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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (4) — 1922 (Mai bis August)

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Nr. 131 - Nr. 140 (8. Juni - 20. Juni)
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Der erste Schritt zur Anleihe?
Der bedeutende Erfolg der Reparationskommrnisfton. — Die italienische Kammer-
debatte über Genua. — Sieg der Regierung. — Die Eisenbahnstreikführer zur
Dienstentlassung verurteilt. - Der Kasseler Attentäter verhaftet.

Eine Untersuchung über die deutsche Fähigkeit.
Berlin, 8. Juni. Die „Chicago Tribüne" will erfahre»
haben, das; das Anleihekomitee nunmehr sofort mit seinen Unter-
iuchungett über die deutsche Fähigkeit, die Wiedergutmachung zu
bezahlen, beginnen Wird, was als erster Schritt zur. Auflegung
^uer internationalen Anleihe in Betracht kommt. Aller Wahr-
scheinlichkeit nach wird das Anleihekomitee beschließen, Deutschland
selbst zu besuchen, um an Ort rind Stelle diese Nachprüfung vor-
Utnehmen.
Zur Entscheidung der Reparationskommission.
Paris, 8. Juni. Die gestrige Entscheidung der ReparattonS-
chmmisfion in bezug aus die Anleihe kann zweifellos als ein be-
deutender Erfolg gebucht werden, obwohl das Anleihekomitee Aur
die Ausgabe hat, ein Gutachten über die Möglichkeiten einer Repa-
wtionsanleihe aufzustellen. Die Autorität, um nicht zu sagen die
Eigenmächtigkeit des Amerikaners Morgan berechtigt zu der
Hoffnung, daß es gelingen wird, die durch die Verweigerung der
uau'iösischen Unterschrift immerhin nicht unerheblichen Schwierig-
teilen doch noch zu beseitigen. Die gestrige Abendpresse hat bereits
Durchblicken lassen, daß der französische Widerstand nicht blind sei
"nd daß zwischen der Ansicht des französischen Vertreters in der
Reparationskommission und der übrigen Mitglieder derzeit kein
unüberbrückbarer Abgrund liege. Frankreich hat allerdings durch
die offen zutage getretene Isolierung einen schweren Schlag erhal-
ten. Besonders die Tatsache, daß Belgien diesmal die Gefolgschaft
nicht leistete, hat die französische Oefsentlichkeit sehr betroffen.
Heute morgen versuchen die Blätter, jedenfalls auf einen Wink von
eben, die gestrige Entschließung der Reparationskommission in
Trage zu stellen, indem sie anführen, daß alle Beschlüsse der Repa-
Wlionskommission gemäß dem Friedensvertrag einstimmig gefaßt
tvcrdcn müssen, um wirksam zu werden. Diese Behauptung ent-
behrt aber der Grundlage, weil gestern der Präsident der Repa-
lationskommiffion erklärt hat, daß der gefaßte Entscheid, obwohl
er nur mit Mehrheit und nicht einstimmig gefaßt fei, trotzdem
Gültigkeit habe. Es wird aber jetzt daraus hingewiesen, daß durch
den Entscheid von gestern nach französischer Ansicht die ganze Frage
°es 3i. Mai, inbegriffen die Sanktionsfrage, wieder nenerdiNgs
aufgeworfen werde. Der „Petit Parisien" führt aus, wenn man
erkläre, daß eine deutsche Außenanleihe nur möglich sei durch eine
Herabsetzung der Reparationsschuld, so bedeute das, öffentlich zu
"klären, daß ein Finanzausschuß, dessen Autorität nicht angezwei-
ü'ft werden könne, die Meinung ausfprach, der Vertrag von Ver-
sailles habe Deutschland zu schwere Lasten auferlegt; das bedeute
weiter, Deutschland darin zu ermutigen, sich den Bestimmungen
des Vertrags zu entziehen, indem es sich auf diese Erklärung der
wlernationalen Bankiers stützt. Das Blatt wekst darauf hin, daß
Frankreichs Isolierung nicht zu tragisch genommen werden dürfe,
da die Alliierten Frankreich sicherlich nicht zumuten werden, die
deutschen Reparationen herabzusetzen, ohne daß auch zugunsten
Frankreichs die interalliierten Anleihelasten eine Ermäßigung er-

