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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (4) — 1922 (Mai bis August)

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Nr. 191 - Nr. 200 (18. August - 29. August)
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Bezugspreis: Monatlich einschl. Trägerlohn 42.— Mk-, Anzeigenpreise:
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Heidelberg, Freitag, 25. August 1922
Nr. 197 « 4. Jahrgang

Verantwort!.: Für innere u. äußere Politik, Volkswirtschaft u. Feuilleton r
I. V-: O. Geibel; für Kommunales, soziale Rundschau u. Lokales?
O.Geibel; für dis Anzeigen: A. Friedmann, sämtl. in Heidelberg.
Druck u. Verlag der Unterbadischen Verlagsanstalt G. m. b. H., Heidelberg.
Geschäftsstelle: Schroderstraße 39.
Fernsprecher: Anzeigen-Annahms 2673, Redaktion 2843,

Die Stellung der Gewerkschaften zur Teuerung.
Gegen AnSÄsnLnng nnd Wncher» — Wiedereinführung der Zwangswirtschaft. — Der Zusammenbruch
der deutschen Währung.

o. Heidelberg, den 25. August.
Die Not der breiten Massen des Volkes hat die Gewerkschaften
veranlaßt, Forderungen an die Reichsregierung zu stellen, um eine
Erleichterung der Lebensweise herbeizusühren. Die letzten Tage
brachten eine so ungeheure Teuerungswelle, daß der Kampf ums
tägliche Leben immer unerträglicher wird. Da war es eine Selbst-
verständlichkeit, daß die Gewerkschaften als die berufenen Vertreter
der besonders notleidenden Bevölkerung mit Forderungen an die
Reichsregierung herantraten. Ohne Zweifel mutz gesagt werden,
daß diese Forderungen von einschneidender Bedeutung für unser
gesamtes Wirtschaftsleben sind. AVer es muß etwas geschehen.
Die Erfahrungen, die wir seit der Wiedereinführung der freien
Wirtschaft machten, sind so trübe, daß wir am besten darüber schwei-
gen wollen. Ausbeutung und Wucher blühten wie noch nie und
anstatt der versprochenen vollen Fleischtöpfe kam überhaupt kein
Fleisch mehr in den Topf. Für Einsichtige war von vornherein
klar, daß dies so kommen würde. Leider sind auch eine große Zahl
von Arbeitern auf die schönen Versprechungen der Profitjäger her-
eingefallen und forderten ebenfalls mit die Aufhebung der Zwangs-
wirtschaft. Heute ist die Lage so, daß die Gewerkschaften die Wie-
dereinführung der Zwangswirtschaft fordern müssen, um die Le-
benshaltung erträglich zu gestalten. Die fortgesetzten Lohnforde-
rungen verlieren bei der heutigen Entwicklung des Wirtschafts-
lebens ihren Sinn, Leun man sieht es doch deutlich, daß die Ver-
elendung der Massen jeden Tag weiterschreitet. Es ist aber nicht so
einfach, die Zwangswirtschaft wieder einzusühren, darüber werden
sich wohl auch die Führer der Gewerkschaften klar gewesen seilt, als
sie die Forderung stellten. Ganz unmöglich erscheint uns die Wie-
dereinführung auf derselben Grundlage, auf der die aufgehobene
aufgebaut war. Dieser Apparat ist zu starr und unbeweglich. Wir
halten die Konsumgenossenschaften für die berufenen Vertreter, den
Kontakt zwischen Erzeuger und Verbraucher herzustelleu. Beschrei-
ten wir diesen Weg, so werden ohne weiteres die vielen Schma-
rotzerpflanzen des Handels, die heute keine Existenzberechtigung
Mehr haben, ausgeschifst. Auf diese Art ist eine Erleichterung der
Lebenshaltung der breiten Massen zu erzielen. Vor allen Dingen
ist, wenn dieser Weg beschritten wird, dafür die Gewähr, daß die
demoralisierende Hamsterei keine solche Blüten treibt und eine Be-
vorzugung einer gewissen Klasse, die über den gefüllten Geldbeutel
verfügen, durch den Einzelhandel ausgeschlossen ist. Es erhält dann
jedermann sein gewisses Quantum und wenn inan steht, daß keine
Bevorzugung stattfindet, trügt jeder die Last leichter.
