruches in Lhermot
wurde eine Brücke der großen Verkehrsstraße
von Montcenis nach La Tagniere roegge-
spült. Ferner wurde eine weitere Brücke aus
einer anderen Straße zerstört. Der Ver«
kehr ist unterbrochen.
— Schwere Bluttat eines entlassenen N»t-
standsarSeiters. In Log Angeles erschien
am Montag ein entlassener Notstandsarbsi-
ter an seiner früheren Arbeitsstelle. Dort
erschoß er mit einem Repetiergewehr vier
seiner früheren Arbeitskameraden und ver-
wundete drei schwer. Nach einem Flucht-
versuch konnte der Mörder von Polizeibe-
amten überwältigt und abtransportiert wer-
den. Seine früheren Arbeitskameraden
konnten nur mit Mühe davon abgehalten
werden, ihn zu lynchen.
— Neuer französischer Windmühlenflugzeug-
typ. Auf dem Flugplatz von Villacoübl-ay
führte der Flieger Claysse am Samstag ^n
Windmühlenflugzeug vor. Dabei konnte er nm
seinem Apparat die vom LuftfahrtministeriuNf
gestellten Bedingungen erfüllen und eine M»-
li-on Franken als Preis gewinnen. Eine de
Bedingungen bestand darin, in mindestens t
Meter Höhe einen geschlossenen Kreis von olw
Meter zu durchfliegen.

68)
Und als Herr Josias erfuhr, daß dieser
Ingo doch noch am Leben sei, wollte er ihn:
Gift reichen lassen durch Pater Bichtulf. Der
Anschlag mißlang. Ingo blieb am Leben und
kämpfte mit vor den Toren Stuttgarts. Da
hat ihn König Rudolf selber zum Ritter ge-
schlagen."
Wieder schweigt der Alte.
Ein grenzenloser Tumult bricht los nach
der tiefen Stille vorhin. Fragen, Rufe
Schreie schwirren durcheinander.
Herr Josias will sich davonmachen, aber
Gerold läßt ihn nicht aus den Augen
Still und ruhig in aller Wirrnis steht Ingo,
als ginge ihn das ganze wilde Lärmen nichts
an. Er steht groß und hochaufgerichtet, die
Eisenhand am Schwertknauf, und seine reinen,
klaren Falkenaugen sehen in grenzenloser, tie-
fer Liebe nur immer hinüber zu Benedikta —
nur immer auf das schmale, todweiße Gesicht,
das lauschend gehoben ist, als höre es unsicht-
bare Engelsstimmen. Hinter Benediktas Stuhl
ist Sturmvogel getreten, in raschem, jähem
Impuls. Sie hat die Arme wie schützend um
das Mädchen gelegt, als fürchte sie, es könnte
zusammenbrechen.
Die älteren Ritter, die Herrn Heinrich und
Frau Jutta noch gekannt haben, starren stau-
nend auf Ingo und stecken dann die Köpfe
murmelnd zusammen:
„Bei Gott, das ist Herr Heinrich selber,
wie er leibt und lebt!"
Da gebietet der Wildensteiner Schweigen.
„Aehnlichkeiten trügen oft und sind mir
Kin Beweis. Wenn Herr Josias wirklich das