Politische Ueberftcht
Scheidemann als Hohenzollernretter.
Während die Rechtspresse in Genossen Scheide m a n n den
.Raun sieht, der die Republik ansgeMfen hat, setzt die „Freiheit"
rhreu Lesern auseinander, daß er nie an etwas anderes gedacht
bade, MZ daran, die Monarchie zuretten. Und das hängt
w znWnmen: Im „Demokratischen Wochenblatt" hat Graf
Bernstorfs erzählt, Prinz Max, der ihn Ende Oktober 1913
dach Berlin berufen hatte, sei von der guten Absicht geleitet ge-
wesen, den Hohenzollern den Thron zu retten; er habe die Abdan-
kung des Kaisers und den Verzicht des Kronprinzen verlangt, da-
wit der älteste Sohn des Kronprinzen zum Kaiser und er selbst zum
Reichsverweser aus gerufen werden könnte. AVer durch das Zö-
llern Wilhelms II. sei dieser Plan vereitelt worden.
Daraus nun, daß Scheidemann Staatssekretär im Kabinett des
Prinzen war, schlußfolgert die „Freiheit" scharfsinnig, daß er
llkeichsalls nichts anderes wollte, als die Dynastie retten.
R"n wird er sicher nicht ohne Mitwissen der Parteileitung gchau-
delt Haven, also ist bewiesen, daß die S.P.D. nichts anderes als
^sne Leibgarde der Hohenzollern gewesen ist (und wahrscheinlich ist
iw cs noch!) „Es bleibt", sagt die „Freiheit" — wir zitieren wört-
"ch. damit niemand glaubt, es handle sich nur nm einen Ulk —
^nnr der Schluß übrig, daß die Sozialdemormtische Partei vor der
Novemberrevolution Mit dem Prinzen Max die Monarchie retten
wollte. Daher erklärt sich auch ihre Stellung gegen den 9. Novbr.
und olle revolutionären ReGmgen des Proletariats während der
Kriegszeit."
Ans die Gefahr hin, daß die „Freiheit" daraus ein „Geständ-
' macht, müssen wir erklären: Die Partei und mit ihr Scheide-
wann, hat während des Kriegs und nach der Waffonstillstandsbitte
der OHL. tatsächlich an nichts anderes als an die Rettung des
rl , »urschen Volkes gedacht. Ob Adabei die Hohenzollern Es dem
^"ron sitzen blieben oder ob sie Herimtersiellen, war ihr zunächst
uewlfch gleichgültig. Politische Einstellung aus die Verteidigung,

