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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0113

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99

Münzen. Auf ihn bezogene Denkmäler.

ebenda Nr. 8 (Alexander Severus und Mamaea), lässt sieb mit
äusseren Gründen nicht bestimmen und nach physiognomischen kaum
beurteilen. Ein Goldstück aus seinem ersten Regierungsjahr (vier-
zehnjährig) ist abgehildet Cohen III h pl. I. 50, ein Denar mit seinem
Bildnis als Cäsar (dreizehnjährig) Cohen a. a. 0. 83.

Die Entwicklung des Typus zeigt übrigens auf den Münzen
keine auffälligen Wandlungen, indem im Jüngling schon deutlich
die Züge des Mannes vorgebildet, in denen des jungen Mannes die
des Jünglings noch voll erkennbar sind: Eine regelmässige Kopf-
form mit gerundeten Umrisslinien, ein leicht herausgewölbter Wirbel,
ein fast griechisches, oben und unten etwas zurücktretendes Profil,
ein gerader Nasenrücken, kurz geschnittenes und im Bogen die
Stirn begrenzendes Haar. Mit den fortschreitenden Jahren wird
die Wölbung des Hinterkopfs etwas flacher, und werden die Um-
risslinien etwas strammer. Genauere Unterscheidungen müssen, wie
gesagt, einer systematischen Vergleichung überlassen bleiben.

Auf Alexander Severus bezogene Denkmäler.

1. Statuen und Büsten.

1. Büste im Capitol, Kaiserzimmer Kr. 60, bis 1816 im Vatican, daher
nicht bei Bottari abgebildet. Mit das Besicht umrahmendem Bart, nichts
weniger als griechischem Profil, grossen Augen und hoher Nasenlippe, weder
sonderlich mit den Münzen stimmend, noch in andern Exemplaren vorkommend.
Von spiessbürgerlichem Ausdruck.

TJeber den sogenannten Alexander Severus auf dem nach ihm genannten
capitolinisclien Sarkophag s. am Schluss dieses Abschnitts.

2. Die Büste des sogenannten Alexander Severus im Braccio Nuovo
Nr. 76 ist ein Exemplar des mit Wahrscheinlichkeit auf Gordian III. bezogenen
Bildnisses (s. unten p. 132. Nr. 3).

3. Kopf im Museo Chiaramonti Nr. 674, mit breitem Ge-
sicht und Wangenbart. Zu Alexander Severus will die stramme
Nackenlinie und der Winkel, den Stirn und Nase bilden, nicht ganz
stimmen. Die Person könnte identisch sein mit dem sogenannten
Philippus jun. im Capitol (abg. Taf. XLV); nur scheint die Na.se
zu vorspringend ergänzt.

4. Kopf im zweiten Büstenzimmer des Vatican Nr. 361 (ob
etwa der sogenannte Elagabal, bei Visconti Pio Clem. VI. 56?) vcon
molta simiglianza a Severo Alessandrou, dem Ausdruck nach eine
weder unedle noch unbedeutende Persönlichkeit; doch ist das Profil
an der Nasenwurzel stärker gebrochen als beim Durchschnitt der
Alexandermünzen. Er hat einen eingeritzten Halsbart, volle Lippen,
 
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