Sie Leiche des Forschers Sawtttt
ausgesunden?
London, 16. Dez. Wie Reuter aus CuyaW
in Brasilien meldet, ist in Matto Grctz die
Leiche eines weißen Mannes gefunden wor-
den, von der man vermutet, daß es sich
die sterblichen Ueberreste des vor zehn Jah^n
verschwundenen britischen Forschers Oberg
Fawcett handelt. Der Leichnam war von Te-
leg"aphenarbeitern in der Nähe eines Dor-
fes gefunden worden, das von Eingeborenen
des Chavante-Stammes bewohnt wird. Alle
Anzeichen deuten darauf hin, daß die betref-
fende Leiche von Eingeborenen getötet um
enthäutet worden ist.
Die Nachrichten um das Schicksal des Ober-
sten Fawcett sind bekanntlich nie ganz ver-
stummt Im Jahre 1928 glaubte man endlich
die Gewißheit zu haben, daß Fawcett noch un-
ter den Lebenden weilt. Eine englische Exp^
dition machte sich auf den Weg, ohne ;edoch
eine Spur des Vermißten zu finden.
Böten LitmWen einen Autobus
Istanbul, 15. Dez. Vor kurzem ist in Klem-
cisien ein Autobus, der zwischen den Städten
Balikem's und Bi-ga verkehrte, von einem Ru-
del Bären überfallen worden. Der Führer,
durch den erwarteten Ueberfall und noch mehr
durch die unter den Fahrgästen enstandene Pu-
nik in Schrecken versetzt, verlor die Herrschest
über das Auto'/das kurz darauf in einen Gra-
ben fuhr. Dann gelang es dem Fahrer jedoch,
die Herrschaft wieder über den Wagen zu lls-
wiunen, und den Autobus, der glücklicherweise
nicht beschädigt worden ist, durch Einfchalt^E
großer Geschwindigkeit aus dem Gefahren-
bereich der Bären zu bringen Von den zehn
Bären, die den Autobus überfielen, wurden
nach Aussagen der Fahrgäste drei durch Zu-
sammenprall verletzt. Als sie den Autobus da-
voufahven sahen, trotteten die Bären langsam
weiter.

Sternenlicht wacht über dem WildensteiM
Lautlos ist der Winternacht Träumen, den
der Abend hat alle Winde zur Ruhe gebrach -
Oben von den hohen Bogenfenstern i
Saal fällt Lichtschein auf den Schnee.
Sie sitzen noch an der langen Tafel bei^
guten Humpen Neckarwein und reden sich >
Köpfe heiß über alles, was sie heute ave
gehört und erlebt. Sie können es immer no
nicht lassen und wundern sich über alles o
Unerhörte.
Benedikta hat den blauen Mantel ilberg^
worefen und ist leist Pie steinernen L t w,
hinabgestiegen in den Burghof. Es ziem <
zur stillen Kapelle, wo sie ihr Herz so oft es
geschüttet vorm Bilde des HochgeloM /
Still schreiten ihre Füße mit den weißen
denschuhen über den hartgefrorenen Bo» '
auf dem schmalen Pfad, den die Knechte s
Kapelle geschaufelt haben. Zu beiden SsN
türmt sich der Schnee, der wie Silber gtw
im Sternenschein.
Minutenlang bleibt sie stehen und
Hände gegen die Brust. Sieht empor >n .
traumhaften Sternenhimmel, der .grnsi "
nah über den verschneiten Bergen funkelt.
Vom Kloster Beuron klingt eine Glocke
über. Andere antworten in der Ferne,
langsam wendet sich Benedikta und öffn«
Kapellentür. Die beiden großen Wachse s
brennen am Altar. Tannengrün schmuck^
hölzernen Bänke und weihgetünchten Aa,
Sie hatten es alles zum morgenden --
schon so feierlich gemacht.
Still geht sie die Steinfliesen des GaNg^
entlang bis zu den Stufen des Altars.
sind schon mit purpurnem Teppich v
ringsherum. Auf der untersten Stufe
Benedikta nieder und beugt tief ihr
Das Licht der Kerzen liegt wie ein
Schein über ihrem blonden Haar uns
dem tiefen Blau des samtnen Mantels.
hat die Hände gefaltet, und ihre Lippen ;
wegtzl jich ahn«. Laut. M M