fahren. Man sieht also, daß die Entrüstung über den gestrigen
Beschluß nicht so tief geht, daß man befürchten müsse, der inter-
nationalen Anleihe würde von Frankreich ein hartnäckiger und nicht
zu überwindender Widerstand entgegengesetzt werden.
Noch kein endgültiger Beschluß.
Parts, 9. Juni. Das Anleihekomitee, das gestern nach-
mittag ^4 Uhr zu einer Sitzung zusammentrat, in der die sämt-
lichen Mitglieder anwesend waren, wollte heute eine Entscheidung
darüber treffen, welches seine zukünftige Haltung sein wird ange-
sichts der gestrigen, von Frankreich nicht gebilligten Antwort der
Reparationskommission über eine evtl. Herabsetzung der deutsche»
Schulden. Die Sitzung ist äußerst lebhaft verlaufen rind dauerte
bis gegen 7 Uhr, ohne daß ein Beschluß gefaßt wurde. Auf Frei-
tag nachmittag wurde eine neue Sitzung anberaumt, in der die
Debatte weitergeführt werden wird und die, wie man versichert,
einen interessanten Verlauf nehmen wird.
Die italienische Kammerdebatte.
Nom, 8. Juni. (Priv.-Tel. der „Frkf. Ztg.") Die Kammer-
debatte über Genua endete mit einem durchschlagenden Sieg der
Regierung, indem alle Konstitutionellen einschließlich der oppo-
sitionellen Nechtsgruppen die in Genua befolgte Politik billigten
und nur die grundsätzliche republikanische sozialistische Opposition
dagegen stimmte. Dadurch ist die Stetigkeit des Friedenskurses des
Kabinetts de Facta und dessen enger Anschluß an England in der
Europa- und in der Levante-Politik gesichert.
Die Popolari und die Sozialisten traten wiederum durch den
Mund ihrer Führer Mattet Gentilt und Treves für die Revision
der FriedensvertrSge ein. Wirksam war heute namentlich die Rede
Treves, die die Unsinnigkeit und die Unerfüllbarkeit der Repa-
rationsforderungen nachwies, da die Devisenzahlungen durch den
Fall des Lirakurses und die Sachlieferungen durch die industrielle
Konkurrenz Italien mehr schädigen würden, als der Wert der Lei-
stungen betrage. Diese abermaligen Kundgebungen der beiden
stärksten Fraktionen werden natürlich die Regierung nicht zum
Verzicht auf ihre Vertragsrechte veranlassen, aber sie darin bestärken,
weiter in den Verbandsorganen mäßigend zu wirken.
Die Disziplinierung der Eisenvahn-Streikführer.
Magdeburg, 8. Juni. Das gegen die Hauplrädelsführer
im Eisenbahnerstreik eingeleitete Disziplinarverfahren endete mit
einer Verurteilung des Eisenbahn-Oberingenieurs Heinemann,
des Eisenbahnasststenten Hellbrock und des Lokomotivführers
Stapel. Nach 12stttndiger Verhandlung wurde das Urteil dahin
gefällt, daß die drei Angeschuldigten wegen Streikhetze zur Dienst-
entlassung ohne Pension verurteilt wurden.
Den Täter gefaßt.
Kasfel, 9. Juni. In einer Wirtschaft wurde gestern ei» junger
Mann, der sich durch Redensarten verdächtig machte, unter dem
Verdacht, das Attentat aus Schetdemann ausgeführt zu Haven, ver-
haftet.

Verzicht auf alles blöde Annexionsgeschivätz, parlamentarische De-
mokratie im Innern, das hielt sie zur Rettung für notwendig, und
das hat sie auch angestrcvt. Sie hat zugleich dafür gesorgt, das; die
Dolchstoß-Lüge eine Lüge MeV, was der „Freiheit" heute auch
ganz angenehm ist. Die Frage „Republik oder Monarchie" blieb
offen, Mange nicht die Entscheidung im Süden gefallen war.
Wurde der Norden Republik und blieb Süden Monarchie, so
drohte der Zerfall des Reiches vor Abschluß des Friedens! Als
der Süden republikanisch geworden, wär die Bahn klar; jetzt war
die Ausrufung der ReichsrepubM die gegebene Lösung, die dann
auch prompt am S. November -durch Genossen Schetdemann er-
folgte.
Melleicht begreift jetzt sogar die „Freiheit", daß die neue Ver-
sion, die Sozialdemokratische Partei habe „die Monarchie retten
wollen", eine ebenso große Albernheit ist wie die umgekehrte:
nämlich die Legende vom „Dolchstoß".
Der Urlaub des Reichspräsidenten Ebert.
Berltn, 9. Juni. Reichspräsident Ebert ist zu einem drei-
wöchigen Erholungsurlaub in Freudenstadt eingetrosfen, wo er
im Kurhaus Waldeck Wohnung genommen hat. An amtlicher
Stelle wird aus Anfrage bestätigt, daß der Reichspräsident anr
Anfang der nächsten Woche zu einem dreitägigen Besuch in Mün-
chen eintresfen wird.
Sitzung des Reichskabinetts.
Berlin, S. Juni. Das Reichskabinett trat heute nachmittag
zu einer Sitzung zusammen» in der es sich mit einigen neuen Vor-
lagen beschäftigte.
Der Gesetzentwurf über das Umlageversahren.
Berlin, 7. Juni. Der Reichsmintster für Ernährung und
Landwirtschaft hat vor einigen Tagen den zuständigen Stellen den
Entwurf eines Gesetzes über die Regelung des Verkehrs mit Ge-
treide aus der Ernte 1922 zur Begutachtung zugehen lassen, lieber

