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Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,1: Ostfildern, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.34718#0261

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Herrschererhebungen des Spätmittelalters

dem Dominikanerkonvent, stattfand und an die sich die offizielle Verkündigung des
Königs und seine Bekanntmachung in der ganzen Stadt anschloss.

5.5.3 Sicherung der Herrschaft: Der Zug nach Aachen und die Krönung
Ob Albrecht bei der Wahl persönlich anwesend war, kann nicht mit Sicherheit gesagt
werdend^ Nach dem Ellenhard-Codex leisteten die Kurfürsten, wie auch bereits nach
der ersten Wahl in Mainz, zusammen mit weiteren Fürsten dem neuen König den Treu-
eid und empfingen ihre Lehen. Die von den Wählern an den König gestellten Forderun-
gen, die entstandenen Wahl- und Krönungskosten zu begleichen, fielen im Vergleich
zur vorangegangenen Herrschererhebung eher bescheiden aus/'^ und auch die obliga-
torischen Wahlzusagen und Zugeständnisse blieben hinter den Versprechungen Adolfs
zurück.^
Von Frankfurt aus zog Albrecht kurz nach der Wahl zunächst nach StraEburg, wo
er von der Stadt und dem Bischof, seinem treuen Verbündeten der letzten Monate, feier-
lich empfangen wurde und wiederum zahlreiche Lehen vergab.^' Hier blieb der König

S. 7; Nr. 9 und 10, § 2, S. 9; Nr. 36, § 2, S. 32). An sich kann dieser Passus nicht sicher auf die Feier
dieser Messe bezogen werden (vgl. DoTZAUER, Anrufung und Messe zum Heiligen Geist, S. 25f.
und unten Kapitel 5.8.2), doch liegt diese Annahme durch die Nachricht bei Ottokars durchaus
nahe, was bisher in der Forschung nicht weiter beachtet wurde.
403 Laut Ottokar wurde Albrecht der Ausgang der Wahl mittels Boten bekannt gegeben (Ottokars
Österreichische Reimchronik, S. 964, Vers 72990-72993). Die Wahlanzeige der Fürsten macht
über die genaue zeitliche Abfolge der einzelnen Schritte keine Angaben und ist erst auf den Tag
nach der eigentlichen Wahl datiert, was vor dem Hintergrund der Vorgänge von 1273 und 1292
gegen eine Anwesenheit des Gewählten sprechen dürfte.
404 Lediglich der Erzbischof von Trier erhielt bereits kurz nach der Wahl für seine Auslagen und
Verdienste 3000 Mark sowie zur Verteilung an seine Räte 2000 Mark zugesichert (Böhmer, Rege-
sten des Kaiserreichs, S. 199, Nr. 3, nach dem Original in Koblenz, vom 29. Juli aus Frankfurt).
Dieses Versprechen wurde offenbar nach der Krönung erneuert, wobei als Grund der Ausgaben
hier die Wahl selbst nicht explizit genannt wird (Günther [Hg.], Codex Diplomaticus Rheno-
Mosellanus, Bd. 2, Nr. 381, S. 532: popfcr z'zzfoicraMcs cxpczzsas cf grafa scrzzz'fz'a; Köln, 29. August).
Zum Erzbischof von Köln siehe unten, Anm. 436. Dass dieser am 29. Juli als einziger Kurfürst
keinen Willebrief zu einer von Albrecht vorgenommenen Verpfändung an den Erzbischof von
Trier ausstellte (Mittelrheinische Regesten, Bd. 4, Nr. 2768), könnte darauf hindeuten, dass er
bereits zwei Tage nach der Wahl nicht mehr in Frankfurt weilte, nachdem er am Tag zuvor die
Bestätigung seiner Privilegien erhalten hatte (MGH Const. 4, Nr. 11).
405 SCHUBERT, Absetzung König Adolfs von Nassau, S. 291 mit Anm. 112.
406 Ellenhardi Chronicon, S. 139: Ria ciccfz'ozzc pcracfa, ozzzzzcs prz'zzcz'pcsycccrzzzzf cz ZHrazzzczzfzzzzz/z'dciz'fafz's,
t?Mod cz assz'sfcrc pcllczzf contra z'zzzzasorcs Roman/ z'zzzpcrz'z, cf jfcoda aiz co rczzcrczzfcr, sz'czzf dcczzz'f, rcccpcr-
zzzzf. Et apzzd Rrazzirczz/z/rf n/oran: posf/zzodzzzzz^cc/'sscf per ^zzz'zzdczzazzz ad prcccs prz'zzcz'pzzzzz et aiz'orzzzzz zzo-
Fz'iz'zzzzz, t?M/' corzzzzz^coda aiz/Mcrz/zzf rcccpfzzrz. QM/ efzazzz ea receperMwf a& co czzzzz z'zzrazzzczzfo presfz'fo/z'deiz-
fafz's. Vczzz'f Argczzfz'zzczzsz's opz'scopns, et pcrzzzazzsz'f z'Fz ^zzz'zzdccz'zzz dz'cFzzs, z'n t?no loco pd/ros noMos^eoda
rcccpcrz/zzf. Die Anordnung der Ereignisse ist hier etwas verworren, da Albrecht sich weder in
Frankfurt noch in Straßburg volle zwei Wochen aufgehalten haben kann. Die Zeitspanne be-
zieht sich wohl auf die Zeit von seiner Wahl bis zu seinem Aufbruch von Straßburg (vgl. die
folgende Anmerkung 407). Philipp Jaffe emendierte daher zu Recht Argczzfz'zzczzsz's cpz'scopzzs in ad
Argczzfz'zzczzsczzz cpz'scopzzzzz. Über den Einzug in Straßburg berichten die Annales Colmarienses
Mairoes ad a. 1298, S. 224: Azzfc asszzmpfz'ozzz's Fcafc pz'rgz'zzz's Marz'c.pczzzY z'zz Argczzfz'zzam AiFcrü/s
rex RomazzorM/?:, cf rccz'pz'fzzr a domz'zzo cpz'scopo cf a popzzfo soiemzzzfer cf fefazzfer.
 
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