ck*ur»«d«r V«rz«nL«o K « i t
<Ju«I!er>-V«rl»g. ktüalg,brüeIi-3»
Neugeborene aussetzte und man ein solches
dann vor der Klosterpforte fand, wer bürgt
mir dafür, daß es just dasselbe Kind war?
Es werden viele Findelkinder an Kloster-
Pforten gefunden."
Da richtet Sturmvogel sich mit einem Ruck
in die Höhe. Ihre Augen brennen.
„Geduldet Euch eine Minute, Ihr Herren.
Ich bin gleich wieder hier."
Und indes die Zurückgebliebenen Vermu-
tungen, Gedanken und Verwunderung austau-
schen, holt sie hastig den Ring und die Spange,
die sie sorgfältig in ihrer Kemnate verbor-
gen hat.
Und dann steht Sturmvogel hochaufgerichtet
im Saal hinter Benediktas Stuhl und erzählt
mit brennenden Wangen allen Lauschenden
von dem Geheimnis der alten Köhlerfrau, das
ihr dieses auf dem Sterbebett gebeichtet.
Prüfend legt der Wildensteiner den Ring
auf seine Handfläche und tritt damit unter
die nächste Fackel, um deutlicher sehen zu kön-
nen.
„Es ist das Wappen der Edlen von Weren-
wag", sagt er ernst.
„Und auf der goldenen Spange ist ein „I"
geschrieben. Der Anfang von Frau Juttas
Namen."
Der Waffenmeister lacht befreit.
„Dem heiligen Michael sei Dank! Mir steht
es lange unverbrüchlich fest, daß dieser Ingo
der Erbe der Werenwag ist. Aber um Euret-
willen, Ihr Herren und Ritter, freue ich mich
des neuen Beweises."
Herr Josias ist vollständig zusammengesackt.
Er wagt auch nicht mehr, den Blick zu heben.
Langsam ist der Waffenmeister um d«n Tijch

Ueberfall
auf MM SitlMugrndWrer
Frankfurt a. M.^ 15. Dez. Das Gaupresse-
amt Hessen-Nassau teilt mit:
„Der Führer der HI in Lorch a. Rh., Fried-
rich Bergles, wollte am Samstag abend gegen
SO Uhr mit dem Abendzug nach Rüdesheim
zum HJ-Dienst fahren. Auf dem Wege zum
Bahnhof wurde er plötzlich auf der Rheinufer-
stvaße in Lorch von einigen Personen Überfäl-
len und, ohne daß irgendein Streit vorange-
gangen war, durch einen drei Zentimeter liefen
S tich in die Herzgegend schwer verletzt. Ter
Verletzte wurde sofort in das Krankenhaus 'm
Rüdesheim gebracht. Die Staatspolizei nahm
zwei Verhaftungen vor, die jedoch noch keine
Klärung brachten. Die Polizei ist bemüht, die-
sen unerhörten Ueberfall raschestens aufzuklä-
ren und die Verbrecher festzustellen."
Sn AMNot MNtM
Mittenwald, 15. Dez. Ein 49 Jahre alter
Generalagent aus Magdeburg wollte auf dem
Wege von Elmau nach Mittenwald den
sog. Franzosensteig benützen, verstieg sich
aber und geriet -im die Wände des Wettersteins.
In der Richtung zum Grünkopf konnte der
Tourist nicht -mehr vorwärts und nicht mehr
rckckwärts. Spät nachts kam dann der Berg-
steiger, der o bend rein vollkommenunge-
mü gen dausgerüstet war, zu Fall, trieb
auf dem Schnee etwa 30 Meter ab, konnte sich
aber glücklicherweise an einem kleinen Fichten-
stamm festhalten. Seine Hilferufe blieben
mr der einsamen Gegend ungchövt. Erst am
nächsten Morgen wurde der Tourist von einer
GrenzhatrouÄle aufgefunden. Nach mehrstün-
diger, mühevoller Arbeit wurde der Bergstei-
ger, für den das Abenteuer schlimm hätte aus-
göhen können, geborgen nnd zu Tal geschafft.
MnMnzug MWHrt Lieferwagen
Zwei Tote
Wuppertal, 15. Dez. Die Pressestelle bei der
Reichsbahndirektion Wuppertal teilt mit:
Am Sonntag gegen 19.30 Uhr überfuhr der
Personenzug 1712, Overrat — Siegburg auf
-dem unbeschrankten Bahnübergang vor dem
Bahnhof Wahlfcheid einen Lieferwagen. Fah-
rer und Mitfahrer wurden getötet. Der Liefer-
wagen wurde vollständig zertrümmert, die Lo-
komotive nur geringfügig beschädigt. Der Lie-
ferwagen hatte den Uebergang überfahren, ob-
wohl vom der Lokomotive Pfeif- und Läute-
signale gegeben worden waren
GrsWlm in Kimm KOrr
Münster, 17. Dez. Am Montag abend
brach in dem Rietberger Franziskanerkloster
aus bisher noch nicht geklärter Ursache ein
Feuer aus. Sechs aus der Umgebung her-
beigeeilte Feuerwehren konnten nicht ver-
hindern, daß der Dachstuhl des großen Klo-
stergebäudes vollständig abbrannte. Was, . _ „
vom Feuer verschont blieb, wurde durch die jechin beim 40. Zuge Remis an.

