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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 14.1879

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Vom Christmarkt
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119

Vütti Christmarkt.

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mischcn Kiinstler unserer Zeit Vvrgesehen. Außer
den vben genannten ist unter Anderen auch Ma-
thias Schniid an der Jllustration des Werkes
bctheiligt gewesen. Der Löwenantheil freilich ist der
überaus fruchtbaren nnd geschickten Hand Richard
Püttner's zugefallen, die, leicht skizzircnd, aber stcts
den malerischen Eindruck
festhaltend, fast Alles
Papier gebracht hat, was
an kleineren architekto-
nisch-landschaftlichen Bil-
dern in den Tept einge-
streut ist. Wir kvnnen unü
nicht versagen, unter dcn
größeren Vollbildern ei-
ilige Meisterleistungen, bci
denen die Kunst desHolz-
schneiders mit
Zeichners um
des Verdienstes
cifert hat, sv „
der Hofkirche zu Jnns-
bruck" von G. Bauern-
fried, „Der grvße Sten-
benfall" von G. Engel-
hardt, „DerHaiderSee"
von Richard Püttner,
namhaft zu machen, ohne
damit die Zahl der nen-
nenSwerthen Darstellnn-
gen zu erschvpfen. Druck
ilnd Papier sind wie bei
Ebers' „Aegypten" Vvn
dcr vorzüglichsten Art, der
Einband von durchaus
solider Eleganz. — Wie
sich das Gute oder
mehr das Beste immer
am besten bezahlt macht,
sobald es nur seinem
Wesen nach bei dem gro-
ßen Pnbliknm auf Jnter-
eße und Verständniß zn Siadtplatz zu Jnnsbruck. Ans Tirol und
rcchnen hat, zeigt der Er-

fvlg und die fortdauernde Beliebtheit fast aller Werke
diescr Gattung. So ist denn auch die Engelhorn'sche
Verlagshandlung in der glücklichen Lage, die zwcite
Auflage von „Jtalien, eine Wanderung von
den Alpen bis zum Aetna, in Schilderungen
von K. Stieler, Ed. Paulus, W. Kaden" an-
knndigen zu können. Die neue Auflage dieses Werkes,
welches unseren Lesern schon zur Genüge bekannt
sein dürfte, wird in 36 Lieferungen ausgegeben, von

denen bis jetzt die beiden ersten vorliegen. —- Der
äußern Erscheinung und auch dem Jnhalte nach ciner
verwandten, wcnn auch mehr nach der historischcn Seitc
gewandten Richtung folgend, gehvrt in den Kreis dicscr
Publikationen, ferner die von der Verlagshandlnng von
W. Spemaun nun zu Ende geführte deutsche Kultur-

geschichte oder, wenn das
zu streng wissenschaftlich
klingt, die Schilderungen
aus der Knlturgeschichte
Deutschlands, die untcr
dem etwas emphatischen
Titel „G ermania, zwei
Jahrtausende deut-
schen Lebens " von
Johannes Scherr ver-
faßt und Vvn einer grv-
ßen Anzahl tüchtiger
Kllnstler wie Aug. vvn
Heyden, E. Klimsch,
Lindenschmitt, A.
Baur, Thnmann u.
s. w. mitBildern geschmückt
sind. Der Begrifs der
Kulturgeschichte ist beidie-
semUnternehmen in seiner
weitesten Bedeutnng ge-
faßt, ein Umstand, dcr in
die Jllustration eine ge-
wisse Buntscheckigkeit, um
nicht zu sagen Planlosig-
keit gebracht hat. Die
Dame Kultnrgeschichte
hat ein ebenso faltiges
Gewand, wie der Herr
Fiskus, und einen ebenso
umfänglichen Mantelsack,
in welchem sich all und
jcdeS herrenlose Gut un-
terbringen läßt. Kcin
Wunder daher, daß die
--- --- Absicht, anschaulich zn

Vorarlberg. Verlcig von Gcbr. Kröner. seiN, dem Scherr - Spe-

mann'schen Unternehmen
mitnnter wunderliche Phantasiebitder zugeführt hat.
Namentlich sind die Versuche, Vvn dem Volks- und
Famitienlcben in den Dämmerzeiten unserer Geschichte
eine Borstellung zu geben, durchweg nicht besvnders
glücklich. Sehr viel Schönes, ja Vorzügliches bietet
das Werk dagegen, wv cs sich um die Darstellung
beglaubigter, thatsächlich noch vorhandener Denkniäler
des Kulturlebcns früherer Jahrhunderte handclt. —
Dieselbe Verlagshandlung versandte jüngst auch das
 
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