Die anderen Forderungen stich restlos zu unterstützen, nur
Hütten wir gern gesehen, wenn sich die christlichen Gewerkschaften
ebenfalls Präziser für die Zwangswirtschaft ausgedrückt Hütten.
Man darf nicht auf dem halben Wege stehen bleiben. Was will es
beißen, die Regierung soll die nötigen Lebensmittel sicherstellen.
Was daraus wird, wissen wir alle zur Genüge. Nur wenn die
Meürzahl des Volkes hinter einer Forderung steht, hat sie auch
Aussicht auf Erfolg, ohne daß der Erzeugerstand, die Landwirt-
schaft usiv. geschädigt wird.
*
Die Forderungen der freien Gewerkschaften.
Berlin, 24. Aug. Der Allgemeine Deutsche Gewerkschafts-
bund hat dem Reichswirtfchaftsminister folgende Forderungen
unterbreitet: Beschlagnahme der Lebensmittel, Kleidung und
Schuhe. Rationierung derselben. Höchstpreisfestsetzung für die
übernommenen Waren. Festsetzung eines Awangskurses der Mark.
UeSernahme des gesamten Ein- und Ausfuhrhandels durch die
Rcichsregierung. Devisen-An- und Verkauf nur durch das Reich.
Schärfste Ueberwachung der Preisbildung durch das Reich. Sofor-
tiges Verbot von Kuchen und Luxusbackwaren. Sofortiges Ver-
bot der Herstellung von Likören, Konfitüren. Schokolade usw. Ein-
schränkung der Biererzeugung. Verbot der Schaumweinfavrikation
für den Luxusvervrauch. Einfuhrverbot für Weine, Südfrüchte
«sw. Dis Gewerkschaften haben diese Forderungen bereits in der
vergangenen Woche dem Reichswirtfchaftsminister vorgetmgen, ohne
daß bisher eine bindende Stellungnahme des Ministers zu diesen
sehr weitgehenden, schwerwiegenden wirtschaftlichen Forderungen
erfolgt wäre. Es bleibt abzuwnrten, wie sich der Reichskanzler
gegenüber den Gewerkschaftssorderungcn auf Wiedereinführung der
Zwangswirtschaft verhält.
Dis Forderungen der christlichen Gewerkschaften
Berlin^ 24. Aug. Auch von den christlichen Gewerk-
schaften sind heute der Reichsregierung Forderungen angesichts
des katastrophalen Standes der Mark überreicht worden, in denen
es heißt: Die Haltung der Regierung gegenüber der Entente
muß fest sein. Erst Brot, dann Kontributionen. Was
wir zahlen können, wollen wir zahlen. Das Ausland müsse
aber etnsehen daß Versuche, Deutschland durch politischen
Druck mürbe zu machen, zwecklos seien. Zur Stützung der
deutschen Währung mutz eine Ausländsanleihe zu beschassen
versucht werden, deren Verzinsung und Amortisation zu garan-
tieren wären entweder durch Schaffung einer neuen Einnahmequelle
M Reichs oder, durch, die Solidarhaft der deutschen Erwerbsstände,

Ein Weiteres Mittel wäre die schnelle A n Passung der
Eins u hrzöll« an die Devtsenlage. Auch die Ausfuhravgave
sei an die Valuta-Entwicklung anzupassen. Die Börsen- und Spe-
kulationsgewinne seien durchweg zu erfassen. Die Umsatzsteuer sei
für alle Luxus-, nicht lebenswichtigen Artikel nach oben zu schaffen,
dagegen seien lebensnotwendige Waren im Steuersatz herabzu-
setzen. Einfuhrverbot oder starke Beschränkung müsse durch-
geführt werden für Südfrüchte, Gemüse, Frühkartoffeln, Sprit, Li-
köre, Wein, Tabak, Parfümerien, Teppiche, Pelz und andere Luxus-
waren.