den Inhalt dieses Entwurfs erfährt die Telunion folgendes: Da
eine Verstärkung der Getreideinfuhr ans dem Ausland bei der
Finanzlage des Reichs und mit Rücksicht auf Ne Notwendigkeit,
einen erträglichen Brotpreis durchzuhalten, unmöglich ist, wird
die Umlage in der gleichen Höhe wie im vorigen Jahr eingefordert.
Die Fortführung des Umlageverfahrens hat sich deshalb als un-
vMneidlich yerausgestellt, weil nach Ansicht der Regierung die
Landwirtschaft Sicherungen für eine ohne behördlichen Zwang
durchzuführende Aufbringung einer bestimmten Menge Getreide
zur bestimmten Zeit und zu einem gegenüber dem Marktpreis
ermäßigten Preise nicht zu geben vernwcht hat, die es der Negie-
rung ermöglichen würde, die Verantwortung für die Vrotversor-
gung im kommenden Wirtschaftsjahr zu übernehmen. Die anfzu-
vringeNde Menge Wird auf die Länder nach dein Verhältnis ihr»r
Ernte im Durchschnitt der Jahre 1906—1921 verteilt. Länder mit
viel kleinem Besitz werden geringer belastet. Das bisherige Ver-
fahren hat sich bewährt, dagegen nicht die Unterverteilung durch
die Kommunalverbände oder durch die Erzeuger. Deshalb wer-
den die Bestimmungen über die Unterverteilung eine weitgehende
Abänderung erfahren. Den Ländern wird die Ermächtigung er-
teilt, der Umlage die gesamte landwirtschaftlich benutzte Fläche zu-
grunde zu legen. Für den Fall der Verteilung auf die gesamte
landwirtschaftlich benutzte Fläche ist die Freilassung der Flächen
bis 5 Hektar vorgesehen. Die Kommunalverbände haben ihr Um-
lagesoll nach näheren Bestimmungen der oberen Landesbehörde
auf die Gemeinden oder unmittelbar auf die Unternehmer land-
wirtschaftlicher Betriebe zu verteilen. Bei Festsetzung des Liefer-
solls der einzelnen Erzeuger, ist -em Unterschieden der Lieferfähig-
keit Rechnung zu tragen. Von der öffentlichen Brorversorgung
sollen die Kreise ausgeschlossen werden, die nach Besitz und Ein-
kommen auf eine solche Sicherung des noiwcndrgen Lebensbedarss
nicht angewiesen sind. Der ErnährungsnÄNister wird über diesen
Punkt noch nähere Bestimmungen erlassen. Die Festsetzung eines
Einheitspreises für das durch Umlage äbgeführte Getreide, wie sie
im Vorjahr erfolgte, ist mit Rücksicht auf den unabsehabren Stan-
der Mark fallen gelassen worden. Die RÄchsregierung setzt den
Preis nach Anhörung cmes aus 20 Mitgliedern bestehenden Aus-
schusses fest. Wenn sich ergibt, daß die für die erste Hälfte des
Liefersolls festgesetzten Preise für die zweite Hälfte nicht mehr
ausreichen, wird ein neuer Preis festgesetzt. Die Kommnnalver-
bände haben bis zum 1. September 1922 der Reichsgetreidestelle
die beim Beginn der Plannä! igeu Versorgung, dem 16. August,
vorhandenen Vorräte an Getreide rind MM Anzuzeigen.
Der Kampf um die Getreideumlage.
München, 9. Juni. Der bayerische Landwirtschaftsrat hat
zu der Frage der Getreideumlage in seiner Vollsitzung am 6. Juni
dahingehend Stellung genommen, daß, wenn die Preisfrage eins
richtige Lösung finde und vor allem die Umlageverteilung nicht
mit einem so groben und ungerechten Maßstab wie im Vorjahre
bemessen werde, dann werde die Landwirtschaft ihrer Zusicherung
gemäß auch für die Aufbringung derjenigen Getreidemettgen Sorge
tragen, die unbedingt notwendig sind, um wenigstens der bedürf-
tigen Bevölkerung das notwendige Brotgetreide zu sichern.
Präsidentenwahl im Brannfchweigischen
Landtag.
Braunschweig, 9. Juni. Gestern nachmittag wurde der
Unabhängige Grenzermit Unterstützung der Mehrheitssozialifte»
und Kommunisten gewählt; als erster Vizepräsident wurde der
deutsche Volksparteiler und bisherige Präsident Abg. Wessel, zum
zweiten Vizepräsidenten der Sozialdemokrat Scholz und zum 3.
der Abg von Müller (D.N.) erwählt.
Dr. Pittinger entsiohen.
München, 8. Juni. Dr. Pittinger, der OrMnifator der
bayerischen Separatistenbewogung, hat sich wie die „Münchener
Post" erfährt, seiner Aburteilung durch das Reichsgericht durch die
Flucht entzogen.

