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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 7.1927

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Heft 1 (Januar 1927)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23855#0030

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worl, üie bekaimten Vorlngen kranken Laran, datz
sie entweder vom Fachmann gezeichnet und daher
zwar einwandsrei seien, aber wenig darauf Rücksicht
nehmen, datz sie zum raschen Nachzeichnen für des
ZeichnenS weniger oder nicht Geübte bestimmt sind.
Oder aber sind sie vom Pädagogen gezeichnet, die
wenigskens sind aber in jeder Ainsicht vorbildlich.
Seine Schemalas haben allerdings weder pädago-
gische noch künsllerische Vorzüge. Sind sind nichk
nur werllos, sondcrn in hohem Grnde schädlich. Wie
ost musz man noch vbr solchcn Dingen warnen!

3m Verlag Nobert L a n g e w i e s ch e,
Königslein I. T., der nnS schon so mancheS werlvolle,
dazu viliige Kunslbuch schenkte, sind wieder 2 Vll-
cher erschienen, die unsere wäcmste Anteilnahme
verdienen: Karl S i m o n, Figürllche Kunskgeräte
auS deulscher Vergangcnhcil, mit 235 Vildern (Preis
2,2ll Mark), nnd Ai a p Sauerlandt, Werk-
formen denlscher Kunsl, mik 83 Bildern (Preis
3,3ll Alark). 3eder Band enthälk auch einige far-
bige Wieüergaben, dazu einen kurzen aunchlub-
rcichen Tept. Karl Simon schlietzt seine Einleitung
mit dem vielsagenden Sah: „Es besteht nur eine
einzige Bedinguiig, unler welcher Kunst unmög-

1 i ch ist: die des Borwalkens einer Gesinnung, die
den Wert der Dinge allein nach ihrer Nllhlichkeit
abmijzt." Max Sauerlandt meink, zum rechten Auf-
nehmen elnes KunstwerkeS bedürfe es der eigenen
menschlichen Neife, die nicht den sachlichen 3nhalt
allein siehk, sondern die F o r m a l s d a s W e s e n t-
liche empfindet, die die Form als Ausdruck
des hnhalks, den 3nhalk als den notwendigen Trä-
ger der Form und beides, 3nhalt und Form, als
eine geistige Einheik erkennk. Dann weisk er nach,
dajz ein persönliches Berhültnis zum Kunstwerk am
leichteslen im unmlttelbaren Umgang mit den Schöp-
fungen künsklerischen Handwerks zu gewinnen sei:
„sie skehen nicht unerreichbar, unnahbar vor uns,
sondern schmiegen sich unS an, den Ausdruck ihrer
Form der fassenden Hand einprägend". Nechk so,
ivar schon lange melne Anschauung.

Vei den Bildern sind wir fllr die am dankbarsken,
die Abbildungen von Gegenständen aus der römant-
schen und frühgokischen Zeit zeigen. Hier lebk noch
daS Urphänomen deS Gestaltens, das in den ver-
schiedenslcn Zonen üer Ecde und in den verschie-
denskcn Zeilen Berwandkes zeugke. Solche ur-
sprünglichen Dinge sind für uns im Ilnkerrlchk un-
inikkelbar fruchkbar.

Baskelbnch, Wegwciser sür Handfertigkeit, Spiel
uiid Arbeit. Berlag Kosmos, Gesellschaft der Nakur-
freunde, Franckh'sche BerlagSbiichhandluna, Skult-
gark. PreiS 4 Mark. Mik vielen werlvollen An-
regungen.

3m selben Berlag erschien: gans Härlin, Rosz-
bach und Minden, Pflug u»d Schwerk Im Sieben-
jührigen. Krieg, eine Erzählung mlk 17 Bildern,

2 Schlachtenplänen und einem farbigen Umschlag-
bild. Ein lebendig gezeichnekes Kulturbild aus der
Zelk des Herzogs Karl Eugen. Geeigiiek für Knaben.

Die ü Bücher der Kunsk, herausgegeben von Prof.
Dr. Vrinckmann. 6. Buch: Die Kunst der
Gegenwark, von Museumsdirekkor Dr. Paul E.
Schmidt, mik 108 Abbildungen und 5 Farbkafeln.
Preis ln Halbleinen 111 Mark (bei der Akademischen
Berlagsgesellschafk Akhenaion, Wildpark-Potsdam).