Der Bedarf anBrotund Kartoffeln für weiteste Volks-
kreise sei zu sichern und der direkte Verkehr zwischen Erzeugern und
Verbrauchern zu fördern. Den Gemeinden sei infolge der herein-
brechendeu Ernährungsschwierigkeilen die Wiedereinführung von
Volksküchen nahezulegen. Notwendig sei höhere Ausmah-
lung des Getreides zur Streckung der Vorräte. Die Verbrennung
von Kartoffeln und Getreide zu "Sprit sek aufs äußerste einzu-
schränken.
Hergabe von Jnlandszucker für Liköre, Konfitüren und Scho-
kolade müsse v ö lli g unterb l eib en. Genehmigung für Likör-
unv Schlemmerlokale sollten die Behörden nicht mehr erteilen.
Das Reichsverkehrsministerium müsse schleunigst ein Transport-
programm ausarbeiten, um für die Zeit der Herbsttransporte (Koh-
len und Kartoffeln) weniger wichtige Güter zurückzustellen.
Die ArS eiterschaft müsse sich dazu ausrafsen, dort, wo es
notwendig tue, freiwillig Ueb erarbeit zu leisten, damit
die Arbeiter anderer Industrien voll beschäftigt werden
können. Die Ueberarbcit sei entsprechend zu bezahlen. Das Volk
müsse sich über alle Standes-, Stamm- und Klassenstagen und über
alle inneren Streitfragen hinweg zu einer Schicksals- und Volks-
gemeinschaft zusammenschließen. Mit der Reichs bank sei in
Unterhandlungen etnzutreten, damit sie ihre Kredite zu einer aus-
ländischen Anleihe verwende.
Der Empfang der Gewerkschaftsvertreter
beim Reichskanzler.
Berlin, 25. Aug. Der Reichskanzler empfing gestern nach-
mittag die SpitzLnorganisationLn (Allgem. Deutscher Gewerkschafts-
bund, Asabund, Deutscher Gewerkschaftsbunb, Deutscher Gewerk-
schaftsring) zu einer Besprechung über di« Frage der Abfindung der
drohenden Wirrschaftskatastrophe. Die Vertreter der Gewerkschaf-
ten unterbreiteten eine Reihe von Vorschlägen. Der Reichskanzler
antwortete kn einer Darlegung der gegenwärtigen lind vorangegau-
geneu Revarationsverhandlungen die außenpolitischen Ursachen der
gegenwärtigen bedrohlichen Entwicklung und führte aus, daß die
Reichsregierung vor einer schweren Entscheidung stehe. Wie diese
auch ausfallen werde, st« werde der Notwendigkeit Rechnung tra-
gen müssen, daß die Erfüllung da eine Grenze findet, wo die Brot-
vcrforgung für das Volk in Gefahr komme. Dl« Gewerkschaften
stimmten dem zu. Die von den Gewerkschaften gemachten Vorschläge
wurden im einzelnen durchgesprochen und sollen den GegenstaM
welkerer Verhandlungen mit den Ressorts «den.
Zu den Berliner Verhandlungen.
Entscheidung in Berlins — Vorschläge der Reichsregierung.
Berlin, 24. Aug. Tn der heute vormittag stattgefundenen
KaSinettssitzung stand ein bestimmter Vorschlag zur Erörterung,
dessen Basis aus den verschiedenen Besprechungen mit den Ver-
tretern der Reparattonskommtsston, Bradbury und Mauclere, ge-
wonnen worden ist. Das Retchskabinett hat dem Vorschlag zuge-
sttmmt. Unmittelbar nach der Sitzung erschienen die beiden Ver-
treter der Reparattonskommtsston in der Reichskanzlei. Die ent-
scheidende Bedeutung der heutigen Verhandlungen geht daraus
hervor, daß seitens der deutschen Regierung der Reichskanzler und
Reichsminister Dr. Hermes teilnahmen. Der Reichskanzler teilte
den Vorschlag der Reichskegierung den Verirrtem der Kommission
offiziell mit. Dieser Vorschlag soll die Grundlage sitr ein Mora-
torium bilden.