Badische Politik.
Zur Geschichte der badischen Simulta»schule.
Mit der wirtschaftlichen Entwicklung im letzten Jahrhundert
im Reiche wie in Baden trat auch im badischen Schulwesen eilt
nicht unmerklicher Aufschwung ein. Nur wenige Länder, wie Baden
und Hessen u. a., ließen dem freiheitlichen kulturellen Fortschretten
ihren Lauf und legten dies in einem Schulgesetz fest, dessen Grund-
lage, nämlich die konfessionelle Mischung der Schule, aber bei kon-
fessioneller Trennung im Religionsunterricht, in heutiger Zeit mehr
Wie bisher angefeindet wird.
Bis zum Fahre 1888 gab es in Baden nur konfessionelle Schu-
len. In einem Schulgesetz wurde nach langen Verhandlungen ein
Paragraph angenommen, nach dein es den Gemeinden frei-
st e h t, nach Abstimmung ihre nach Konfessionen getrennten Schu-
len zu verschmelzen, zu simultanisieren. Von diesem Rechte
haben etwa 20 Gemeinden Gebrauch gemacht, und zwar als erste
Konstanz. Ihm folgten rasch nacheinander Mannheim,
Pforzheim, Heidelberg u. a. Die Anbänger der Simul-
tanschule warben mit großem Eifer für sie, und der Kampf in den
Gemeinden wurde öfters mit großer Leidenschaft, doch nicht
mir Hab geführt, gerade in Heidelberg, der Hochburg der Simultan-
schule. Aufgereizt von Mannheim stellten 1869 evangMsche
Bürger beim Bezirksamt den Antrag auf konfessionelle Mischung
der Schulen. Stürmische Versammlungen und Reden, dafür und
dagegen, auf Kanzeln und in anderen Lokale», wurden abgeyalteu.
Bedeute.-^, Männer wic Mitlermaier, Friedreich n. a., auch Dichte»
erhoben ihre Stimme. Pros. Wundt sah schon in der Simultan-

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Heidelberg, Freitag, 9. J«ui 1922
Nr. 132 * 4. Jahrgang

Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung der Amtsbezirke Heidelberg, Wiesloch, Sinsheim, Eppingen, Eberbach, Mosbach, Buchen
Adelsheim, Bo»bertz, Tauberbischofsheim und Wertheim.

Vercmtwortl.: Für innere u. äußere Politik, Volkswirtschaft u. Feuilleton:
I.V.: O Geibel; für Kommunales, soziale Rundschau und Lokales:
O. Geibel; für die Anzeigen A. Friedmann, sämtl. in Heidelberg.
Druck u. Verlag der Unterbadischen Berlagsanstalt G. m. b. H-, Heidelberg.
Geschäftsstelle: Schroderstratze 39.
Fernsprecher: Anzeigen-Annahme 2873, Redaktion 2818.

Afwgspreis: Monatlich einschl. Trägerlohn 26.— Mk., Anzeigenpreise:
Ae einspaltige Petitzeile (36 mm breit) 3.— Mk., Reklame-Anzeigen
wo mm breit) 8.— Mk. Bei Wiederholungen Nachlaß nach Tarif.
Geheiinnttttelanzeigen werden nicht anfgenommen.
Aeschnftsstunden: 8—'/,6 Uhr. Sprechstunden derRedaktion: 11—12Uhr.
Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 22 577. Tel.-Adr.: Volkszeitung Heidelberg.

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