KONRAD WESTERMAYR, MORGENTOILETTE
AUSGESTELLT IM GRAPHISCHEN KABINETT IJ. B. NEUMANN) BERLIN
NEUE BUCHER
NEUE LITERATUR ÜBER MICHELAGNIOLO
Romain Rolland, Das Leben Michelangelos. Her-
ausgegeben von Wilhelm Herzog. Frankfurt a. M. Rüttgen
& Loening, 1919.
A. E. Brinckmann, Michelangelo als Bildhauer. Heft
83—86 des „Handbuchs der Kunstwissenschaft", heraus-
gegeben von Burger & Brinckmann. Berlin-Neubabelsberg,
Akademische Verlagsgesellschaft, o. J.
Alois Grünwald, Florentiner Studien. Prag 1914.
Dresden, Kunstanstalt Stengel & Co., G.m.b.H. [1919.]
1.
In den „Cahiers de la Quinzaine" hat Romain Rolland
1906 und 1908 zwei Studien über Michelagniolo veröffent-
licht, deren eine dem Werk, deren andere dem Menschen
gewidmet ist. Von den Werken ist in dieser deutschen Aus-
gabe, über deren Verhältnis zu den Originaltexten der Her-
ausgeber Wilhelm Herzog sich leider ausschweigt, nur ganz
nebenbei die Rede; was Rolland von dem Leben des Mei-
sters erzählt, ist nichts anderes, als was wir in unsrer
eigenen, nach allen Seiten reich und tief ausgebauten Michel-
agniololiteratur längst besitzen. Bleibt also die Idee und die
künstlerische Gestaltung. Mit einseitiger Hartnäckigkeit ar-
beitet Rolland im Bilde Michelagniolos die Züge des leiden-
den Kämpfers, des besiegten Siegers heraus und bringt da-
mit eine Gesamtstimmung moderner Sentimentalität hervor,
die mehr mit dem Michelagniolo Gobineaus, als mit dem
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AUSGESTELLT IM GRAPHISCHEN KABINETT IJ. B. NEUMANN) BERLIN
NEUE BUCHER
NEUE LITERATUR ÜBER MICHELAGNIOLO
Romain Rolland, Das Leben Michelangelos. Her-
ausgegeben von Wilhelm Herzog. Frankfurt a. M. Rüttgen
& Loening, 1919.
A. E. Brinckmann, Michelangelo als Bildhauer. Heft
83—86 des „Handbuchs der Kunstwissenschaft", heraus-
gegeben von Burger & Brinckmann. Berlin-Neubabelsberg,
Akademische Verlagsgesellschaft, o. J.
Alois Grünwald, Florentiner Studien. Prag 1914.
Dresden, Kunstanstalt Stengel & Co., G.m.b.H. [1919.]
1.
In den „Cahiers de la Quinzaine" hat Romain Rolland
1906 und 1908 zwei Studien über Michelagniolo veröffent-
licht, deren eine dem Werk, deren andere dem Menschen
gewidmet ist. Von den Werken ist in dieser deutschen Aus-
gabe, über deren Verhältnis zu den Originaltexten der Her-
ausgeber Wilhelm Herzog sich leider ausschweigt, nur ganz
nebenbei die Rede; was Rolland von dem Leben des Mei-
sters erzählt, ist nichts anderes, als was wir in unsrer
eigenen, nach allen Seiten reich und tief ausgebauten Michel-
agniololiteratur längst besitzen. Bleibt also die Idee und die
künstlerische Gestaltung. Mit einseitiger Hartnäckigkeit ar-
beitet Rolland im Bilde Michelagniolos die Züge des leiden-
den Kämpfers, des besiegten Siegers heraus und bringt da-
mit eine Gesamtstimmung moderner Sentimentalität hervor,
die mehr mit dem Michelagniolo Gobineaus, als mit dem
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