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https://doi.org/10.11588/diglit.34718#0365
350
Herrschererhebungen des Spätmittelalters
Nachricht Karl in Luxemburg oder Trier erreicht habend Da mittlerweile absehbar ge-
worden war, dass ein Einlenken der Krönungsstadt Aachen nicht mehr zu erwarten
war^3 und auch die Stadt Köln ihre Tore verschlossen hielt,^ entschied man sich im
Lager des neuen Königs schließlich, die lange anvisierte Krönung in Bonn vorzuneh-
men.
5.9.2 Die erste Krönung
Da die Entstehung des spätmittelalterlichen Krönungsordo vor 1342, genauer >um 1325<
anzunehmen ist,^ wäre Karls Krönung 1346 die erste, bei der er zur Anwendung ge-
kommen sein könnte. Allerdings machte der Ort des Rituals, die St. Cassiuskirche in
Bonn, bereits gewisse Veränderungen notwendig, namentlich durch das Fehlen der
Oberkirche mit dem steinernen KarlsthronA'*' Im Folgenden gilt es daher ähnlich wie
dcccrzzczzfcs Mzzccz'ozzezzz, cozzseczrzfz'ozzezzz cf cozuzzacz'ozzezzz z'zzzpez*M?z's dz'adezzzafz's fz'M per zzzazzzzs zzosfzrzs
oporfMMz's loco cf fezzzpore z'zzzpczzdazzs, supplczzfcs tyMotyMC ozzzzzczzz dc/ccfzzzzz, sz t?Mz's zzzzf raezozze^orzzze sezz
fzze zzzzf efeeforzzzzz preziz'cforzzzzz persozzzzrzzzzz, z^zzz cfccfcz'ozzz fzze zzzfcz^zzcrzzzzf, sezz ex z?zzzzpz's zzfz'zz rzzcz'ozzc szüc
czzzzszz z'zz czzdczzz cfcccz'ozzc z'zzferzzezzerz'f z^zzozzz's zzzodo, ex cerfzz scz'czzcz'zz ef de zzposfofz'ce pfezzz'fzzdz'zze pofesfzzfz's.
Die Approbation wird auch in zahlreichen Chroniken erwähnt, wie z. B. bei Michael de Leone,
De cronicis temporum hominum modernorum, S. 472 (auch bei HETZENECKER, Reichs- und Kir-
chenpolitik des Würzburger Hochstifts, Beilage V, S. 87) oder Heinrich von Diessenhofen, Chro-
nik, S. 54.
962 Am 15. November weilte Karl noch in Luxemburg, am 22. war er in Trier und spätestens am
25./26. in Bonn (vgl. RI VIII Nr. 262-264a). Denkbar wäre, dass Karl um den 20. November in
Luxemburg von seiner Approbation erfuhr und sich dann nach Trier begab, um von dort die
Mosel hinab nach Bonn zu reisen. Erstaunlich ist, dass die Krönung zunächst auch ohne expli-
zite päpstliche Bestätigung geplant wurde, diese für den späteren tatsächlichen Termin dann
aber von entscheidender Bedeutung gewesen zu sein scheint. HuscH, Krönungen Karls IV.,
S. 109 hält es für wahrscheinlicher, dass der spätere Termin »augenscheinlich unabhängig von
der päpstlichen Approbation« gewählt wurde und eher auf die Schlacht von Crecy und die Be-
mühungen um Aachen als Krönungsort zurückgehen dürfte. Allerdings sprechen die zeitliche
Koinzidenz von Approbation (6. November), Karls Aufbruch von Luxemburg etwa zwei Wo-
chen später und dem Vollzug der Krönung am 26. November eher für die besondere Relevanz
der Approbation. Hinzu kommt, dass Karl sich vor der Krönung mehr als einen Monat in Lu-
xemburg aufhielt und weitere Versuche, Aachen zum Einlenken zu bewegen, nicht belegt sind.