Nach einer Meldung der Tel.-Union ist die Sitzung der deut-
schen Regierungsvertreter mit Bradbury und Mauclere um 1.45
Uhr beendet gewesen. Ueber das Ergebnis derselben ist nichts
bekannt.
Kein Abbruch der Berliner Reparattonsverhandlungen.
Berlin, 25. Aug. Wie die Test-Union hört, sind die von ge-
wisser Seite verbreiteten Nachrichten über einen Abbruch der Repa-
rationsverhandlunge« unzutreffend und damit zugleich die Behaup-
tung über die bereits erfolgte Abreise der Reparattonsdelegiert«
von Berlin. Die Herren Bradbury und Mauclere befinden
sich nach wie vor noch in der Reichshauptstadl und werden an der
für heute angesetzten Verhandlung über das Reparationsproblens
tetlnehmen.
Belgien und Frankreich ergreifen Maßnahmen.
Pari s, 24. Mug. Nach einer Meldung der Pariser Ausgabe
der „Daily News" sollen Frankreich und Belgien Leim Scheitern
der Berliner ReparatwnsverhaMlungm sofort die W London M
forderten Pfänder Md Maßnahmen in Angriff nehme«.
London und dis Reparattonsverhandlungen.
L o n Ä o n, 24. Aug. Nach den hier eingegangeu« Meldungen
Lcht man allgemein dtz .Lage M KerWer RMMionMMMdluW

gen als trostlos an. Die englischen Blätter verhalten sich vollkom«
men abwartend und — schweigen; dagegen reagiert die Londoner
Börse prompt auf jede Bewegung DM rapiden Marksturzes.
Aufhebung der Retorstonsmaßnahmen.
Paris,24. Aug. Nachdem gestern der Genemlkommissar von
Straßburg mit dem Ministerpräsidenten Potncars eine Unter«
redung über die verhängten Maßnahmen geführt hast erläßt heut?
das Generalkommissartat von Elsaß und Lothringen ein Commu-
niqne, in dem erklärt wird, daß die Wiedervergeltungsmaßnahmen
aufgehoben werden, da die Frage der Kompensationen nunmehr!
aus dem Wege der Lösung sei.
Das Commmttque der Reichsregierung über dl« Verhandlungen
mit Bayern.
Berlin, 25. Aug. Usher die MN 19. und A). Aug. mit den
bayerisch« Regiernngsvertretern Mer die Frage der Abänderung
es nach einem kurzen Ueberblick Wer die Vorgeschichte Der Wer«
Handlungen veröffentlicht die Rsichsregi-erung ein« Bericht, indem
es na cheinem kurzen Ueberblick Wer die Vorgechsichte Der Ver-
handlungen u. a. heißt: „Im einzelnen drehten sich die Erörte-
rungen um folgende Punkte: Die bayerische Regierung wünscht«,
die Errichtung eines besonderen bayerischen Senats. Diesem Wunsch
ist nicht entsprochen worden. Vielmehr ist Die Fratze aufgrund
einer bereits in dem Protokoll vom 11. 8. 22 gesehenen Zusag«
dahin ttargsstellt worden, daß Die Ernennung der Mitglieder des
für SWdoutschland bestimmten Senats nach Benehmen mit de«
beteiligten Länderregierungen erfolgen soll. Den LaNderregteruu«
gen ein VvrsHlagsrecht einsu räumen, wurde abgölehnt. Für die
Bearbeitung der bayerischen Angelegenheit« Wird nach der üb-
lichen Fühlungnahme mit der bayerischen Regierung ein bayerdst
scher Beamter als Referent des Oberreichsanwalts für die bayerk
scheu Angelegenheiten bestimmt. Dies war auch bereits bet der"
Regelung vom 18. 8. 22 in Aussicht genommen. Mit besonderem