Die Ergebnisse der Wissenschaft find hier von gut
unterrichteter Seike zusammengefajzt. Der Bild-
schmuck ist reich und gut gewählt.

Kubus-Baukasken von Erich Kliefert, akad.
geb. Zeichenlehrer an der Hansaschule am Sunde in
Skralsund. Dieser Baukasten, der für Kinder, Er-
wachsene und Erzieher gedacht ist, hat den Würfel
zur Grundform. Ein aus 2 Würfeln gebildekes
Prisma ergibt die nächste Form. Würfel und PriSma
parallel zu einer Seitenwagd halbiert, ein- und
zweimal diagonal gekeilt, ergeben die llbrigen sechs
Formen. Durch diese einfache Teilung wird ein
gutes Berhältnis der Bauklötze untereinander und
damit auch des Bauganzen erreicht. 3ch halte den
Baukasten für geeignet, den Schülern gewisse
Grundbegriffe llber Archikekkur klarzumachen, ihr
Gefühl für das Kubische zu enkwickeln, sie anzuregen,
selbft Bauken zu ersinnen, die sie beim Projektions-
zeichnen verwenden können.

Gebrauchsgraphik, Monaksschrist zur Förderung
künstlerischer Neklame, verlegt bei Phönix, 3llu-,
strationSoruck und Berlag, Berlin SW. 68. 3mmer
wieder weisen wir mit Nachdruck auf diese überaus
reich bebiiderke Zeitschrist hin, die uns so viele An-
regung geben kann. Unser Arbeitsgebiet berllhrt
sich sehr nahe mit den Dingen, die hier gezeigt und
erörlert werden. Darum, Ämtsgenossen: Halkek
und lejet diefe Zeitfchrifk, gebt sie auch ab und zu
reiferen Schüiern in die Hand! Wir kommen später
ausführllch auf die „Gebrauchsgraphik" zurück.

Leben und Treiben zur Arzeik von Dr. O. Hau -
s e r, mit 4 bunten Beilagen von W. Kranz und M.
Kuhnert, 154 Texkbildern von Erich Skurkevant und
einer Karke des Bezäretales. sBeclag von Nich.
Vong in Berlin.) Das recht empfehlenswerte Büch-
lein ist auf wissenschafkliche Forschungen des Berf.
gegründet. Preis 4,50 Mark.

Kulkurkunde. 3. Vand: Bom Feuerkier zur Ofen-
gluk von Guskav Klemm, mit Zeichnungen von
Kurk Nübner (bei C. Heinrich, Dresden-N.). Preis
6 Mark. Bon bilüendem Wecke in kechnischer und
kulkurkundlicher Hinsicht. Kann warm empfohlen
werden.

Der kleine Brockhaus, Handbuch des Wissens in
einem Bande (bei F. A. Brockhaus, L.). Liefe-
rung 7, 8 und S. Wir kommen auf das vorkreffliche
Merk, für dessen Ausftakkung der Berlaa keine
Kosten scheut, nach Erscheinung des lehten Bandes
zurück.

Nakurgemäszer Zeichen- und Kunstunkerrichk, ein
MögMiser in dä? Äebtek oer kunjiiertscyen Er-
ziehung, verfatzt von Regierungsrak Prof. AlolS
Kun.rfeld unker Mikwirkuna von Fachinspeklör
Prof. Üskar' Rainer. III. Teil, mik 14 Farb-
tafeln und 251 Abbildunaen im Text. 2. Auflage
(Deukfcher Verlag für 3ugend und Bolk, Wien).
Die beiden ersten Teile besprach ich schon. Am
besken gefiel mir der 1. Teil, der restlos befriedigk.
Beim 2. Teil mischken sich einige störende Dinge etn,
auf die wir hinwlefen. Das trifft auch für Teil III
zu, der in der 2. Auflage ein skaktlicher Band von
312 Seiten geworden isr. Auf Seite 17 bsgegnen
wir dem „Frih Skrichmann", ebenso wieder später
(S. 245—247). Der Weg von der Nakurform zum
Ornament wird wiederholt beschritten, so wird z. B.
 
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