Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 18.1926

DOI issue:
Heft 1
DOI article:
Rundschau
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.41317#0060

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Verschiedenes

bewundernd sagte, es wäre gewaltig und er-
schütternd, wie Corinth das Religiöse fast
gewaltsam angeht, wie es ihn nicht mehr
losläßt, ohne daß er je damit zu Ende käme.
Man mag auch nachlesen, was Georg Bier-
mann in seiner noch immer grundlegenden
Biographie Corinths vor schon so vielen
Jahren zu diesem Thema zu sagen hatte.
Immer wieder betont er, daß gerade die
Weite im Schaffen Corinths wesentlich ist,
der „heute dionysischer Bejaher, morgen
intuitiv schöpfender Gebärer einer neuen
Vorstellungswelt, die nicht mehr an Gren-
zen gebunden ist, und dazwischen auch Un-
tertan seinem eigenen menschlichen Er-
leben“. Dieses Doppelte, die Liebe zum
Meister als Maler und Mensch, dabei so
harte Urteile über die Hauptwerke dessel-
ben, z. B. über die große Kreuzigung in
der Kirche von Tölz, geben Kuhns Buch
einen Bruch, den auch seine kluge und oft
reiche Art, zu schreiben, nicht zudecken
kann. Wer zu den historischen und reli-
giösen Bildern des Meisters nicht Ja sagt,
sollte ihn nicht als einen der Größten in
der Geschichte der Malerei feiern. Der Pro-
pyläen-Verlag hat das Buch mit Geschmack
ausgestattet. Es finden sich viele gute Ab-
bildungen, wenn auch manches Hauptwerk
fehlt. Hildebrand Gar litt.
NEUERE ITALIENISCHE KUNST-
LITERATUR
Federigo Hermanin, II Palazzo di Vene-
zia. Museo e grandi sale. Bologna, Casa
ed. Apollo, 1925. (
R. Franchi, I ferri battuti in Toscana. Fi-
renze, „Ente per le attivitä Toscane“, 1925.
F. M. Pellegrini, In Val di Serchio. Borgo
a Mozzano e Pescaglia nella storia e nell’
arte. Lucca, G. Giusti, 1925. (Wichtige
Veröffentlichung.)
G. Copertini, Note sul Correggio. Parma,
Godi, 1925.
S. Ritter, Baldassare Oltrocchi e le sue
memorie storiche su la vita di Leonardo
da Vinci. Roma, Maglione & Strini, 1925.
M. Fulcheri, Giovanni Canavesio, pittore
piemontese del ’400. Torino, Chiantore,
1925.
A. Pedrini, L’ambiente, il mobilio e le
decorazioni del rinascimento inltalia. Con
prefazione di M. Ceradini. Torino, Itala
Ars, 1925.
Antonio Munoz, II restauro del tempio
della „Fortuna Virile“. Roma, Soc. ed.
d’ arte illustrata, 1925.

Giorgio Nicodemi, Gerolamo Romanino.
Brescia, Societä del Romanino, 1925.
G. Giovannoni, La tecnica della costru-
zione presso i Romani. Roma, Soc. ed.
d’arte illustrata, s. d. (1924).
Luigi Serra, Le gallerie comunali delle
Marche. Roma, Soc. ed. d’arte illustrata,
1925, (Wichtige Veröffentlichung, die eine
Zusammenstellung der Kataloge der klei-
neren Galerien der Marken enthält.)
Adolf o Venturi, Musaici cristiani in
Roma. Casa ed. „Roma“ 1925.
Leo S. Olschki, Le livre illustre au XVe
siede. Florence, Leo S. Olschki, 1926.
P. Facchinetti, Vittorio O. F. M. Antonio
di Padova, il Santo, l’Apostolo, il tauma-
turgo. Milano, Casa ed. S. Lega Euca-
ristica, 1925.
I. B. Supino, lacopo della Quercia. Bo-
logna, Casa ed. Apollo, 1926. (L. 350.—.)
Alessandro Chiappelli, Arte del rina-
scimento. Roma, Alberto Stock, 1925.
E. Rodocanachi, Histoire de Rome. Une
cour princiere au Vatican pendant la
renaissance. Sixte IV-Innocent VIII-Ale-
xandre VI Borgia 1471-1503. Paris, Ha-
chette, 1925. L. S.
Verschiedenes
„Kunst und Kunstgewerbe in
Worpswede“ nennt sich ein kleiner illu-
strierter Führer, den die wirtschaftliche Ver-
einigung Worpsweder Künstler soeben her-
ausgebracht hat und der in erster Linie
dazu bestimmt ist, die vielen Kunstfreunde,
die jährlich nach Worpswede kommen,
über die am Orte tätigen künstlerischen
Kräfte aufzuklären. Diesem Zweck dient
vor allem auch das gut angelegte Ver-
zeichnis mit den Lebensdaten Worpsweder
Künstler, von denen 35 namentlich aufge-
führt sind. Sehr interessant ist im gleichen
Zusammenhang auch der Hinweis auf die
verschiedenen Worpsweder Werkstätten,
wie die von Hoetger begründete „Kunst-
hütte“ oder die sog. „Werkgemeinschaft
Worpswede“, die Karl Emil Uphoff in Ge-
meinschaft mit seinem Bruder Fritz und
Ludwig Tügel begründet hat. Ein ansehn-
licher Tafelanhang gibt Proben der viel-
seitigen Tätigkeit und der zum Teil sehr
auseinanderstrebenden Ziele innerhalb die-
ser modernen Künstlergemeinde, der es
nicht ganz leicht werden dürfte, die alte
Tradition im Sinne der modernen Zeit zu
erneuern. n-

44
 
Annotationen