Die Ausnutzung der Wärme zur Lichtentwicklung etc.
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Wollen wir den Wirkungswerth einer Lichtquelle be-
stimmen, so haben wir zu untersuchen, welcher Antheil der
gesammten aufgewandten Energie thatsächlich zur Lichter-
zeugung verwendet wird.
Am einfachsten gestaltet sich eine derartige Untersuchung
bei der elektrischen Glühlampe, da hier die Wärmeleitung
vernachlässigt werden kann und alle Energie durch Strahlung
abgeben wird.
Blattner1) hat - diesbezüglich Versuche angestellt, die
zu sehr interessanten Ergebnissen führten. Er bestimmt zu-
nächst den Gesammtwerth der ausgestrahlten Energie, indem
er eine Glühlampe in einem Calorimeter glühen lässt, welches
alle Strahlen (leuchtende und nichtleuchtende) zurückhält. So-
dann senkt er dieselbe Glühlampe in ein mit Alaunlösung ge-
fülltes Calorimeter. Letztere besitzt die Eigenschaft, wohl den
Lichtstrahlen den ungehinderten Durchgang zu lassen, nicht
aber den weniger brechbaren, dunklen Wärme strahlen. Die
Differenz zwischen beiden Beobachtungen im Calorimeter gibt
jene Energiemenge, welche als „Licht" ausgestrahlt wird, in
Calorien ausgedrückt.
Feldmann findet, dass die elektrische Glühlampe für
jede Einheit ihrer Leuchtkraft (in deutschen Normalkerzen)
pro Minute 3,6 Gramm-Calorien als Licht aussendet.
Das Wärmeäquivalent des Lichtes ist somit pro Kerze und
Minute 3,6 g Calorien und das Arbeitsäquivalent des Lichtes
pro Kerze und Minute 1,53 M.K.
Ist dies einmal gegeben, so können wir für jede beliebige
Lichtquelle den Wirkungswerth berechnen:
Nennen wir die gesammte pro Minute verbrauchte Energie-
menge E, die Leuchtkraft in deutschen Normalkerzen L, so
ergibt sich der Wirkungswerth W der Lichtquelle in Promillen
nach der Formel: 1000-3,6 L
= —ß
Feldmann berechnet danach den Wirkungswerth des
Steinkohlen - Leuchtgases
im Schnittbrenner zu 2,7 pro Mille
„ Argandbrenner „ 3,8 „
„ Regenerativbrenner „12 „
„ Auerbrenner „ 20 — 40 „
Nach photometrischen Messungen, die ich mit nach eigener
Methode gereinigtem Wassergase (Gemisch gleicher Volumen
1) Siehe Feldmann: Ueber künstliche Lichtquellen: Journal für
Gasbeleuchtung und. Wasserversorgung XXXVI (1893), 222.
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Wollen wir den Wirkungswerth einer Lichtquelle be-
stimmen, so haben wir zu untersuchen, welcher Antheil der
gesammten aufgewandten Energie thatsächlich zur Lichter-
zeugung verwendet wird.
Am einfachsten gestaltet sich eine derartige Untersuchung
bei der elektrischen Glühlampe, da hier die Wärmeleitung
vernachlässigt werden kann und alle Energie durch Strahlung
abgeben wird.
Blattner1) hat - diesbezüglich Versuche angestellt, die
zu sehr interessanten Ergebnissen führten. Er bestimmt zu-
nächst den Gesammtwerth der ausgestrahlten Energie, indem
er eine Glühlampe in einem Calorimeter glühen lässt, welches
alle Strahlen (leuchtende und nichtleuchtende) zurückhält. So-
dann senkt er dieselbe Glühlampe in ein mit Alaunlösung ge-
fülltes Calorimeter. Letztere besitzt die Eigenschaft, wohl den
Lichtstrahlen den ungehinderten Durchgang zu lassen, nicht
aber den weniger brechbaren, dunklen Wärme strahlen. Die
Differenz zwischen beiden Beobachtungen im Calorimeter gibt
jene Energiemenge, welche als „Licht" ausgestrahlt wird, in
Calorien ausgedrückt.
Feldmann findet, dass die elektrische Glühlampe für
jede Einheit ihrer Leuchtkraft (in deutschen Normalkerzen)
pro Minute 3,6 Gramm-Calorien als Licht aussendet.
Das Wärmeäquivalent des Lichtes ist somit pro Kerze und
Minute 3,6 g Calorien und das Arbeitsäquivalent des Lichtes
pro Kerze und Minute 1,53 M.K.
Ist dies einmal gegeben, so können wir für jede beliebige
Lichtquelle den Wirkungswerth berechnen:
Nennen wir die gesammte pro Minute verbrauchte Energie-
menge E, die Leuchtkraft in deutschen Normalkerzen L, so
ergibt sich der Wirkungswerth W der Lichtquelle in Promillen
nach der Formel: 1000-3,6 L
= —ß
Feldmann berechnet danach den Wirkungswerth des
Steinkohlen - Leuchtgases
im Schnittbrenner zu 2,7 pro Mille
„ Argandbrenner „ 3,8 „
„ Regenerativbrenner „12 „
„ Auerbrenner „ 20 — 40 „
Nach photometrischen Messungen, die ich mit nach eigener
Methode gereinigtem Wassergase (Gemisch gleicher Volumen
1) Siehe Feldmann: Ueber künstliche Lichtquellen: Journal für
Gasbeleuchtung und. Wasserversorgung XXXVI (1893), 222.