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Baumeister: das Architektur-Magazin — 6.1908

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Kleinkinderbewahranstalt Leipzig-Schleussig: Arch. Wilhelm Becker, Leipzig-Gohlis
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https://doi.org/10.11588/diglit.52603#0186

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88

DER BAUMEISTER 1908, » MAI.


Kleinkinderbewahranstalt Leipzig-Schleussig.
Arch. Wilhelm Becker, Leipzig-Gohlis.
Das Gebäude ist in erster Linie zur Unterbringung der
Kleinkinderbewahranstalt nebst Nebenräumen und Wohnung
für die Anstaltsleiterin
bestimmt, enthält je-
doch auch in den
oberen Geschossen die
durch das Baugesetz
dieses Blocks gestat-
teten Wohnungen, wel-
che zur ökonomischen
Ausnützung der Ge-
samtanlage beitragen.
Im Erdgeschoss be-
finden sich ein grosser
Spielsaal, ein etwas
kleinererLehrsaal, der
zugleich alsSpeisesaal
für die kleinen Kinder
benützt wird, ferner
ein kleiner Schlaf-
raum für ganz kleine
Kinder und eine An-
staltsküche. Hinter
dem grossen Spielsaal,
in dem 2 Waschge-
legenheiten für die Kin-
der sowie ein einge-
bauter Schrank für Spielsachen angeordnet sind, befindet sich
die Abortanlage. Vor den Mädchen- und Knabenaborten ist
zwecks schnellerer Entlüftung ein offener Gang angeordnet,
im Winter kann dieser Gang verglast werden. Die Aborte

für beide Geschlechter sind getrennt und im neuesten Trog-
system mit Desinfektion eingerichtet. Von dem genannten
vorgelagerten Gang führt eine sehr bequeme Treppe zu
einem grossen Spielplatz mit schattenspendenden Bäumen,
Lauben etc. mit Sitz-
gelegenheiten in Aus-
führung begriffen. Der
Eingang zur Anstalt
erfolgt seitlich des Ge-
bäudes durch einen
Windfang nach dem
schönen Korridor, in
dem Vorkehrungen
zum Unterbringen der
Garderoben ange-
bracht sind. Anstalts-
leiterin etc. wohnen im
I. Obergeschoss; das
II. Obergeschoss ist
an Vereinsmitglieder,
das Dachgeschoss an
einen Hausverwalter
vermietet. Das Aeus-
sere ist Putzarchitek-
tur mit Rohbausockel
aus Vollsteinen, weiss
gefugt; der Mittelbau
ist in Spritzwurf hoch-
geführt und trägt zwi-
schen den Obergeschossfenstern eine reiche Antragearbeit: eine
Mutter, die ihre Kinder unterrichtet in Buch und Spiel mit
sinniger Inschrift. Die inneren Säle sind je nach Bestimmung
mit lustig spielenden Kinder-, bezw. für den Anschauungs-


Arch. Stengel & Hofer, München. Entwurf zu einer Kgl. Obst- u. Weinbauschule Neustadt. (Siehe Tafel 63.)
 
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