Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Baumeister: das Architektur-Magazin — 6.1908

DOI article:
Muthesius, Hermann: Die Lage des Landhauses zur Sonne und zum Garten, [1]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52603#0103

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
DER BAUMEISTER ■> 1907, OKTOBER.


Architekten Hart & Lesser, Berlin.

Landhaus J. Erxleben, Grünewald. Teilansicht der Vorderfront.

durch die Nacht abgekühlten frischen Luft eine nur geringe Er-
wärmung hervorruft und selbst in den Sommermonaten er-
wünscht ist, ist die Nachmittagserhitzung in der durch die
Tageshitze gesteigerten Temperatur sehr viel stärker. Es

wie sie durch die jeweilige Richtung der Strasse gegeben
sind, können die Fälle angenommen werden, dass eine reine
Südfront und dass eine reine Südostfront vorhanden ist. Im
ersten Falle wird man die Ostfront sowohl wie die Südfront

folgt daraus die unbedingte Bevorzugung der Morgenbeson-
nung vor der Nachmittagsbesonnung; auf die der Nachmittags-
besonnung ausgesetzten Räume trifft die weiter vorn erwähnte
Furcht vor der Sommersonne mit Recht zu, und ein West-
raum ist für den ganzen Sommer einschliesslich des späten

mit Wohnräumen besetzen können. Im zweiten Falle jedoch
hat man eigentlich nur eine einzige wirklich günstige Wohn-
front zur Verfügung, nämlich die Südostfront; die Nordost-
front ist nicht viel wert wegen der gelegentlichen rauhen
Winde und dem sehr geringen Masse der Besonnung im

Frühjahrs und
des frühen Herb-
stes fast uner-
träglich. Als ei-
gentliche Wohn-
seitenbleiben da-
her nur die Ost-
seite und die
Südseite übrig.
Selten jedoch
wird das Haus,
das ja nach bau-
polizeilicher Be-
stimmung paral-
lel zur Strassen-
seite liegen muss,
eine reine Süd-
und Ostseite ha-
ben, sondern in
irgend einem
schiefen Winkel
zur Haupthim-
melsrichtunglie-
gen. Als Grenz-
fälle der ver-
schiedenen La-


Winter, die Süd-
westfront nähert
sich während der
Som mermonate
schon dem Cha-
rakter der West-
front, die Beson-
nung wird dort
lästig. Der Fall
der reinen Süd-
ostlage ist also
für den Archi-
tekten der unbe-
quemste, denn er
muss alle Wohn-
räume an diese
eine Front zu-
sammendrängen.
Für die Neben-
räume des Hau-
ses, die wenig
oder keine Be-
sonnung erfor-
dern, hat er aller-
dings Ueberfluss
an Raum. Es

gen des Hauses,

Landhaus J. Erxleben. Seitenansicht.

wird nun selten
 
Annotationen