Nachdruck wurde eine Erklärung der Reichsregierung dahin ge-
wünscht, daß Die Reichsregierung Die den Ländern aus ursprüng-
lichem Rechte zustehenden Hoheitsrechte und Zuständigkeiten aus-
drücklich anerkennen und ihr« polnischen Einfluß künftig dahin
geltend Machen werde, daß die Zuständigkeit der Länder in GH*
setzgsbuug und Verwaltung durch Reichsrecht weder in Münde«
rnug noch unter Berufung auf die Bestimmung der Weimarer
Verfassung geschmälert werden Dürst«. Die Reichsregierung
lehnte dies unter Hinweisung aus die PreambWe der Weimarer
Verfassung ab. Sie erklärte jedoch erneust daß sie von den noch
Nicht erschöpft« Zuständigkeiten nicht ohne Zustimmung des Reichs)«
rateS Gebrauch machen werde. Die Begründung neuer Reichszen«
ttalbehörh« wird Dadurch nicht ausgeschlossen. Me bayerische Re«
gierung hat sich nun entschloss«, die Verordnung 24. 7. 22 auszU-
hcb«. Damit ist eine peinliche Episode der deutschen Verfassungs-
geschichte geschlossen. Die Reichsregierung hofft mit allen deutsch«
Ländern einig zu sein in der Zuversicht, daß die Wiederholung sol-
cher Erschütterung« unseres staatlich« Lebens für die Zukunft
unmöglich ist.
Die bayerische Verordnung aufgehoben.
Münch erst 24. Aug. Die von der bayerischen Regierung M
lass«« Verordnung rum Schutze der Verfassung ist mit Wirkung
vom heutigen Tage anfgebove» WEN.
Die Berliner Presse zur Markkatastrophe.
Berlin, 25. Aug. Me Berliner Abendblätter bring« W
Fettdruck die gestrigen Dollarkurse und knüpf« Betrachtung« WW
die notwendig eintretend« Folg« daran. Das „Berst T a g ebl>
bemerkt, daß sich Kleinhandel um Publikum vergebens gegen diese
völlige Auslösung der Mark sträuben. Die Sachwerts esitzer gebe«
ihre Produkte nicht mehr Wg« die deutsche Währung her. Damit
macht sich Die Katastrophe der Geld- und KreDMNapphM imme-
schwerer fühlbar. Der Erwerb ausländischer DMs« verschlingt
gewaltige Summen, die Noienpresse vermag WH Tempo nicht M
halten und die Einlagen bei den Sparkassen sind ins Mocken M
raten. Das Blatt macht der Regierung den Vorwüvf, daß sie ihrs
ganze Aktion zu sehr aus die äußere Abwehr der unerfüllbaren Re«
parationsansprüche eingestellt hat Md im inner« Geld« und DA
Visenverkehr alles komm« ließ, wie es kommen wollte. Durch «in
rechtzeitiges UM scharfes Eingreis« wäre dem Hamstern Mn DA
vis« und besonders Banknoten zweifellos eins gewisse Beschränk
tuns auferlegt worden. Ebenso bemerkt die „Deutsche Tages-
zeitung", die Regierung dürfe in einer Situation, wie DD
jetzig«, wo di« Börse das Fieberthermometer einer schwerkrank«
Wirtschaft isst auf dessen Maud' AM Me fasziniert hinstarrst nW
völlig untätig bleiben. Man habe den WWW«! Eindruck, daß di«
Regierung der Katastrophe dieser La« Menso verstäMNis- PW
hilflos gegeniibersteht. Dieser Eindruck trage auch nicht gerade WW
Hebung der Mark bei. Der „Ber«nev BSrsenknrfE
schließt seine Betrachtung« mit den Worten; Bon der Festigung
oder gar der HebuilL der deutschen Valuta ist riugsmn kaum mehr
 
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