Baumeister: das Architektur-Magazin (6.1908)

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DER BAUMEISTER » 1908, SEPTEMBER = BEILAGE.

lieh gezeigt, dass der Zement im Laufe der Zeit abgespült
wurde und der Stahl sodann unabwendbar den rostbildenden
Einflüssen des Wassers ausgesetzt war. Noch sicherer ge-
stalten sich diese Vorbeugungsmassregeln, wenn statt des
Mauerwerkes Holz verwendet wird, da mit dieser Ausführung
ein den stärksten Zersetzungseinflüssen widerstehendes Gebilde
geschaffen wird. Ein gutes Beispiel für die Sicherheit von
Hafenanlagen mit Zementstahlquais und äusserer Holzschutz-
hülle lieferte die Anlage in Southhampton. In diesem Hafen
fand ein Dampferzusammenstoss statt und verursachte eine
Beschädigung des Quais 4 m unterhalb des Wasserspiegels.
Die Herstellungsarbeiten gestalteten sich äusserst einfach.
Der beschädigte Zement und Stahl wurden entfernt und durch
neue Stahlschienen ersetzt. Die Ersatzstücke wurden mit den
alten unbeschädigten Stahleinlagen mit Hilfe von Stahlrohren
verbunden, wobei die Verbindungsstellen mit Bindedrähten
befestigt wurden. Hierüber wurde ein wasserdichtes Mauerwerk
aufgeführt, welches sich von dem tiefer gelegenen unbeschädig-
ten Teile ab bis über den Wasserspiegel hinaus erhob. Sodann
wurde das eingedrungene Wasser ausgepumpt und der Zement
zwischen die Mauerschutzwand und die Stahleinlage in der
üblichen Weise eingerammt, womit eine völlige Wiederher-
stellung auf den alten Zustand erfolgen konnte. Diese Tat-
sache erbringt also einen greifbaren Beweis, wie leicht und
gut ein Zementgebilde wiederhergestellt werden kann.
Die vorstehenden Ausführungen beweisen, von welch unge-
heurem Vorteil die Verwendung von Zement in Stahlgerüsten
zur Herstellung der verschiedenartigsten Bauwerke ist. Man
kann diese Bauart ohne weiteres als die dauerhafteste, welche
wir kennen und welche bislang überhaupt verwendet worden
ist, bezeichnen. Wie die angeführten Beispiele zeigen, hat
es sich nur um Erfahrungen gehandelt, die im Ausland ge-
sammelt worden waren. Dass sich diese Erfahrungen nur
auf ausländische Beispiele erstrecken, erklärt sich daraus,
dass bei uns bisher der praktischen Verwendung dieser Bau-
art noch nicht ein ausgedehnteres Interesse zugewendet
worden ist. Dass dieses bislang noch nicht geschehen ist,
darf man wohl in der Hauptsache dem Umstand zuschreiben,
dass praktische Erfahrungen und mit denselben verbundene


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