Dass man nach Aachens anfänglicher Weigerung im Oktober oder November noch einen Um-
schwung erhoffte, scheint wenig wahrscheinlich, stattdessen wartete man nun auf die päpstli-
che Bestätigung des neuen Königs.
963 Zwar unternahm Balduin von Trier auch nach der Wahl weiterhin Truppenanwerbungen vor
(MGH Const. 8, Nr. 76-81, zwischen dem 29. Juli und dem 27. September), doch wird man wohl
kaum an eine Belagerung der Stadt gedacht haben. Die entsprechenden Abmachungen erwei-
terten frühere Anwerbungen von Ende Juni und Anfang Juli (ebd., Nr. 44-49), in denen die Kö-
nigswahl betont wurde (ez/zzezz Rozzzesc/zezz Mzzz'zzg zzz fez/sezze), um den Zusatz zzzzd ZH czuzzezze. Zu
den Werbungen Johanns von Böhmen im Vorfeld der Wahl siehe WERUNSKY, Geschichte Kaiser
Karls IV., Bd. 1, S. 43, Anm. 5.
964 Matthias von Neuenburg, Chronik, c. 76, S. 215: Qu/ [Karl IV., A.B.], czzzzz Az?zzezzses cf Colozzz'ezzses
z'pszzzzz zzozz receperz'zzf, z'zz Bzzzzzzzz zziz zzzUzz'epz'scopzzs Colozzz'ezzse dozzzz'zzz'czz zzzzfe Azzzüee exfz'fz'f cozuzzzzfzzs.
965 Siehe oben, Kapitel 4.4.3 und 4.4.4.
966 Dies übersieht HiLSCH, Krönungen Karls IV., S. 109, wenn er ohne Belege ausführt: »Die Krönun-
gen in Bonn und Aachen wurden nach dem Krönungsordo vollzogen, der 1309 für die Krönung
von Karls Großvater Heinrich VII. zusammengestellt worden war.« Hilschs Aufsatz widmet
sich allen Krönungen Karls IV., wenn auch bedingt durch den begrenzten Umfang in nur sehr
summarischer Form und ohne eingehende Quellenkritik.
Herrschererhebungen des Spätmittelalters
Nachricht Karl in Luxemburg oder Trier erreicht habend Da mittlerweile absehbar ge-
worden war, dass ein Einlenken der Krönungsstadt Aachen nicht mehr zu erwarten
war^3 und auch die Stadt Köln ihre Tore verschlossen hielt,^ entschied man sich im
Lager des neuen Königs schließlich, die lange anvisierte Krönung in Bonn vorzuneh-
men.
5.9.2 Die erste Krönung
Da die Entstehung des spätmittelalterlichen Krönungsordo vor 1342, genauer >um 1325<
anzunehmen ist,^ wäre Karls Krönung 1346 die erste, bei der er zur Anwendung ge-
kommen sein könnte. Allerdings machte der Ort des Rituals, die St. Cassiuskirche in
Bonn, bereits gewisse Veränderungen notwendig, namentlich durch das Fehlen der
Oberkirche mit dem steinernen KarlsthronA'*' Im Folgenden gilt es daher ähnlich wie
dcccrzzczzfcs Mzzccz'ozzezzz, cozzseczrzfz'ozzezzz cf cozuzzacz'ozzezzz z'zzzpez*M?z's dz'adezzzafz's fz'M per zzzazzzzs zzosfzrzs
oporfMMz's loco cf fezzzpore z'zzzpczzdazzs, supplczzfcs tyMotyMC ozzzzzczzz dc/ccfzzzzz, sz t?Mz's zzzzf raezozze^orzzze sezz
fzze zzzzf efeeforzzzzz preziz'cforzzzzz persozzzzrzzzzz, z^zzz cfccfcz'ozzz fzze zzzfcz^zzcrzzzzf, sezz ex z?zzzzpz's zzfz'zz rzzcz'ozzc szüc
czzzzszz z'zz czzdczzz cfcccz'ozzc z'zzferzzezzerz'f z^zzozzz's zzzodo, ex cerfzz scz'czzcz'zz ef de zzposfofz'ce pfezzz'fzzdz'zze pofesfzzfz's.
