FACHNOTIZEN
11. HEFT
393
falls gegossen und nachziseliert. Die Schild-
zapfen sind zylindrisch, ohne Verdickung, sie
liegen nicht in der Mitte des Rohres, sondern vor
dem Ende des zweiten Viertels. Das Rohr geht
vom Hinter feld ohne Absatz in das längere Vor der-
feldüber; dieses ist gleichfalls glatt und ohne Dekor.
aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, eine Wand-
lafette aus Eichenholz (Abb. 2).
Die hölzerne Achse hat zuerst einen vier-
eckigen und dann einen runden Querschnitt. Die
grofse Radnabe ist mit schmiedeiserner Bänder-
einfassung versehen, daran sind Hauszeichen (Mei-
,
ig
. . . . ^
- WB»}',«
Abb. 1
Bei der Mündung wird der Abschlufs des Vorder-
felds durch einen halbrunden Querwulst gebildet
und leitet darauf in die verstärkte Mündung über;
diese steigt vom Rohr steil in dreifacher Quer-
wulstgliederung, die mittlere Partie davon ist er-
höht, die Wulste zeigen einen rechteckigen Quer-
stermarken) eingeschnitten. Die niederen Räder
mit schmiedeisernem Beschlag haben im Innern
zehn roh geschnitzte Speichen. Die Verpflockung
der Achse geschieht durchHolzkeile. Die schweren
Lafettenwände verlaufen in der Länge des
Rohres parallel wagrecht, im ersten Drittel be-
Abb. 2
schnitt, auf dem Oberteil sitzt das Korn. Die
Mafse sind folgende:
Rohrlänge 171 cm,
Länge der Traube 12 cm,
Länge vom Stofsboden bis an die Schildzapfen 66,5 cm,
Entfernung der Jahrzahl vom Stofsboden 40 cm,
Länge der Schildzapfen 5,5 cm,
Umfang,, „ 16 cm,
Durchmesser der Schildzapfen 5 cm,
Umfang des Rohrs beim Stofsboden 40,5 cm,
„ „ „ „ Mittelstück, Schildzapfen
34 cm,
„ „ ,, bei der Mündung vor der Ver-
stärkung 25 cm,
„ „ „ bei der Mündung mit der Ver-
stärkung 34,7 cm,
Höhe der Mündung 10,3 cm,
Seelenlänge 156 cm,
Kaliber 5,6—5,8 cm.
Die Lafette gehört ursprünglich zum Rohr,
sie ist die typische Lafette für leichteFeldgeschütze
findet sich das verdeckte und versenkte Schild-
zapfenlager. Beim Stofsboden des Rohres er-
folgt eine Abbiegung in einem schwachen Winkel
nach unten, um in den Schwanz überzugehen.
Beim Beginn und am Schwanz werden die Wände
durch Querbretter zusammen gehalten. Die ganze
Garnitur bestand aus Schmiedeisen und war ehe-
mals rot gestrichen. Die Randleisten der Wand
sind oben mit Eisenbändern bedeckt. An den Sei-
tenwänden ist je ein Zughaken mit Beschlag in
Gestalt einer Schlange mit Schlangenkopfenden
angebracht. Das Schildzapfenlager wird durch ein
breites Eisenband verschlossen, dieses ist durch
vier Schrauben mit viereckigen Muttern und zwei
Ösen mit Stellfeder gehalten. Der eiserne Richt-
keil, eine flache, kurze Eisenstange von recht-
eckigem Querschnitt, ist an einer Kette befestigt.
An den Wänden auf der Höhe des Hinterfelds des
Rohres sind Spuren einer ehemaligen Schutz-
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falls gegossen und nachziseliert. Die Schild-
zapfen sind zylindrisch, ohne Verdickung, sie
liegen nicht in der Mitte des Rohres, sondern vor
dem Ende des zweiten Viertels. Das Rohr geht
vom Hinter feld ohne Absatz in das längere Vor der-
feldüber; dieses ist gleichfalls glatt und ohne Dekor.
aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, eine Wand-
lafette aus Eichenholz (Abb. 2).
Die hölzerne Achse hat zuerst einen vier-
eckigen und dann einen runden Querschnitt. Die
grofse Radnabe ist mit schmiedeiserner Bänder-
einfassung versehen, daran sind Hauszeichen (Mei-
,
ig
. . . . ^
- WB»}',«
Abb. 1
Bei der Mündung wird der Abschlufs des Vorder-
felds durch einen halbrunden Querwulst gebildet
und leitet darauf in die verstärkte Mündung über;
diese steigt vom Rohr steil in dreifacher Quer-
wulstgliederung, die mittlere Partie davon ist er-
höht, die Wulste zeigen einen rechteckigen Quer-
stermarken) eingeschnitten. Die niederen Räder
mit schmiedeisernem Beschlag haben im Innern
zehn roh geschnitzte Speichen. Die Verpflockung
der Achse geschieht durchHolzkeile. Die schweren
Lafettenwände verlaufen in der Länge des
Rohres parallel wagrecht, im ersten Drittel be-
Abb. 2
schnitt, auf dem Oberteil sitzt das Korn. Die
Mafse sind folgende:
Rohrlänge 171 cm,
Länge der Traube 12 cm,
Länge vom Stofsboden bis an die Schildzapfen 66,5 cm,
Entfernung der Jahrzahl vom Stofsboden 40 cm,
Länge der Schildzapfen 5,5 cm,
Umfang,, „ 16 cm,
Durchmesser der Schildzapfen 5 cm,
Umfang des Rohrs beim Stofsboden 40,5 cm,
„ „ „ „ Mittelstück, Schildzapfen
34 cm,
„ „ ,, bei der Mündung vor der Ver-
stärkung 25 cm,
„ „ „ bei der Mündung mit der Ver-
stärkung 34,7 cm,
Höhe der Mündung 10,3 cm,
Seelenlänge 156 cm,
Kaliber 5,6—5,8 cm.
Die Lafette gehört ursprünglich zum Rohr,
sie ist die typische Lafette für leichteFeldgeschütze
findet sich das verdeckte und versenkte Schild-
zapfenlager. Beim Stofsboden des Rohres er-
folgt eine Abbiegung in einem schwachen Winkel
nach unten, um in den Schwanz überzugehen.
Beim Beginn und am Schwanz werden die Wände
durch Querbretter zusammen gehalten. Die ganze
Garnitur bestand aus Schmiedeisen und war ehe-
mals rot gestrichen. Die Randleisten der Wand
sind oben mit Eisenbändern bedeckt. An den Sei-
tenwänden ist je ein Zughaken mit Beschlag in
Gestalt einer Schlange mit Schlangenkopfenden
angebracht. Das Schildzapfenlager wird durch ein
breites Eisenband verschlossen, dieses ist durch
vier Schrauben mit viereckigen Muttern und zwei
Ösen mit Stellfeder gehalten. Der eiserne Richt-
keil, eine flache, kurze Eisenstange von recht-
eckigem Querschnitt, ist an einer Kette befestigt.
An den Wänden auf der Höhe des Hinterfelds des
Rohres sind Spuren einer ehemaligen Schutz-