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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 6.1912-1914

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1. Heft
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Gohlke, Wilhelm: Das Geschützwesen des Altertums und des Mittelalters, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.39948#0039

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1. HEFT W. GOHLKE, DAS GESCHÜTZ WESEN DES ALTERT QMS UND DES MITTELALTERS

19

Lagern zweier starken wandartigen Ständern ruht,
die auf den hinteren Ecken der Bühne errichtet
sind. Die Ständer haben je ein vorderes und ein
hinteres Lager, für die letzteren fehlt aber im
Modell die zugehörigeWelle. Sieben gespaltene

durch Ringe am oberen Ende der Wurfhebel
laufenden Zugtaue.
In den hinteren Wellagern der Wellager-
ständer lag wahrscheinlich eine zweite Pater-
nosterwelle, die in gleicherweise mit den Wurf-


Fig. 68. Federnder Einarm auf Schlofs Kreuzenstein bei Wien
Photographie und Abmessungen nach freundlichen Mitteilungen des Herrn von Walcher
an das Zeughaus in Berlin

Böcke zwischen den Wellständern durch eine ge-
meinsame Eisenstange verbunden, nehmen die
Winkelhebel mit den Spannhaken des Pater-
nosterwerks auf. Über die Haken laufen die


Fig. 69. Federnder Einarm mit Löffel und Schleuder
für einen Doppelschufs
Nach Leonardo da Vinci: II codice Atlantico

hebeln verbunden war, wie die vordere Welle.
Beim gleichzeitigen Spiel beider Wellen konnte
vielleicht unter fortwährendem Neuladen ein fort-
laufendes Schiefsen ermöglicht werden und man
findet in diesem Modell ein Schnellfeuer-
geschütz der Gattung Wurfhebel. Für solches
Schnellfeuer mufsten die nach rückwärts heraus-
stehenden Abzugshebel (siehe Fig. 67 b) eine Be-
wegung von unten nach oben machen, um die
vorderen Tauhaken des Winkelhebels nach unten
zu ziehen, um sie aus den Spanntauen auszuhaken.
Dies konnte einfach durch Daumen bewirkt wer-
den, die spiralförmig angeordnet, an der hinteren
Walze safsen.
Die Wurfhebel dieses Wurfzeugs sind aus
Eschenholz, die Bühne und Zubehör aus Tannen-
holz gefertigt.
Die Elastizität des Holzes wird auch bei einem
 
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