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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 1.1857

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2. Heft
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Miszellen / Korrespondenzen
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https://doi.org/10.11588/diglit.18467#0041

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ria und dem heil. Liborius, dem Patron dieser
Diöcese zu Preis, Leb und Ehren ist durch die
Hände ron JuuIfrauen und Frauen dieser ruhm-
würdigen Stadt dieses Werk voltendet, dereu Na-
incn in das Buch des Lebens eingetragen seyen."

Die Farbenskizze, anf Strainin nbertragcn, hatte
Hr. Malcr Welter zu Kvln entworfen; dem ret-
chen Farbensinne der romanischen Zeit entsprechend,
ist die Mischung gleichwohl davon entfernt in's
Bunte ausznarten.

Anßer den Nonnen des Michaelsklvster sind 68
Franen und Jnngfrauen verzeichnet, denen die
Volleiidung des Werks zu danken ist.

Hoffentlich wird das Beispiel der Damen Pader-
borns in der ganzen Divcese bald Nachahmnng
finden; nach Weihnachten wollen dieselben zwei
kleinere Teppiche für unsernDom sticken. JnBri-
lon ist Fräulein Kampe damit beschäftigt, eine
Kasel in Scide zu stickcn. Dieselbe hat einen sol-
chen Eifer für ihre edle Kunst, daß sie znr General-
versammlung der christlichen Knnstvereine nach
Köln reiste, um sich durch Anschauung von Sticke-
reien, die nach künstlichen Mnstern ansgeführt sind,
weiter auszubilden. Ebenso werdcn die Schul-
schwestern im Bredenklvster bei Brakel dnrch ihre
Pensionärinnen Sachen fnr die Kirchen nach styl-
gerechten Zeichnungen ausführen laffen. Ans
allcm diesem läßt sich schließen, daß in allen Thei-
len der Diöcese bald Damen thätig seyn werden,
nm mit schönen Werken ihrer Hände den Altar
und die Kirche zn schmücken. Bringen Sie uns
nur recht viele Zeichnungen!

Aus Westphalen. (Korresp.) Den Frennden
der kirchlichen Stickerei wird die Mittheilnng von
Jntereffe seyn, daß Fräuleim KampeinBrilon
mit ebenso vieler Hingebung als Ausdaucr den
lobenswerthenAnsang qemacht hat, für ihrePfarr-
kirche eine kostbare Kapelle im feinsten Plattstich
anzufertigen.

Das Meßgewand zeigt im Kreuz die Darstellnng
Christus am Kreuz mit der Leidensgruppe. Auf
dem vordern Stab sind in kleinen Figurcn, nnter
reichen Baldachinen in Gold gestickt, die unbefteckte

Empfängniß nebst einigenPfarrpatroiien angcbracht.

Wir wünschen dieser Dame den besten Fort-
gang und wvllen hoffen, daß das lvbenswerthe
Beispiel auch im übrigen Deutschtand nicht ohne
Nachahmung bleiben werde.

Limburg an der Lahn, im Januar. (Korre-

spondenz.) Mit inniger Frende haben wir dahier,
wo der Kirchcnschmuck leider noch sehr im Argen
liegt, das endliche Erscheinen einer Zeitschrift be-
grüßt, welche sich die würdige Herstellnng deffelben
zur Aufgabe macht. Dabei sind wir indeß nicht
stehen geblteben, sondern es hat sich bereits ein
Marienverein fnr Kirchenschmiick unter den kunst-
geübtesten Frauen hiesiger Gemeinde gebildet, der,
was Eifer für die Sache und guten Willen betrifft,
bis jctzt nichts zu wünschen übrig läßt, und der,
wie wir glauben, schvn deßhalb anf eine gedeih-
lichc Zukuiift rechnen darf, weil er sich, wie es in
seinen unten ftehenden Statuten ausgedrückt ist,
ein- für allemal anf die rechte Bahn begibt und
zur alten, stylgerechten Kunst zurückkehrt. Wir
können nur wünschen, daß Jhr Archiv anch ander-
wärts als Grundlage füi Anfertigung von Kirchcn-
schmuck anerkannt und so Plan und Einheit tn
dtese Bestrebungcn gebracht werde.

Die Statuten des Marienvereins zu Limbnrg
besagen im Anszuge:

Nach §. 1 bestcht der Verein aus katholischen
Franen und Jungfrauen der Gemetnde als vrdent-
lichen, sowie aus Ehrenmitgliedern, welche, ohne
selbst thätig zu seyn, einen mvnatlichen Bcitrag
leisten.

§. 2. Zweck: stylgerechte Ausschmückung des
Hanscs Gvttes, durch Jiistandhaltung der guten
vorhandenen nnd eigenhändige Anferttgnng ncuer
Paramcnte.

§. 3. Der Vercin stellt sich unter den Schutz dcr
Mutter Gottes uiid feiert vvn Bereinswegen an
Mariä Geburt und Mariä Himmelfahrt gemein-
same Communivn. Vvrstand: der jeweilige Stadt-
pfarrer, eine gewählte Präsidentin, der eine Schaff-
nerin und Schatzmeisterin beigegeben sind.

§. 4. Der Verein arbeitet in einem Lokal ge-
meinschaftlich, wenigstens 2 Mal monatlich. Äls
Grundlage für die Arbeiten wird der „Kirchen-
schmiick" angenommeii.

§. S. Die Mittel fließen aus sonntäglicher Kol-
lekte, Beiträgen der Mtitglieder und freiwilligen
Gaben.

Aus Altbayern, 25.Jan. (Korr.) Sie verlan-
gen zu erfahren, wie der Bvden hier in Bayern zu-
bereitet seye fnr die von Jhnen geförderte edle Be-
strebung, die kirchliche Gewandnng wieder zur
Würde, zur Schönheit und Bedeutsamkeit der glvr-
reichen Zeit des Mittelalters zurückznführen. Die-
sem Verlangen entsprechend, will tch Jhnen einige
hieranf bezügliche Notizen mittheilen.

JmAllgemeinen kann ich die Versicherung geben,
daß das Terrain in Bayern für diese Bestrebnng,
wie für Alles, was zur größern Ehre Gottes und
 
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