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Baumeister: das Architektur-Magazin — 6.1908

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Neubau eines Dienstgebäudes für die Königl. Flurbereinigungskommission in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.52603#0172

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DER BAUMEISTER ° 1908, APRIL.


Neubau der Flurbereinigungs-Kommission, München, Liebigstrasse. Treppenhaus.

werke reichen und
im Erdgeschosse
und 1. und 2.
Obergeschoss die
massiven Kreuz-
gewölbe tragen,
kleine Marmor-
wandbrunnen und
schmiedeeiserne
Gitter schmücken
Vestibül und Vor-
plätze, die in jedem
Stockwerk bei dem
Treppenlaufe gebil-
det sind. Den Ab-
schluss des Trep-
penhauses gibt eine
bemalte, auf 2 Ei-
chensäulen ruhen-
de Holzdecke.
Einen eigenen
Reiz gewährt die
Wölbung der Trep-
pe und die Ausbil-
dung des Brüs-
tungsgeländers als
eine Kombination
von Stein und Holz.
Äusser diesem
Treppenhause hat
das Innere des Ge-
bäudes keine wei-

weiterungsbau wurde der innere Ausbau durch den k. Bau-
amtsassessor Karl Voit vollendet.
Das Gebäude erstreckt sich in der Liebigstrasse auf eine
Länge von 53 m und in der Alexandrastrasse auf eine solche
von 24 m. Es enthält im Erdgeschosse und 3 weiteren Stock-
werken ausschliesslich Diensträume.
Dementsprechend ist auch das Aeussere in ganz schlichten
Formen gehalten. Ohne jede Prunkentfaltung ist jedoch
durch freie Anwendung südtiroler Motive, durch dekorative
Ausstattung des Einganges, Anbringung von flachen Erkern und
Terrassen, Auflö-

tere architektonische Ausbildung erfahren. Die Einrichtung
ist grösstenteils den alten Amtsräumen entnommen wor-
den. Nur der Sitzungssaal, zugleich Bibliothek und das
Vorstandzimmer sind nach eigenen Entwürfen neu ausge-
stattet worden; das erstere ist mit antik gebeiztem Fichten-
holze getäfelt und mit eingebauten Schränken eingerichtet;
ein mächtiger Fenstererker gibt ihm Licht und freundliches
Aussehen. Das Vorstandzimmer hat Täfelung und Einrich-
tung aus grau gebeiztem Ulmenholze erhalten.
Mit Ausnahme der schon erwähnten Eisenbetontreppe

sung und Gliede-
rung des hohen
Ziegeldaches ver-
sucht worden, dem
Gebäude einen in-
timen Charakter zu
verleihen.
Das Gebäude ist
ein Ziegelputzbau ;
nur an einigen her-
vortretenden Stel-
len, wie am Ein-
gänge und an den
Giebeln ist in spar-
samer Weise Mu-
schelkalk verwen-
det. Durch eine
nach aussen offene,
aus drei Bogenstel-
lungen gebildete
Vorhalle gelangt
man in ein geräu-
miges Vestibül und
von hier aus auf in
Eisenbeton kon-
struierten, unter-
wölbten Treppen in
die einzelnen Ge-
schosse. Säulen-
stellungen, die
durch alle 4 Stock-


Treppenhaus.
 
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