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Baumeister: das Architektur-Magazin — 6.1908

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Haus Prof. Paul Bonatz, Stuttgart
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Das neue fürstl. Badehaus und Kurhotel in Pyrmont: Architekten: A. Karst u. H. Fanghänel, Kassel
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https://doi.org/10.11588/diglit.52603#0162

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64

DER BAUMEISTER « 1908, MÄRZ

Hans Prof. Paul Bonatz,
Stuttgart.
Das nebenstehend
vorgeführte und
von seinem Erbauer
Prof. Bonatz für ei-
genen Bedarf zu
Stuttgart in der
Ehrenhalde errich-
tete Haus ist auf
einem schmalen
Grundstrich ca.
16 X 50 m erbaut.
Bei dem vorgeschrie-
benen 6 m Abstand
war die Hausbreite
von 10,30 m gegeben.
Die Strassenseite
wendet sich nach
SO.; die Gartenseite
nachNW. Die Haupt-
räume wurden nach
diesen beiden Seiten
hingelegt, seitlich
sind nur Fenster
zu untergeordneten
Räumen angelegt.
Das Haus enthält
im Erdgeschoss ein
grosses Atelier, das
sich bei Bedarf durch


Arch. Paul Bonatz, Stuttgart.

Landhaus Paul Bonatz, Stuttgart. Gartenseite. (Siehe Tafel 42 und 43).

wendeten Kacheln
an Einfassungen sind
blau, die Bemalung
derOrnamente grün.
Die bebaute Fläche
ist 134 Q m- Die
Stockhöhen sind mit
Gebälk gemessen:
Untergeschoss 2,80
Erdgeschoss 3,25,
Obergeschoss 3,30,
Dachgeschoss 2,80.
Die Baukosten des
schlicht aber intim
wirkenden und durch
vorzügliche Durch-
bildung sich aus-
zeichnenden Hauses
betrugen 42000 Mk.
Das neue fOrstl. Badehaus
und Kurhotel in Pyrmont.
Architekten :
A. Karst u. H. Fanghänel,
Kassel.
Als vortreffliches
Beispiel eines Neu-
baues, der sich dem
Charakter der ihn
umgebenden Land-
schaft und der alten

Strassenfront.


Einziehen einer Wand in zwei Zimmer aufteilen lässt, ferner
ein Arbeitszimmer des Herrn und die Küche mit Neben-
räumen.
Im ersten Stock sind 2 Wohnzimmer, 2 Schlafzimmer, Bad
und Vorplatz untergebracht, im Dach 2 Zimmer, Speicher
und kleine Nebenräume.
Das Material der Aussenseiten ist heller Stein für Fenster-
bänke und Gewände, braungrauer Schwarzkalkputz für die
Flächen.
Das Hauptgesims ist weiss mit grüner Bemalung, die ver-

Bauten in richtiger Weise anpasst, ist dieses Badehaus zu
nennen. Inmitten eines prachtvollen Parkes, seitlich einer
Jahrhunderte alten Allee, kommt die frische und heiter an-
mutende Baugruppe durch ihren natürlichen Aufbau und
Formengebung zu einer Wirkung, wie sie ihrem Zwecke
nicht vollständiger entsprechen kann. Nichts von gesuchter
Kunstsprache, nichts von gespreizten Ausdrucksmomenten
stört diese schlichte, für eine Krankenstadt so wertvolle
Architektur, deren weise Zurückhaltung wir als ein besonderes
Verdienst seiner Schöpfer preisen. Vielleicht dürfte es ein


Hauseingang. Kacheln blau, Bemalung grün.
 
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