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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 2,3): Die Bildnisse der römischen Kaiser: Von Pertinax bis Theodosius — Stuttgart u.a., 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.1111#0187

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173

Mögliche Saloninab iist-en.

wie die weibliche Figur auf dein fälschlich sogenannten Sarko-
phag des Alex. Severus im Capitol (s. .oben p. 105). Die mit
dieser gruppierte männliche stellt allerdings nicht den Gallien dar.
Aber das wäre noch kein Hindernis, den Kopf der weiblichen für
Salonina zu nehmen, da dieser, so weit ich nach einer Photographie
urteilen kann, aufgesetzt ist.

Auch die sogenannte Tranquillina in Dresden Kr. 132 (ziem-
lich gut abg. Augusteum Taf. 147. 2) ist der Abbildung nach nahe
verwandt. Sie hat die Kackenflechte, die sich nach oben verschmälert,
bis auf die Scheitelhöhe gelegt. Die gebogene Käse ergänzt.

Die sogenannte Otacilia in Wilton House (Michaelis A. M.
p. 704. Kr. 150) mit der breiten fast bis zur Stirn herübergelegten
Kackenflechte ist trotz der weit herabgezogenen Kasenlöclierscheide,
die möglicher Weise für die Gattin des Philippus charakteristisch
ist (vgl. die auf sie bezogene Münchener Büste oben p. 145), doch
ohne Zweifel falsch benannt, weil sie eine gebogene (ungebrochene)
Käse hat. Vielleicht kommt statt dessen Salonina in Betracht.
Doch will ich nicht verschweigen, dass mir das Altertum des Kopfes
bei mehrmaligem Besuch je weilen verdächtig vorgekommen ist.

Dagegen ist der hässliche Matronenkopf der Kaisersammlung im Capitol
Kr. 77 (schlecht abgeb. Bottari II. 80) ziemlich unglücklich Salonina getauft.
Ihre schlicht gescheitelten Haare, als abnehmbare Perücke behandelt, zeigen
hinten das flache Nest der Mamaea. Ob vielleicht die kleingefältelte Gewan-
dung der Büste, die ähnlich auf Medaillons der Salonina vorkommt (Münztaf. Y.
13), zu der Benennung Anlass gegeben?

Eine Statue in Cordova (Hübn. Nr. 834-, Bull, des Inst. 1861. p. 232),
die mit einer Inschrift der Cornelia Salonina gefunden sein soll, ist leider
kopflos.

Valerianus jun.

(255—259.)

Kacli Trebellius Pollio 1 hätte Kaiser Valerian zwei Söhne ge-
habt, den Gallien und Valerian den jüngern, wovon der letztere
aus zweiter Ehe, also ein Stiefbruder des Gallien. Keuere Unter-
suchungen haben indes gezeigt, dass der jüngere Valerian, von dem
noch Münzen vorhanden, vielmehr ein Sohn des Gallien und Bruder
des Saloninus gewesen 2. Er wurde, „noch kaum dem Knabenalter

1 Treb. Poll. Yal. duo. cap. 8.

2 S. Mommsen Ablih. der sächs. Ges. der Wiss. phil.-kistor. CI. II. p. 245 f.;
Iiamsay in der Bev. des etudes gr. II. 1889 Nr. 5. p. 33; Schiller Gesch. d.
röm. Kais. I. 2. p. 827. Anm. 2.
 
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