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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Strache, Hugo: Die Ausnutzung der Wärme zur Lichtentwicklung bei verschiedenen Beleuchtungsmethoden
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0024

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Die Ausnutzung der Wärme zur Lichtentwicklung etc.

Wasserstoff und Kohlenoxyd) im Laboratorium der Actien-
Gesellschaft für Wasserleitungen, Gas- und Heizungsanlagen in
Wien vorgenommen habe, erhielt ich für dieFahnehjelm’schen
Magnesiaglühkämme1) bei einem Consum von 200 Litern pro
Stunde durchschnittlich 40 Kerzen.
1 Liter Wassergas gibt bei der Verbrennung 2500 g Cal.
In der Minute werden = 3,33 Liter verbrannt; diese geben
somit 8333g Calorien. Demnach ist zu setzen:
E = 8333
40

TTr 1000.3,6-40
” - 8333 -näProo.

Auf ähnliche Weise erhielt ich bei den neueren, eigens
für Wassergas eingerichteten Auer’schen Brennern einen
Wirkungswerth von 33,3 pro Mille und bei einem Brenner, [in
welchem eine Zirkonplatte durch Wassergas und Sauerstoff
zum Glühen gebracht wird, sogar 83,8 pro Mille, gewiss eine ganz
stattliche Zahl, wenn man bedenkt, dass nur 180 pro Mille der von
der Sonne zur Erde gelangenden gesammten Strahlung als
Lichtstrahlen auf unser Auge wirken.

Für elektrisches Licht gibt Feldmann an:
für eine 5-wattige Glühlampe .... 50 pro Mille
für die Bogenlampen durchschnittlich. . 100 „

Das Wassergas-Zirkonglühlicht nähert sich in seinem
Wirkungswerth somit dem elektrischen Bogenlicht.
Vorstehende Berechnungen gehen allerdings von der Vor-
aussetzung aus, dass die Gattungen der ausgesandten Licht-
strahlen (also ihre Farbe) für alle in Betracht gezogenen Licht-
quellen gleich sei. Dies wird für den Vergleich der elektrischen
Glühlampen mit allen Flammen, die mit gelbem Lichte brennen,
annähernd der Fall sein, so z. B. auch bei den neueren
Fahnehjelm’schen Brennern für Wassergas mit Chromoxyd-
Imprägnirung. Keinesfalls wird dies aber für den Vergleich
der elektrischen Glühlampe mit den Auer’schen Kohlengas-
oder auch Wassergasbrennern zutreffen, ebensowenig für das
Zirkonlicht. Diese Lichtquellen enthalten mehr Strahlen des
violetten Theiles des Spectrums und das Wärmeäquivalent
dieses Lichtes ist mit 3,6 g Calorien pro Minute und Kerze
jedenfalls zu hoch gerechnet; der berechnete Wirkungswerth
ist daher zu hoch. Für diese Lichtquellen sind obige Zahlen

1) Neuere Sorte'mit Chromoxyd.-Imprägnirung.
 
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