Die Approbation wird auch in zahlreichen Chroniken erwähnt, wie z. B. bei Michael de Leone,
De cronicis temporum hominum modernorum, S. 472 (auch bei HETZENECKER, Reichs- und Kir-
chenpolitik des Würzburger Hochstifts, Beilage V, S. 87) oder Heinrich von Diessenhofen, Chro-
nik, S. 54.
962 Am 15. November weilte Karl noch in Luxemburg, am 22. war er in Trier und spätestens am
25./26. in Bonn (vgl. RI VIII Nr. 262-264a). Denkbar wäre, dass Karl um den 20. November in
Luxemburg von seiner Approbation erfuhr und sich dann nach Trier begab, um von dort die
Mosel hinab nach Bonn zu reisen. Erstaunlich ist, dass die Krönung zunächst auch ohne expli-
zite päpstliche Bestätigung geplant wurde, diese für den späteren tatsächlichen Termin dann
aber von entscheidender Bedeutung gewesen zu sein scheint. HuscH, Krönungen Karls IV.,
S. 109 hält es für wahrscheinlicher, dass der spätere Termin »augenscheinlich unabhängig von
der päpstlichen Approbation« gewählt wurde und eher auf die Schlacht von Crecy und die Be-
mühungen um Aachen als Krönungsort zurückgehen dürfte. Allerdings sprechen die zeitliche
Koinzidenz von Approbation (6. November), Karls Aufbruch von Luxemburg etwa zwei Wo-
chen später und dem Vollzug der Krönung am 26. November eher für die besondere Relevanz
der Approbation. Hinzu kommt, dass Karl sich vor der Krönung mehr als einen Monat in Lu-
xemburg aufhielt und weitere Versuche, Aachen zum Einlenken zu bewegen, nicht belegt sind.
Dass man nach Aachens anfänglicher Weigerung im Oktober oder November noch einen Um-
schwung erhoffte, scheint wenig wahrscheinlich, stattdessen wartete man nun auf die päpstli-
che Bestätigung des neuen Königs.
963 Zwar unternahm Balduin von Trier auch nach der Wahl weiterhin Truppenanwerbungen vor
(MGH Const. 8, Nr. 76-81, zwischen dem 29. Juli und dem 27. September), doch wird man wohl
kaum an eine Belagerung der Stadt gedacht haben. Die entsprechenden Abmachungen erwei-
terten frühere Anwerbungen von Ende Juni und Anfang Juli (ebd., Nr. 44-49), in denen die Kö-
nigswahl betont wurde (ez/zzezz Rozzzesc/zezz Mzzz'zzg zzz fez/sezze), um den Zusatz zzzzd ZH czuzzezze. Zu
den Werbungen Johanns von Böhmen im Vorfeld der Wahl siehe WERUNSKY, Geschichte Kaiser
Karls IV., Bd. 1, S. 43, Anm. 5.
964 Matthias von Neuenburg, Chronik, c. 76, S. 215: Qu/ [Karl IV., A.B.], czzzzz Az?zzezzses cf Colozzz'ezzses
z'pszzzzz zzozz receperz'zzf, z'zz Bzzzzzzzz zziz zzzUzz'epz'scopzzs Colozzz'ezzse dozzzz'zzz'czz zzzzfe Azzzüee exfz'fz'f cozuzzzzfzzs.
965 Siehe oben, Kapitel 4.4.3 und 4.4.4.
966 Dies übersieht HiLSCH, Krönungen Karls IV., S. 109, wenn er ohne Belege ausführt: »Die Krönun-
gen in Bonn und Aachen wurden nach dem Krönungsordo vollzogen, der 1309 für die Krönung
von Karls Großvater Heinrich VII. zusammengestellt worden war.« Hilschs Aufsatz widmet
sich allen Krönungen Karls IV., wenn auch bedingt durch den begrenzten Umfang in nur sehr
summarischer Form und ohne eingehende Quellenkritik.