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Baumeister: das Architektur-Magazin — 6.1908

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Beilage zu: 1908, September
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Die Beständigkeit von Zement- und Betonbauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.52603#0376

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134 B

DER BAUMEISTER » 1908, SEPTEMBER = BEILAGE.

Als Hauptgrund für die vorerwähnten Bedenken darf man
wohl die Ansicht, welcher die meisten Sachverständigen zu-
neigen, ansehen, dass die metallischen Gerippe durch die
infolge des Aussetzens derselben unter hohe Feuchtigkeits-
grade während des Einfüllens der Zement- oder Betonschicht
und der nach dem Abbinden erfolgenden Oxydation zu stark
in Mitleidenschaft gezogen werden könnten, um eine dauernde
Beständigkeit eines Bauwerkes gewährleisten zu können. Da
ja über die Frage der Zersetzung von Stahl und Eisen,
welche in Zement oder Beton eingebettet sind, bereits ge-
sprochen worden ist, würden in den nachstehenden Aus-
führungen nur diejenigen Momente zu behandeln sein, welche
zur Gewährleistung einer Beständigkeit solcher Bauwerke
Vorbedingung sind.
Wie also bereits erwähnt, ist nicht etwa eine vorzeitige
Zersetzung der Stahl- oder Eisengerippe an dem frühen
Verfall von Bauwerken schuld, sondern derselbe ist vielmehr
auf die Ausserachtlassung einiger wichtiger Grundbedingungen
bei der Ausführung zurückzuführen. Ein solches Versäumen
äussert sich dann schon nach kürzerer Zeit durch den Ver-
fall der Bauwerke. Die Hauptfeinde, welche der Beständig-
keit dieser Bauwerke entgegenarbeiten, lassen sich folgender-
massen zusammenfassen:
1. Ein Nachgeben der Fundamente;
2. Feuer und Erdbeben;
3. Atmosphärische Einflüsse (Rost etc.);
4. Abscheuern und Pressungen.
Zu diesen Zerstörungsursachen liesse sich bemerken:
1. Das Nachgeben der Fundamente beruht in der Haupt-
sache auf der Starrheit des Materiales. Es müssen daher
die Fundamente mit besonderer Sorgfalt aus nur erstklas-
sigem Material hergestellt werden, um derartige Verschie-
bungen der Fundamente wirksam verhindern zu können. Bei
weichem Baugrund lässt sich diese Forderung unschwer
erfüllen, da hier die Verteilung der aufzunehmenden Last
gleichmässig erfolgen kann. Es ist nur für eine genügende
Betonauflagefläche zu sorgen. Zu welchen Missständen ein
Ausserachtlassen dieser Vorbedingung führen kann, hat
sich beispielsweise in dem letzten Jahre bei der Pumpstation
zu Korn Ombo in Oberägypten gezeigt. Eine Auflage aus
Beton von 3,5 m Durchmesser wurde in dem Flussbett des
Nil geschaffen. Durch Unterspülungen geriet diese Auflage-
fläche in Senkbewegungen und es traten Risse in der Beton-
schicht auf. Das durch diese Risse eintretende Wasser griff
das Fundament an und nach kurzer Zeit war das ganze
Fundament mit Wasser durchsetzt.
2. Hier sind genügende Sicherheitsmassregeln gegen die
Einflüsse von Feuer und Erdbeben angeführt worden. Im
allgemeinen kann man Zement und Beton ja als feuerbe-
ständige Materialien ansehen. Vielfache Versuche haben diese
Annahme hinreichend bestätigt. Als ein ganz besonders
markantes Beispiel liesse sich ein Feuer anführen, von welchem
vor einigen Jahren ein Warenhaus in Baltimore betroffen
wurde. Es wurden bei dieser Feuersbrunst nicht nur die
Bestandteile des Gebäudes im grossen und ganzen zerstört,
sondern die Mauern zum grössten Teil völlig vernichtet. Die
Flure in den einzelnen Stockwerken, welche aus Zement in
Stahlstützen hergestellt waren, blieben völlig unversehrt.
Gleichzeitig ergaben die Beobachtungen, dass es sich mehr
empfehlen dürfte, die Stahleinlagen aus zahlreichen einzelnen
Schienen von geringem Querschnitt herzustellen, statt für
dieselben einige wenige Schienen von grossem Querschnitt
zu verwenden. Bei der ersteren Anordnung erhält man ein
geschlossenes Netzwerk, welches das Hinaustreten einzelner
Teile der Füllmasse verhindert und somit die Haltbarkeit des
ganzen Gefüges bedeutend unterstützt. Gleichfalls ist es
empfehlenswert, die Verbindungsstützen in solchen Bauwerken
räumlich eng begrenzt zu halten. Die angebrachteste Aus-
führung würde eine harte Feuerstein- oder Graniteinlage
mit einer umfassenden Zementschicht, welche dann lediglich
zum Zusammenhalten dienen würde, sein. Wichtig ist auf
jeden Fall, dass bei einem Gebäude die Mauern, Fluren und
Pfeiler gut ineinander verankert sind. Vielfach stösst man
heute bei der Errichtung solcher Bauwerke auf die Methode,

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