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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,1: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34718#0147

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132

Krönungsordines

Dies zeigen auch die Angaben über die Anwesenheit der Königin, die 1309 belegt isk"'
aber vom Ordo nur als Möglichkeit in Betracht gezogen wird (regzna sz pzvsczzs zz^zzczi'i)?"
Wendet man sich den später noch im Detail zu behandelnden inhaltlichen Verän-
derungen des Ordo zu, so ist nicht erkennbar, warum diese gerade für die Krönung
Heinrichs VII. vorgenommen worden sein sollen. Die stärkere Betonung des Wahl-
rechts gegenüber dem Erbrecht in der Thronsetzungsformel und an anderen Stellen^
ist spätestens seit dem Ende der Staufer denkbar, ja ihre besondere Betonung würde im
Sinne Mario Krammers als eine »gegen das Haus Habsburg gerichteten Spitze« gerade
auf 1298 und nicht auf 1309 hindeuten.Die Verpflichtung zur Bewahrung und Wie-
dergewinnung des Reichsguts in Fragen und Krönungseid ist hingegen mehrheitlich
auf die Zeit Rudolfs von Habsburg bezogen worden, die hierfür deutlich besser zu pas-
sen scheint als die Heinrichs VII.Manches spricht dafür, dass 1273 im Rahmen der
Krönung zum ersten Mal die Rekuperation des Reichsgut geschworen wurde,^ auch
wenn eine Trennung zwischen Wahl- und Krönungseid nicht immer eindeutig zu tref-
fen ist.^

Schreibung zu 1309 und wies lediglich daraufhin, dass »das Meßformular dieses Tages auch bei
einer an einem anderen Tag stattfindenden Krönung gelten konnte«.
210 Siehe unten, Kapitel 5.7.3.
211 MGH LL 2, S. 385, Z. 18f. sowie S. 390, Z. 35.
212 Siehe unten, Anm. 329.
213 Vgl. oben, Anm. 177.
214 Vgl. oben, Anm. 176. Anders KERN, Gottesgnadentum und Widerstandsrecht, S. 303, der jedoch
auch nur allgemein auf »den Sprachgebrauch der Akten Heinrichs VII.« und »die politische
Lage des Jahres 1309« verweisen konnte.
215 Vgl. CoLBERG, Reichsreform und Reichsgut, S. 84f. Um dieselbe Zeit nahm auch der Schwaben-
spiegel eine entsprechende Erweiterung des Sachsenspiegels vor, doch wurde der Eid hier mit
der Wahl und nicht mit der Krönung in Verbindung gebracht: Ais man den Uzzzzg U'iusU so soi er
dem zvz'c/z /zzzid suzozvzz zzzzd z'zz dozz az'd Her dz'zzg zzozzzozz. daz orz zvc/zf sUrciro zzzzd zzzzzvc/zf Uzzc/zo rzzzd das
daz roz'c/z rvrsfazzdo azz soz'zzozzz roc/zUzz zzzzd das roz'c/z adczozY zzzozv zzzzd zzz'c/zf orzzzor (Schwabenspiegel,
Landrecht 122a, S. 184); hingegen Sachsenspiegel, Landrecht III 54 § 2, S. 239f.: Ais zzzozz dozz icozz-
z'zzg iazsH, so scai izo dozzzo rz'iro izzzido dzzzz zzzzdo swozvzz, daf izo rocizi sioriro zzzzdo zzzzrocizi irrozziro zzzzdo daf
rz'iro ooz'sia azz sz'zzzo rocizio. Die späteren Verlautbarungen des Königs und der Kurfürsten lassen
den genauen Zeitpunkt der Eidesleistung unerwähnt. Vgl. z. B. MGH Const. 3, Nr. 110, S. 100:
Nos ozzz'zzz z'zzroz'zzrazzdo/z'rzzzazzz'zzzzzs, t?Mod z'zzzporz'aiz'a izozza sz'zzo cozzsz'iz'o prz'zzcz'pzzzzz prorszzs aiz'ozzaro zzozz
posszzzzzzzs; Nr. 356, S. 341: z'zzrazzzozzfo a pzvdz'cfo dozzzz'zzo zzosiro rogo Rozzzazzozrzzzz prosiz'io szzpor izozzz's z'zzz-
porz'z zzozz aizozzazzdzs. Ellenhardi Chronicon, S. 123 berichtet sogar von einer ähnlichen Eideslei-
stung der Kurfürsten unmittelbar nach der Wahl: Pzdzzcz'pos ocro U cicciorcs/coda szza aiz oo rozzorozz-
ior rocoporzzzzf czzzzz olzodozzfz'a doizz'ia oi cozzszzoia, z'zzrazzzozzfo Hz'azzz aiz z'psz's prosiz'io cozpozrdz, z^zzod sz'izz
fazzzz^zzazzz Rozzzazzorzzzzz rogz assz'sioro zzoiiozzi cozzira z'zzzzasoros oi doUzzforos izozzorzzzzz z'zzzporz'z Rozzzazzz.
216 Vgl. SCHUBERT, Königswahl und Königtum, S. 322-326, dessen Ausführungen allerdings nicht
frei von Fehlern oder Ungenauigkeiten sind: So bezieht er zum Beispiel eine an sich bereits pro-
blematische Quelle ohne weitere Prüfung fälschlich auf die Krönung Sigismunds 1414 statt
Friedrichs III. 1442 (S. 322; vgl. unten, Kapitel 5.14.4, Anm. 2002). Die S. 325, Anm. 48 angeführte
Quelle (Stengel [Hg.], Nova Alamanniae, Nr. 773) steht außerdem weder auf »S. 415ff.«, noch ist
in ihr explizit von einem »Krönungseid« die Rede. Zur Bewertung von Ludwigs Wahleid (S. 325)
siehe ferner unten, Kapitel 7.3.4, Anm. 445. Auch eine von SCHUBERT, König und Reich, S. 352 auf
den Krönungseid bezogene Stelle vermeidet eine genauere Bezeichnung des Eides oder Anga-
ben über dessen Inhalt: Uzzd daz go/zoz'zzozz zzzzd goMzozz uzz'r zzzzY gdUzz fzvwozz azzf dozz azf, dozzz uzz'r dozzz
rz'c/z gosworzz /zalzozz, zzzzd zzzzsor sdzz Lzzdowzg zzozz Brazzdozzlzzzrc/z Izoz soz'zzozzz az/d^ adoz sfaH zo Mzadozz
(MGH Const. 6,1, Nr. 882, S. 735, § 4).
 
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