Wassermassen stark beschädigt. Das Kloster,
das im Jahre 1721 erbaut wurde, barg große
Kunstschätze und eine wertvolle Bibliothek,
die zum größten Teil gerettet werden konn-
ten. Die Höhe des Schadens läßt sich noch
nicht feststellen.
Gegen 19 Uhr bemerkten Kinder Feuer
im Kloster. Sie alarmierten die Paters, die
gerade beim Abendessen saßen. Etwa zehn
Minuten später hatte sich das Feuer schon
über den ganzen Dachstuhl ausgebreitet und
griff später auch auf die Wirtschaftsgebäude
über. Der Dachstuhl und der Turm mit den
Glocken sind durch das Gewölbe gestürzt. Ge-
gen Mitternacht war es noch nicht gelungen,
den Brand zu löschen.
Euwe MaOweltmMer
Amsterdam, 16. Dez. Im Schachwettkampf
um d-ie Weltmeisterschaft zwischen Aljechin und
Euwe wurde am Sonntag in Amsterdam die
letzte Partie -gespielt. Euwe führte die weißen
Steine und eröffnete das Spiel mit dem Köni-
gmnenbauer; Aljechin nahm das Damengam-
bit an. Im Mittelspiel mußte Aljechin einen ..
Bauern opfern. Nach Figurenäbtausch bot Al- > geklärt.

Ernstes und Meres vom MWWrmachen
M ZMNkWW
Eine geheimnisvolle Erfindung, die geeignet
sein könnte, das Problem der Tarnkappe
mit den Mitteln der modernsten Technik der
Lösung nLherzubringen, hat in der rumänischen
Oeffentlichkeit großes Aufsehen erregt. Der
Ingenieur Völgyessi begegnete zunächst überall
starkem Mißtrauen, als er mit der Behauptung
auftwuchte, daß es ihm möglich sei, mit
Strahlen Gegenstände unsichtbar zu ma-
chen. Inzwischen hat er aber zahlreichen In-
teressenten seine Strahlen vor-ge-sührt und soll
damit einen vollen Usberraschungserfolg erzielt
haben. Tatsächlich gelang -es ihm, Basen und
Puppen, die er -auf verschiedenen Tischen in sei-
nem Hotelzimmer aufstellte, mit Hilfe seiner
Bestrahlung für die Anwesenden verschwinden
zu lassen. Die Gegenstände erschienen nach
und nach in immer dichter werdenden Nebel
gehüllt, bis sie überhaupt nicht mehr zu sehen
waren. Von dem tatsächlichen Vorhandensein
der Gegenstände konnte man sich durch- Berüh-
ren -überzeugen, wobei daun auch die Hand in
dem -geheimnisvollen Nebel verschwand. Aller-
dings ist das Exoperiment nur für diejenigen
Personen wirksam, die sich neben dem Büstrah-
lungswpparat des Erfinders aufstellen. Nur
von dieser Stelle aus sind die bestrahlten Ge-
genstände unsichtbar, während sie v-on allen
anderen Plätzen -im Zimmer auch während des
Experiments sichtbar bleiben. Der Erfinder be-
absichtigt, i-n großen Sälen der rumänischen
Hauptstadt sein Experiment vor der breiten
Oeffentlichkeit vorzufühven und dabei auch
 
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