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Velhagen & Klasings Monatshefte — Band 28, 2.1913/​1914

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wachſenden
goldenen
Säulen zwi-
ſchen der
blauen Tö-
nung des
Mauerwerks
unſer Bild
nur andeu-
ten kann,
oder die-
jenige Ernſt
Hahns, wäh-
rend andere
Maler ſich
über die für
dieſe Szene
unübertreff-
lichen Vor-
ſchriften des
Dichterkom-
poniſten wie
über bühnen-
techniſche
Bedingungen hinwegzuſetzen verſuchten.
&8 8³ 8³
Schmuckloſe Großzügigkeit muß, in Ver-
bindung mit der Möglichkeit zu blitz-
ſchneller Verwandlung, das Bild der er-
ſten Szene des zweiten Akts — Klingſors
Zauberſchloß — auszeichnen, zwei Eigen—⸗
ſchaften, denen Profeſſor Daubners Ent-
wurf gleichermaßen entſpricht. Dieſe An-
fangsſzene bildet ja
nur den muſikaliſch
wie gedanklich aller-
dings höchſt bedeu-
tungsvollen Auftakt
für die Szene im Zau-
bergarten, deren reſt-
loſe Löſung bisher
nicht gelungen ſein
dürfte. Während
Hans Wildermann
noch viel Architektur
— Reſte des Zauber-
ſchloſſes — verwen-
det, verzichtet Guſtav
Wunderwald unter
Hinwegſetzung über
die noch in Zürich
befolgte Vorſchrift
Wagners vollſtändig
auf jene, nicht zum



Nachteil
ihrer geſchloſ-
ſeneren Wir-
kung. Selbſt
die Bayreu-
ther Auffaſ-
ſung dieſer
Szene va-
riierte ſtark

zwiſchen
1882 und
1912: Wag-
ner, für den
ſchon Jou-
kowski nicht
weniger als
ein halbes
Dutzend Ent-
würfe ma-
chen mußte,
bis der Mei-
ſter endlich

befriedigt
war, ordnete
einſtens eine „eintönige“ Szenerie in rot
an (die erſte ſymboliſche Dekoration un-
ſerer Zeit); ſein Sohn zieht ein buntwech-
ſelndes Farbenſpiel vor. Für die Blumen-
mädchen, deren Koſtüme in Bayreuth jetzt
Ludwig von Hofmann entworfen, hat
Wunderwald eine etwas präraffaelitiſch
ſtiliſierte Kleidung erſonnen, die Wagners
Anordnung der Blumengewandung zu-
 
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