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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 18.1926

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Heft 2
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Térey, Gábor: Unbekannte Werke seltener niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.41317#0069

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heit angenommen werden, daß das Budapester Bild mit dem Londoner iden-
tisch ist.
Vergleichen wir den Stich Verkoljes mit dem Budapester Bilde, so läßt sich
konstatieren, daß der Stich nicht nach dem Amsterdamer, sondern nach dem
Budapester Bilde gemalt wurde. Der Stich zeigt das weibliche Modell mit dem
Kopftuch welches auf dem Amsterdamer Bilde1 durch eine Perlenschnur er-
setzt ist, ferner läßt sich feststellen, daß die Teilung des unteren Fensters so-
wohl auf dem Budapester Bilde als auch auf dem Stiche dieselbe ist.
Houbraken war Zeitgenosse von Verkolje und beide wohnten in Amsterdam,
wohin ersterer 1709 von Dordrecht übergesiedelt war. Ein Bild, wie das
„Maleratelier“, eignete sich besonders für die Schabkunstmanier und Verkolje
hat es genau wiedergegeben. Verkolje, welcher in seinen graphischen Arbeiten
sich besonders auszeichnete, hat übrigens noch drei andere Werke Houbrakens
in Schabkunstblättern verewigt: die Bildnisse des Malers und Kunstfreundes
Jacob Moelart und des Schulmannes Franciscus van Schic, beide von Dordrecht
gebürtig. Sodann verfertigte er ein Blatt nach Houbrakens „Mann mit hohem
Hute, der einem Mädchen eine freie Zeichnung zeigt“. Fortsetzung folgt

1 Den Vergleich der Bruckmannschen Photographie nach dem Amsterdamer Bilde
mit dem Stiche von Verkolje verdanke ich der Freundlichkeit des Herrn Reichel von
der Albertina in Wien.
 
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